Es war schon weit nach Mitternacht - wenn nicht sogar schon kurz vorm Morgengrauen-, als Tim endlich vor einem massiven, eisernen Tor zum Halt kam.
Es war bis jetzt eine ziemlich harte Nacht gewesen. Zwar verlief sie ohne weitere Zwischenfälle und Komplikationen, während er sich durch das Stahlwerk hindurch gearbeitet hatte und problemlos an den begriffsstutzigen Wachen vorbei schlich. Doch begann ihn das unaufhörliche Pochen am Oberleib inzwischen ernsthafte Bedenken zu geben.
Zudem zog trotz der ungewohnten Menge an Schlaf, die er in den letzten Stunden gehabt hatte, die Müdigkeit an ihm.Doch ein aufdringliches Flimmern des roten Punktes auf seiner Map verriet ihm, das er schon fast am Ziel war.
Sogar durch die beinahe schalldichte Tür konnte er Harleys schrilles, irres Lachen vernehmen. Es ging ihm durch Knochen und Mark, ließ ihn erschaudern.
Genau dahinter würde sich Jason befinden, er hatte es fast geschafft.Nur gab es da ein Problem. Nun ja, eigentlich zwei, um genau zu sein.
Denn als erstes musste Tim überhaupt überlebend und am besten auch unbemerkt in den riesigen Raum gelangen, um an ihn rann kommen zu können. Und zweitens würde er sicherlich nicht ohne einen Kampf davon kommen.Ein Plan musste her. Und zwar dringend.
Und dann ging alles drunter und drüber, als Tim den Alarm hörte. Nicht viel später ertönte das bebende Hallen hunderter, schwerer Schritte auf dem steinernen Boden.
Jemand musste die ohnmächtigen Typen gefunden haben, ohne Frage.
Red Robins Instinkte kickten in ihm ein, während er sich schnellen Schrittes beeilte, aus dem Gang zu kommen. Er musste sich verstecken. Garantiert würde es gleich einen riesigen Aufstand geben, um den Eindringling ausfindig und mit Sicherheit auch unschädlich machen zu können.
Tim eilte in den Schatten, versuchte durch den nächsten Gang in einen anderen Raum zu kommen. Doch er wusste, es war zu spät, als das erneute Stapfen und aufgeregte Brüllen von einer weiteren Horde an Männern in seine Richtung gepoltert kam.
Scheiße.
Er war Buchstäblich am Arsch, würden sie die nächste Ecke überwinden. Denn zurück konnte Tim auch nicht mehr. Sie waren überall, er würde sowieso nicht mehr entkommen können. Das einzige was ihm jetzt noch blieb, war zu kämpfen.
Gerade als er schon die Schuhspitze des ersten Handlangers um die Ecke lugen sah, begann etwas in seinem Ohr zu knistern. Sein Communicator.
Doch es war nicht Barbara.
Die Stimme die gleich darauf in seinem Ohr erklang war männlich, ruhig und sehr vertraut.
,,Red. Wir sind unterwegs. Lass sie dich nicht erwischen."
Dick.
Barbara hatte ihn trotz Tims deutlichem Protest los geschickt. Damit hätte er rechnen müssen.
,,Hörst du Tim?", nun war Dick merklich besorgt. Tim konnte es an seinem eindringlichen Tonfall erkennen.
,,Zu spät.", flüsterte der jüngere leise und kaum hörbar, während sich die Meute ihm näherte, in dem Schatten jedoch noch nicht bemerkt hatte.
,,Was?" Dick, der Tim erst nicht verstanden hatte, schien die missliche Lage Red Robins erkannt zu haben, denn er hörte den älteren grollend aus zusammengebissenen Zähnen fluchen, etwas, was bei ihm nur selten zu vernehmen war.
,,Halt durch, wir sind bald da."
Und damit herrschte - mit Ausnahme des lauten Rumpelns, das sich vor Tim befand- wieder Stille. Wen Dick mit 'Wir' gemeint haben musste, war mehr als klar.Und so drängte sich Tim weiter in eine dunkle Ecke zurück und versuchte sich so unsichtbar wie möglich zu machen.
Doch dann hatte er eine Idee.
Was, wenn er sich ihnen einfach Stellen würde? Denn er wusste, ohne einen direkten Befehl von Harley, würden sie es nicht wagen ihn zu töten.
Und wenn er mal annehmen würde, dann schleppten sie ihn sicher zu ihr. Dorthin, wo sich auch Jason befand.
Es wäre ein hohes Risiko. Aber eins, dass sich möglicherweise lohnen könnte, zumal der Teenager keinen anderen Ausweg hatte.
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Exit wounds
FanfictionNach dem Tod von Bruce Wayne muss Dick Grayson den Platzt des großen Dark Knights einnehmen und die schwere Last Batmans auf seinen Schultern tragen. Tim jedoch, welcher es in dieser Zeit nicht wirklich leicht hat, kann dies nicht hinnehmen und begi...