Kapitel 15

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Plötzlich klopfte es an der Tür und ein aufgebrachter Jayden herein.

"Lass sofort meine Schwester los. Warum umarmt ihr euch? Was ist hier passiert?", sagte Jayden.

"Jayden. Erstens sagt man Hallo, wenn man einen Raum betritt. Zweitens hat Jonas mich einfach so umarmt und drittens was willst du überhaupt hier?", sagte ich.

Jayden sah zuerst mich, dann Jonas und dann wieder mich an. "Okay. Hallo. Man umarmt niemanden ohne einen Grund zu haben. Aber das kommt gleich noch dran. Ähm... es ist etwas mit Lilly."

"Mit Lilly? Was ist passiert? Erzähl mir alles. Jonas, könntest du bitte gehen? Ich würde gerne mit meinem Bruder alleine reden.", sagte ich und Jonas verließ den Raum mit einem Nicken.

"Also was ist passiert?", fragte ich und setzte mich auf meinen Stuhl.

Nun fing Jonas an zu erzählen.

"Es ist eigentlich ganz witzig ... Also, Lilly kam zu mir und hat mir alles erzählt. Das mit der Trennung ihrer Freundin und das mit Mama und das mit der Adoptionssache. Dann fing sie mal wieder an zu weinen." Jayden verdrehte die Augen und ich musste grinsen. "Ich habe sie natürlich getröstet und habe zu ihr gesagt, dass sie sich mit Mama zusammensetzten soll und vielleicht können sie ja herausfinden, wer die wahren Eltern von Lilly sind. Das haben die beiden dann auch gemacht und Mama hat mit der Adoptionsfirma telefoniert. Und du glaubst nicht, was die heraus gefunden haben. Dad ist eigentlich der leibliche Vater von Lilly."

"Und wer ist die Mutter? Mama kann es ja nicht sein."

"Die Firma weiß es selber nicht. Die leibliche Mutter hat das Kind geboren und dann vor die Firma gelegt. Lilly lag vor der Tür einer Adoptionsfirma. Dad ist auch ihr Vater, aber die Mutter ist nicht zu finden. Ist das nicht komisch? Die Mutter hat einen Zettel mit dem Kind hinterlassen. Dort standen 3 mögliche Väter von Lilly, aber zur Sicherheit hat die Mutter von jedem möglichen Vater ein Haar in jeweils eine Tüte getan, damit die von der Firma einen Vaterschaftstest machen können. Bei dem Test, den sie auch wirklich durchgeführt hatten, hat sich unser Vater, als leiblicher Vater von Lilly heraus gestellt. Aber die Mutter werden wir wohl nie finden."

Ok, das war jetzt heftig. Lilly war unsere Halbschwester? Nicht dass das schlecht wäre, aber Lilly musste in letzter Zeit so viel durchmachen. Ich würde verstehen, wenn sie zusammen brechen würde, dass würde ich auch, aber ich musste so schnell es geht mit ihr reden und sie aufheitern.

"Wir müssen mit Dad reden. Er wird doch bestimmt wissen, wer die leibliche Mutter von Lilly ist.", sagte ich.

"Da hast du recht, aber Dad ist immer noch nicht von seiner Geschäftsreise zurück und niemand weiß, wann er zurück kommen wird."

"Das ist ja nicht so dramatisch, dann warten wir eben nochmal 14 Jahre, bis Dad mit der Wahrheit rausrückt. Das kann er ja sehr gut. Aber wo wir schon beim Thema Vater und Mutter sind, ich muss dir da vielleicht etwas sagen.", sagte ich und rieb mir nervös die Oberschenkel. "Ich bin schwanger."

"Du bist nicht schwanger."

"Doch, leider schon."

"Wer ist der Vater und warum verhütest du denn auch nicht?"

"Du wirst noch früh genug erfahren, wer der Vater ist. Für heute hast du genug Neuigkeiten gehört. Und über mein Sexleben sollst du nicht bescheid wissen. Jetzt ist es eh zu spät."

"Na gut, aber so leicht werde ich mich nicht geschlagen geben. Ich werde morgen wieder kommen. Ob du es willst, oder nicht."

"Ach, Jayden. Das ist so süß von dir. Ich hab dich lieb.", sagte ich, ging um den Schreibtisch herum und umarmte ihn.

Was ist los mit dir? Du umarmst sonst nie deinen Bruder. Das sind wahrscheinlich die Muttergefühle, die in mir sind.

Ich ließ meinen Bruder los und verabschiedete mich von ihm. Er ging aus meinem Büro und nun war ich alleine. Naja, so alleine ja auch wieder nicht. Wenn ihr wisst, was ich meine.

Was will ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt