,,Aaaaaaaah!"
Wie ein Geschoss schreckte Tim aus seinem unruhigen Schlaf, die Augen weit geöffnet, keuchend und nach Luft schnappend.
Fast schon panisch realisierte er erst ein paar endlosen Minuten der Verwirrung und des Schocks später, dass er sich gerade in seinem alten Zimmer im Wayne Manor befand, welches vor Ewigkeiten einmal das eines kürzlich verwaisten und am Boden zerstörten Akrobatenjungen gehört hatte.
Das laute Pochen seines rasenden Herzens stieg ihn bis zu seinem Kopf und sorgte dafür, dass Tim nicht in der Lage war auch nur was anderes auszumachen, geschweige denn zu fühlen.
Er war wie betäubt.Ein Albtraum.
Der Albtraum.Tim beugte sich nach vorne über und vergrub sein Gesicht tief in den Händen, um den noch immer anhaltenden, angsterfüllten Schrei möglichst zu dämpfen und verstummen lassen zu können.
In Perlen kletterte ihm der Schweiß die Stirn hinunter, tropfte auf sein T-Shirt und hinterließ dunkle, feuchte Flecken auf dem weichen Baumwollstoff.
Der Teenager klebte unangenehm am ganzen Körper und hatte Schwierigkeiten seine Atmung -die in japsenden Stößen seiner Lunge entwisch- wieder einigermaßen im Normalbereich zu halten.Er war verwundert darüber, wie stark es sich diesmal auf ihn ausgewirkt hatte.
Klar, Albträume waren sicherlich für niemanden eine besonders angenehme Sache.
Doch Tim hätte schwören können, ihm wäre beim Aufwachen fast wortwörtlich das Herz aus der Brust gesprungen.Denn irgendetwas war anders gewesen.
Er konnte nicht genau sagen was. Denn im Vergleich zu seinen früheren und 'üblichen' Albträumen, schien dieser hier ... irgendwie realer gewesen zu sein. Er wusste nicht wie er es beschreiben sollte.
Der Traum kam ihm einfach auf grob erklärte Weise 'drängender' vor.
Denn während die zombifizierten Körper seines Vaters, Steph und Conner noch auf ihn zu gestapft kamen und ihn in eine Ecke getrieben hatten, waren ihre hasserfüllten Körperhaltungen und Gesichter nicht mehr wirklich beschuldigend und rachsüchtig, sondern eher in eine Mischung aus Eile, Drang und Drohungen gewichen.
Es war, als hätten sie nicht mehr im Sinn gehabt, ihn für das was er ihnen angetan -oder eben nicht getan hatte, zu bestrafen und sich zu rechen.
Eher, als wollten sie ihm mitteilen, nicht tatenlos herumzusitzen und dem Geschehen seinen Lauf zu geben.Doch was hatten sie damit gemeint?
Grunzend schüttelte Tim jedoch ungläubig den Kopf.
Es war - musste nur ein weiterer von vielen Albträumen gewesen sein. Erschaffungen seines abgefuckten Unterbewusstseins.
War ja schließlich nicht so, als ob ebensolche Hirngespinste etwas zu bedeuten haben mussten, oder?Kopfnickend rieb er sich nervös über die verschwitzten, strähnig langen Haare, während er versuchte sich zu beruhigen.
Eine Weile lang saß Tim nur so da, leise nach Luft japsend und die Ohren gespitzt, um mögliche Schritte auf dem Flur vor seinem Zimmer erhaschen zu können, sollte jede Sekunde jemand hinein gestürmt kommen.
Er erinnerte sich daran, wie Dick damals die ersten paar Mal förmlich in Alarmbereitschaft durch seine Tür geplatzt war, in der Angst, Tim könnte aufgrund des ungewöhnlich markerschütternden Schreis angegriffen worden sein oder schlimmeres.
Die nächsten Nächte darauf jedoch hatte er sich glücklicherweise nicht mehr blicken lassen, obwohl Tim genau wusste, dass er ihn seitdem nicht gerade selten aus dem Schlaf geholt haben musste.Irgendwann konnte Tim endlich wieder normal atmen, sein Herz hatte aufgehört zu rasen und er richtete sich erleichtert wieder in seinem riesigen Bett auf, nun wieder um einiges komfortabler als in seiner Wohnung auf der unbequemen Schlafcouch.
Es war noch immer stockduster in diesem Raum und bis zum Morgengrauen schien es wohl noch einige Stunden hin zu sein.
Jedoch zerrte die Hitze an ihm und Tim war - wie so oft nach einem Albtraum - über und über schweißgebadet.
