Kapitel 14

17 0 0
                                    

"Er kann doch nicht von dir verlangen, dass du abtreibst oder ihn heiratest. Das geht nicht. Du bist noch so jung. Klar wäre ich dafür, dass du das Kind behältst, aber heiraten wirst du diesen Mann nicht.", sagte Mercy. Ich hatte ihr die Geschichte erzählt und sie hat recht. Ich kenne diesen Mann noch nicht mal. Aber was ist, wenn wir uns kennen lernen würden?

"Du hast ja Recht, aber er hat nicht ganz unrecht. Ich werde das Kind behalten. Da spricht nichts dagegen, aber ich möchte nicht, dass es keinen Vater hat. Was wäre, wenn Jonas und ich es versuchen würden und wenn es nicht klappt, muss man weiter gucken. Ich will noch nicht heiraten, das steht fest, aber ich möchte mal gucken, wie es mit Jonas wird und vielleicht wird ja auch etwas aus uns. Immerhin haben wir schon mal mit einander geschlafen und werden ein Kind bekommen. Das ist doch schon mal etwas.", sagte ich und holte Luft, weil ich die Sätze ohne Pause gesagt hatte.

Mercy sah mich mitfühlend an und nickte nur.

Es war mittlerweile der nächste Tag und ich war auf dem Weg zur Arbeit. Erst, als ich vor dem Gebäude stand, wurde mir erst klar, dass ich mit dem Vater meines Kindes zusammenarbeite. Er ist verdammt nochmal mein Chef. Ich bin verdammt nochmal seine Assistentin. Wenn irgendjemand mitbekommt, dass ich von Jonas schwanger geworden bin, dann ist das ein wahres Klischee. Der Chef schwängert seine Assistentin mit guten Sex. Ich muss ja schon sagen, dass er wusste, was er tat. Ich hatte schon mal schlimmeren Sex. Und wenn daraus dann auch noch ein Kind entsteht, dann weiß ich definitiv, dass das Würmchen in mir einen echt klasse Vater haben wird.

Warte was? Spinnst du jetzt?

Vielleicht ist er ja perfekt, aber er wird mich nicht heiraten. Das werde ich versichern.

Ich ging zu den Aufzügen und als ich hinein ging, wurde ich durch eine tiefe Stimme hinter mir erschreckt. "Ok, es tut mir leid, dass ich dich gestern so überrumpelt habe, aber wir sollten dringend über unser Baby reden.", sagte Jonas. "Nenn es bitte nicht Baby. Ich will nicht, dass es jemand mitbekommt, also nennen wir es ab sofort 'Würstchen'", sagte ich und drehte mich zu Jonas um. Man sah ihm an, dass er heute Nacht nicht sehr viel geschlafen hatte, ich hingegen, hatte durchgeschlafen.

"Ich will aber nicht, dass wir unser Kind 'Würstchen' nennen. Das klingt so abwertend. Wie wäre es mit Pfirsich?", fragte er. "Ja Pfirsich ist gut. Aber der Vorschlag, dass ich heirate, ist etwas übertrieben. Was ist, wenn wir uns erstmal auf ein Essen treffen und dann sehen, wie es wird."

"Das klingt gut. Sagen wir am morgen um 19 Uhr?", fragte er mich voller Neugier. "Das ist ok. Aber lass es uns erstmal geheim halten. Ich will das nicht an die große Glocke hängen." Antworten konnte er nicht mehr, denn die Fahrstuhltüren sprangen auf und wir verließen den Fahrstuhl.

Nun gingen wir gemeinsam in sein Büro und machten alles, was man halt so bei einer Arbeit so machte. Nach der Mittagspause waren wir noch bei einem Meeting und danach wurde es merkwürdig.

Ich saß an meinem Schreibtisch, als Jonas herein kam und sich ohne ein Wort neben mich hockte. Er saß einfach nur da und sah immer wieder zwischen meinen Augen und meinem Bauch hin und her. Was wollte er?

"Kann ich dir bei irgendetwas helfen?", fragte ich und ich glaube Jonas merkte, dass ich diese Situation merkwürdig fand, denn er stand auf und setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber. Er sah mir in die Augen. Was ist denn los verdammt?

"Wie ist das eigentlich wenn man, naja du weißt schon, schwanger ist?", die letzten Worten waren kaum zu hören, weil er sie flüsterte. "Was meinst du damit?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. "Naja, ich meine, wie fühlt sich das an, wenn eine Person in einem heran wächst?", warum benahm er sich so komisch? "Ich bin zum ersten mal schwanger, aber in neun Monaten kannst du mich das noch mal fragen. Aber was genau willst du jetzt hier?", fragte ich, stand auf, ging um den Schreibtisch herum und setzte mich neben ihn auf den Stuhl.

"I... ich wollte fragen, ob... ob ich mal deinen.... deinen Bauch anfassen darf?"

"Warum sagst du das nicht gleich? Na klar, aber da wirst du noch nicht viel fühlen können. Ich bin noch nicht weit mit der Schwangerschaft. Aber klar. Hier", ich stand erneut auf und nahm mein Oberteil ein Stück hoch, so, dass nur mein unterer Bauch zu sehen war. Er zögerte erst, doch dann legte er seine Hand auf meinen Bauch. Ich spürte, wie die Wärme seiner Hand in meinen Bauch ging und das fühlte sich gut an. Sehr gut sogar.

Er nahm die Hand wieder runter. "Es tut mir leid.", sagte er. "Was tut dir leid?", fragte ich. "Es tut mir leid, dass ich dich geschwängert habe und es tut mir leid, dass ich dich gestern so überfallen habe. Also ich hatte schon vor die Mutter meins Kindes zu heiraten, aber in deinem Fall, ist das glaube ich noch zu früh. Wie wäre es, wenn du zu mir ziehen würdest. Dann könnte ich dich besser unterstützen und dich zu jedem Arzttermin begleiten. Ich will dich unterstützen. Bitte sieh das jetzt nicht falsch, aber darf ich dich kurz in den Arm nehmen?", fragte er, doch ohne, dass ich antworten konnte, hatte er mich auch schon in eine Umarmung gezogen. Ich erwiderte. Das fühlte sich auch so gut an. Warum war alles, was er tat so schön?

Plötzlich klopfte es an der Tür und ein aufgebrachter Jayden herein.

Heute mal ein etwas längeres Kapitel. ;-)

Was will ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt