Was will ich?

Kapitel 17

4 Wochen später...

Ich hatte endlich einen Arzttermin mit Jonas und er war aufgeregter als ich. Ich musste leicht schmunzeln, als wir aus dem Auto gestiegen sind und er vor Freunde einen Freudensprung machte.

Ich hatte die letzten beiden Termine ohne ihn, weil er wichtige Termine hatte und da ich jetzt in der 6. Schwangerschaftswoche bin, kann man schon einen kleinen Punkt erkennen. Wir meldeten uns an und ich setzte mich hin und präsentierte Jonas den Stuhl neben mir, aber er schüttelte den Kopf und ging im Wartezimmer auf und ab. Die anderen Frauen sahen ihn komisch an und ich musste schon wieder schmunzeln.

Als mein Name aufgerufen wurde, wurde Jonas nur noch aufgeregter. Wir gingen in den Behandlungsraum und saßen uns hin. Ich legte mich auf den Stuhl und Jonas kam zu mir und hielt meine Hand. Eigentlich war das nicht nötig, aber ich glaube, dass Jonas das brauchte. Ich sah zu ihm hoch und er sah mich an. Diesen Haselnussbraunen Augen waren wunderschön. Ich glaube ich verliere mich darin.

Doch wir wurden durch ein räuspern des Arztes in die Wirklichkeit zurück geholt.

Ich zischte leicht auf, als Dr. Smith das Gel auf meinem Bauch auftrug und verteilte. Das Gel war sehr kalt. Nun konnte der Ultraschall beginnen.

Jonas stand immer noch neben mir und hielt meine Hand. Er wollte sie einfach nicht los lassen.

"Also Miss Collins. Sie sind in der 6. Schwangerschaftswoche und den beiden Punkten geht es sehr gut. Sie entwickeln sich sehr gut und überraschenderweise auch sehr schnell. Ich behalten das im Auge und ich kann ihnen auch gerne ein Bild ausdrucken.", sagte Dr. Smith und ich sah Jonas an. Der sah ganz überrascht aus.

"Wir würden uns über ein Bild freuen", sagte ich.

"WIR BEKOMMEN ZWILLINGE? WARUM SAGST DU MIR DAS NICHT?", schrie Jonas, als wir auf dem Parkplatz waren und er sich das Bild anguckte.

Ich hatte schon letztes mal von den Zwillingen gewusst, aber ich wollte, dass er es lieber so erfährt. Das ist vielleicht ein bisschen gemein, aber ich finde die ganze Situation lustig.

Und wenn er sich so aufregt, macht mich das irgendwie an.

Scheiße. Das ist eine Art Nebenwirkung der Schwangerschaft. Ich habe gelesen, dass man immer geil sein soll, wenn man schwanger ist. Bis jetzt habe ich da nicht dran geglaubt, aber ich befürchte, dass ich jetzt geil bin. Auf Jonas.

Heilige Scheiße. warum war ich denn nur schwanger? Jetzt fang nicht an zu weinen Emma. Nicht weinen.

Eine weitere Nebenwirkung, sind die Stimmungsschwankungen. Wenn ich meine Tage hatte, waren die ja schon schlimm, aber jetzt hatte ich das Gefühl, dass sie noch stärker sind.

Aber gegen die Stimmungsschwankungen konnte man nichts machen. Jetzt kamen mir Tränen. Oh nein.

Jonas sah mich an und kam zu mir, um mich in eine Umarmung zu ziehen. Ich spürte seine Verzweiflung und musste noch mehr weinen.

"Warum weinst du denn jetzt? Hab ich irgendwas falsch gemacht?" ich löste mich leicht aus seiner Umarmung, sah zu ihm hoch, schüttelte den Kopf und legte mich an seine Brust.

"Das sind nur die Hormone", sagte ich an seiner Brust kuschelnd. "Dann ist ja gut. Ich dachte ich hätte was falsch gemacht oder dir weh getan oder so.", er streichelte meinen Kopf und wir standen Minuten hier und umarmten uns. Die Leute sahen uns komisch an, aber das war mir egal.

Die Leute wissen nicht, wie es ist, schwanger zu sein.

Bei dem Gedanken musste ich schon wieder fester weinen.