2 - Brief an deinen Schwarm

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Dieser Brief geht an jemanden, den ich vor langer Zeit sehr verehrt und mein Herz geschenkt habe, bevor er es immer und immer wieder mit Füßen getreten hat. Es ist schon lange her, dass ich für diesen Menschen Gefühle hatte und doch möchte ich ihm hier etwas schreiben, was ich mich nie getraut habe zu sagen.

Mein Herz ist wieder ganz und geheilt und gehört jetzt nur diesem einem Menschen, der mein Leben jeden Tag bereichert  - und es wäre mehr als untertrieben, ihn als meinen Schwarm zu bezeichnen, denn er ist so viel mehr für mich.

Deswegen geht dieser Brief an das Arschloch der Vergangenheit.

Ich habe damals wirklich lange gekämpft und daran geglaubt, dass du und ich zusammen gehören. Erst als du mit mir geschlafen und zwei Tage später mit dieser Hure wieder zusammen gekommen bist, hat es es klick gemacht. Bis dahin waren genau 2,5 Jahre vergangen in denen ich wirklich alles für dich gegeben hätte. Und eigentlich auch habe. Ich habe versucht dich zu vergessen, so oft habe ich das versucht und doch warst du immer wieder da. Brauchtest mich und konntest nicht ohne mich sein. Hast Beziehungen von mir sabotiert und danach behauptet, ich hätte doch die Wahl gehabt. Nur welche Wahl hast du mir gelassen, wenn mein Herz sowieso noch an dir hing, ich nur verzweifelt versuchte es von dir zu lösen?

Solange mein Herz an dir gehangen hat, hatte ich nie eine Wahl. Hast du das eigentlich jemals verstanden damals? Du sagtest da schon, dass ich zu gut für dich wäre und du mich nicht verdient hättest. Vielleicht hätte ich auf dich hören und davon laufen sollen. Aber ich habe es nicht getan. Ich habe gehofft und jeden Schritt in meine Richtung mit Freude angenommen, habe mich dir hingegeben und mein bis dahin wertvollstes geschenkt. Und gedankt hast du es mir mit Abweisung und Ignoranz. Ach und nicht zu vergessen wie du mich dabei auch noch ausgenutzt hast, vorgeführt teilweise nur um am Ende zu beteuern wie leid dir alles tut und du mich nicht verlieren willst. 

Immer hast du so getan als wüsstest du nicht was ich für dich fühle. Als hätte ich es dir nicht sooft gesagt wie viel du mir bedeutest und wie wichtig du mir bist.

Ich konnte am Ende gar nicht mehr zählen, wie oft ich meine Freunde wegen dir belogen habe, weil sie dich nicht mochten, ich aber meine Zeit mit dir verbringen wollte. Wie oft habe ich mich gefragt, ob es für dich nur der Sex ist oder ob du wirklich an mir als Person interessiert bist. Ich kann es dir bis heute nicht sagen, auch wenn du der Meinung warst mir letztes Weihnachten mitzuteilen, wie sehr dir alles leid tut. Wie sehr du mich doch vermisst und das ich die Dame deines Herzens gewesen bin und wohl immer sein werde. Darf ich dir kurz ins Gesicht brechen?

Du wolltest Weihnachten ja sogar bei mir vorbei kommen, völlig betrunken und der Meinung, mich unbedingt sehen zu wollen. Nur einmal meinen Duft noch einatmen, nur einmal meine Augen noch direkt ansehen. Was hast du dir dabei gedacht? Nach 4 Jahren fällt dir plötzlich ein, dass du damals doch das Selbe gefühlt hast aber zu feige warst, das Risiko einzugehen, welches ich für dich dargestellt habe? Wie gern würde ich dir einfach eine aufs Maul geben für deine Überheblichkeit dich wieder und wieder bei mir zu entschuldigen, mir zu sagen was ich für eine tolle Frau bin, die du so sehr begehren würdest. Noch immer.

Warum erst jetzt? 

Am Ende bin ich froh darüber, dass du so ein feiger Hund gewesen bist, denn nur so konnte ich meine Liebe finden, welche ich niemals für deine Märchengeschichten hergeben würde. Er hat mich vor dir gerettet, dass solltest du dir merken. Du nennst ihn 'Lebensabschnittsgefährten' als würde es irgendwann vorbei sein. Aber für mich wird es das nie, denn er ist an meiner Seite und ich will nicht mehr von seiner weichen. Erst recht nicht für dich.

Denn du bist immer ein Schatten, der mich mit sich ins Dunkel zerren wollte. Er dagegen mein Licht.

Jedes Mal, wenn du denkst, jetzt in meinem Leben auftauchen zu müssen, hast du alles durcheinander gebracht. Voller Elan habe ich damals mehrfach alles stehen und liegen gelassen, nur um für dich da sein zu können, habe ganze Nächte gewartet ein Lebenszeichen von dir zu hören, wenn du mal wieder bei einer deiner Häschen warst und danach berichten wolltest.

Jetzt frage ich mich wozu das Ganze? Ich kanns dir nicht sagen, außer das ich mehr als blind gewesen sein muss damals. Dessen bin ich mir mehr als sicher.

Du hattest damals Recht, als du sagtest du hättest mich nicht verdient.

Ich bin froh, dass ich dich hinter mir gelassen habe, aber du wirst auf irgendeine Art und Weise immer ein Teil von mir sein, ein Teil der meine dunkle Seite - wenn man sie so nennen kann - geweckt hat. Der mir gezeigt hat wie wundervoll das Zusammenspiel von zwei Körpern sein kann und der mich lehrte zu begehren. Wenigstens das konnte ich als positives mitnehmen, den Rest will ich einfach nur vergessen und in die Tonne kloppen.

Dieses eine Lied, wird mich wohl immer an dich erinnern, denn genauso habe ich mich gefühlt. Du hast vor ein paar Wochen geschrieben, dass du es gehört hast und dir erst da bewusst geworden ist, was du verloren hast als du mich gehen ließest. Du hast wohl geweint und dir endlich eingestanden, dass du mich lieben würdest. Jetzt immer noch. Sag, willst du mich verarschen? 

Für mich bedeutet dieses Lied Vergangenheit. Ich liebe es abgöttisch und werde es weiterhören. Vielleicht irgendwann ohne den Schmerz, denn du mir bereitet hast.

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30 Briefe..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt