№ 14.

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№ 14.

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Ich hatte seit Minuten nichts mehr gesagt und blickte stur aus dem abgedunkelten Fenster des schwarzen Range Rovers. Die Stimme von Ed Sheeran, die aus dem Radio trudelte beruhigte mich ein wenig, doch trotzdem hatte ich eine Wut in mir und gleichzeitig wusste ich, dass ich nichts dagegen machen konnte. Eine dreiviertel Stunde saßen wir schon auf den ledernen Sitzen und fuhren und egal, wie oft Louis versuchte mit mir zu reden, blockte ich ab und erwiderte nichts darauf. Was bildete er sich auch ein? Er wusste, dass ich für so einen Schwachsinn keine Zeit noch Lust hatte. In den Ferien hätte ich eventuell nicht Nein gesagt, wobei... ich kannte ihn nicht wirklich. Seufzend wischte ich mir über das Gesicht.

"Ich hasse dich."

Er lachte leise und als ich meinen Kopf drehte, blickte er mich schmunzelnd an. "Du hasst es, dass du es magst."

"Mögen? Du entführst mich hier. Ich mag das ganz und gar nicht. Ich hab Wichtigeres zu tun, außerdem verpasse ich wegen dir die ganzen Vorlesungen.", murrte ich und lehnte den Kopf an den ledernen Sitz. Louis sah wieder nach vorne auf die Straße, die von Laternen und den Scheinwerfern des Rovers beleuchtet wurden. "Es sind nur drei Wochen."

"Drei Wochen zu viel, Louis." Ich knirschte mit den Zähnen und knetete meine Hände, blickte auf die Notizen, die ich vor mich auf den Boden gelegt hatte und leckte mir über die trockenen Lippen. "Hast du keine Angst, dass du aus deinem Team geschmissen wirst? Wenn du drei Wochen fehlst?"

Es war still und ich hörte nur die Stimme von Ed Sheeran, ließ den Blick von den Notizen zu Louis wandern, der weiterhin nach vorne sah, aber nun die Stirn leicht in Falten gezogen hatte. Augenbrauehebend stupste ich ihn mit meiner Hand an, die vielen Ringe drückten dabei in seine Haut und langsam zog er die Schultern nach oben und schenkte mir einen kurzen undefinierbaren Blick. Dann sah er wieder nach vorne. "Wegen drei Wochen wird das Management und der Coach keinen Aufstand machen."

Ich nickte leicht und sah wieder auf meine Notizen und hob sie auf, um ein leeres Blatt heraus zu nehmen und den Kugelschreiber. "Ich will, dass du umkehrst."

"Nein."

"Louis." Tief atmete ich ein und sah wieder zu ihm. "Du ruinierst mein Leben hiermit."

Und ich wusste nicht, ob ich es mir einbildete, aber ich erkannte etwas in seinen Augen, was ich nicht genau definieren konnte. Auf seinen Lippen lag kurze Zeit ein Grinsen, welches dann sofort gefror und er nach vorne blickte und dabei die Augen rollte. Und dann ging ein Ruck durch den Wagen und ich krallte mich an den Sitz, als er bremste und es hinter uns hupte. Blinzelnd stierte ich den Braunhaarigen an, der nur den Mittelfinger in den Rückspiegel hielt und dann den Kopf zu mir drehte. "Was ist dein scheiß Problem?", zischte er und ich musste mich erst einmal sammeln, bevor ich kapierte, was er da gerade gesagt hatte.

Wütend kniff ich die Augen zusammen und deutete auf ihn, hatte meine eine Hand fest in das leere Blatt Papier gekrallt. "Was mein Problem ist? Du! Du bist mein Problem! Du tauchst in meinem Leben auf und bevor du überhaupt da warst, lief alles so viel besser; ich hatte einen geregelten Alltag und ich hatte eine Chance darauf etwas zu verbessern mit diesem dämlichen Aufsatz und dann warst du da und jetzt sitze ich hier in deinem Auto auf dem Weg ins Nirgendwo! Das ist mein Problem! Du zerstörst mein Leben!" Meine Stimme wurde lauter und ich spannte bei jedem Wort meinen Kiefer stärker an.

sign of the times ➳ larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt