№ 23.

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№ 23.

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Ich lag seit geraumer Zeit neben Louis wach auf der weichen Decke. Nach dem Sex hatten wir noch eine lange Zeit nebeneinander gelegen und eventuell hatte der Ältere noch mehr mit mir angestellt. Nun lag ich mitten in der Nacht noch wach und den Notizblock auf meinen Beinen liegen.

Ich war mir jetzt sicher, dass ich in Louis Tomlinson verliebt war. Wie hatte es Bella formuliert? In Twilight? In drei Dingen war ich mir nun absolut sicher: Ich war unwiderruflich in Edward verliebt... oder so. Seufzend biss ich mir auf die Unterlippe und sah grinsend auf den nackten Oberkörper des Blauäugigen, welcher neben mir schlief.

Ich war definitiv verliebt.

Und ich hatte es erst jetzt heraus gefunden und nie geplant.

Den Kugelschreiber setzte ich ab und schüttelte meine Hand etwas aus. Sie tat weh aber es hatte sich gelohnt. Zwanzig neue Seiten waren es geworden. Ich grinste zufrieden und legte den Block beiseite, rappelte mich langsam von der Decke auf und huschte zum schwarzen Range Rover. Dort schnappte ich mir meinen Notebook aus der Reisetasche und ging wieder leise zurück und setzte mich auf die Decke. Ich klappte den Notebook auf und öffnete das Schreibprogramm.

Jetzt wird es ernst, sagte ich mir leise und schielte noch kurz zu Louis rüber. Er schlief noch immer tiefund fest. Also sah ich wieder auf mein Notebook und fing an all da Geschriebene von meinem Block ab zu tippen.

Als ich die zweite Chance für diesen Aufsatz bekommen hatte, hätte ich nie gedacht, dass es in diese Richtung hinauslaufen könnte. Eigentlich hatte ich gedacht, dass es ein Aufsatz mit Fakten werden würde, aber nicht, dass ich plötzlich darüber schrieb, wie Menschen beeinflussen konnten. Es war fast komplett nicht das, was ich als Thema bekommen hatte. Es war anders.

Aber es fühlte sich so gut an, es ab zu tippen und genau diese Gedanken auf Papier zu bringen. Da war nichts was sich falsch anfühlte.

Es fühlte sich auch nicht falsch an, dass was ich mit Louis Tomlinson hatte.

Dass was wir miteinander geteilt hatten vor wenigen Stunden, dies war das Schönste was ich je fühlen konnte.

Wie er mich berührt hatte, war so sinnlich gewesen. Wie eine Sünde, die ich begannen hatte. Wie er mich geküsst hatte, hatte sich so wahnsinnig angefühlt.

Unsere Körper waren verschmolzen gewesen. Es war einfach wunderschön gewesen. Ich liebte es.

Mein Blick fiel wieder auf Louis zurück. Seine Haare lagen ihm wirr ins Gesicht. Seine Lippen waren ein spaltbreit geöffnet. Er sah schön aus. Lächelnd sah ich wieder auf mein Notebook und tippte weiter alles von meinem Notizblock ab.

Ich saß die ganze Nacht daran, meinen Aufsatz ab zu tippen. Die ganze Nacht über war ich beschäftigt und als es am nächsten Tag allmählich wiedet etwas heller wurde, da wurde der Aufsatz fertig.

Tief atmete ich ein und klappte den Notebook zu.

Dann ließ ich mich zurück in die Decke fallen und schloss die Augen, ließ meine Hand über die Stirn fahren und seufzte leise. Ich hatte den Aufsatz fertig.

***

"Harry. Aufwachen."

"Ich will nicht.", brummelte ich und drehte mich auf die andere Seite, jammerte lauter, als Louis mir dann die Decke vom Körper zog.

Louis lachte leise und ich spürte wie seine Nase gegen meine Wange stupste. "Wir müssen weiter."

"Ich bin müde."

"Schlaf im Auto weiter."

Krächzend setzte ich mich auf und schlang meine Arme um seinen Hals. Er lachte leicht und schlang seine Arme um meinen Körper, ehe er mich hoch hob und zum Auto trug. "Hast du noch geschrieben? Dein Notebook und der Block lag neben dir."

Ich nickte und sah ihn an. Er schnallte mich an. Dann verschwand er und holte die Decke. Er setzte sich in den Range Rover und zwickte mir in den Oberschenkel. Brummend sah ich ihn an und zog eine Schnute. "Was?"

"Warst du die ganze Nacht wach?" Louis fuhr los.

"Ich hab den Aufsatz fertig geschrieben und abgetippt.", erzählte ich und verschränkte die Arme vor der Brust um mir selbst somit etwas Wärme zu spenden. Im Auto war es kalt.

Louis sah wie ich mich zusammenkauerte und stellte die Heizung an. "Das freut mich für dich. Wirklich."

Lächelnd blickte ich den Blauäugigen an. "Ich bin richtig froh, dass ich ihn zuende habe. Es hat mich wirklich verdammt viel Nerven gekostet. Es sind so viele Seiten geworden."

Louis nickte leicht und sah auf die Straße nach vorne. Es war neblig draußen. "Darf ich etwas davon hören oder ist es geheim?"

Das war es also. Ich würde ihm wohl zeigen, dass er der größte Teil des Aufsatzes war. Ich leckte mir über die Unterlippe und nickte ganz leicht. Ich sah den Block auf dem Boden im Auto liegen und hob ihn auf.

Was sind Menschen? Wir sind eine Spezies von vielen auf dieser Welt. Menschen sind Wesen mit Gefühlen. Es gibt da einen Menschen, der mir gezeigt hat, was Menschen ausmachen. Was es ausmacht, wenn man einfach veloren geht und sich geleiten lasst, ist nahezu unglaublich. Louis Tomlinson hat mir gezeigt, dass Menschen Wesen sind, die Dinge brauchen, die sie anfangen zu schätzen. Wir sind Wesen, die arbeiten müssen, um glücklich sein zu können und wir sind Wesen, die auch einfach abschalten müssen. Wir sind Wesen, die versuchen zu funktionieren ohne darauf zu achten was wir wirklich wollen. Es endet meistens damit, was wir unglücklich werden. Aber er war es nie. Ich habe ihn kennengelernt, mit diesem Grinsen auf den Lippen und er hatte dieses Lächeln immer beibehalten. Manchmal hatte ich mich gefragt, wie er das konnte bis mir klar wurde, dass er genau auf das hörte, was ihn ausmachte; sein Herz. Louis hatte mich einfach in den Bann gezogen. Das Wie und Warum der Menschheit ist für mich durch ihn... anders definiert worden. Menschen sind dafür auf der Welt um sich selbst zu entdecken und zu entwickeln. Und irgendwie weiß ich jetzt, dass mein Leben nie perfekter war, dass ich als Mensch nie richtig war - bis jetzt.

Ich senkte den Blick und klappte den Block zu.

Louis sah zu mir und nahm meine Hand in seine und ich sah dann zu ihm. "Ich... ich liebe dich.", sagte er.

"Ich dich auch.", antwortete ich leise. Mein Herz pochte schneller.

Wieder blätterte ich eine leere Seite auf und nahm den Kugelschreiber, setzte ihn dann auf das Papier an. "Es ist ein Zeichen der Zeit.", hörte ich Louis sagen und stirnrunzelnd sah ich zu ihm.

"Das. Wir."

Und ich wusste, was ich schreiben wollte. It's a sign of the times.

"Just stop your crying it's a sign of the times.", murmelte ich.

"Was?" Louis sah zu mir und blinzelte fragend, ich schüttelte grinsend den Kopf und winkte ab.

***

AUTHOR'S NOTE: Wer liebt Sign of the Times von Harry Styles noch so sehr? Sein Album ist einfach ein Meisterwerk.

Wie hat euch das Kapitel gefallen? :)

WIDMUNG DES KAPITELS: clumsylou :)

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sign of the times ➳ larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt