Kapitel 3

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Iason starrte den anderen Blondie-Eliten über seinen Tisch hinweg an. Dieser saß elegant, wenn auch ein wenig steif, vor ihm und starrte dreist zurück. Seine wasserfarbigen Augen wandten den Blick nicht ab. Beeindruckend.

Raoul und Katze waren vor nicht allzu langer Zeit mit dem schluchzenden Haufen Elend eines MPD Chefs zwischen sich gegangen. Raoul wollte bleiben, aber er hatte deutlich gemacht, dass das Gespräch vertraulich war – auch Raoul gegenüber.

„Sir Mikhale, ich glaubte mich deutlich ausgedrückt zu haben als ich meinte, dass ich auch Euer Pet treffen wollte." Sagte Iason und lehnte sich scheinbar entspannt zurück.

„Die Anwesenheit meines Pets ist nicht notwendig, unseren Gesetzen nach ist der Besitzer für alle Gespräche und Handlungen ihres Pets zuständig, wenn etwas passiert. Zudem ist es nicht angemessen, dass er hier her in den Jupiter-Turm kommt."

Iason erhob angesichts des kalten, herausfordernden Tonfalls des Blondies eine blasse Braue. „Ist das so..."

„Zudem erholt sich Lilly noch von den gestrigen Ereignissen und schläft. Ich habe ihn betreffend des Vorfalls im Saloon bereits befragt, seine persönliche Wiedergabe ist nicht nötig."

Iason nahm einen goldenen Stift in die Hand und klickte damit wiederholt – ein irritierender, nervenaufreibender Ton – etwas, dass Riki liebend gern in seinem Büro zu Hause tat – wenn er ihn durch dieses Geräusch verärgern wollte. „Glaubt ihr nicht, dass ich derjenige sein sollte, diese Entscheidung zu treffen, Sir Tain?" Seine Mundwinkel zogen sich nach oben, als sich die Augen des Blondies verengten und auf den Stift mit dem hektischen, unmelodischen Klicken fokussierten.

„Mit allem Respekt Sir Iason, mein Pet sollte Euch nicht wegen so einer Angelegenheit dringend mit Euch treffen oder reden müssen, weshalb ich hier bin um mit Euch zu reden."

Iason setzte das nerv-tötende Klicken fort und während er den Ärger in den Augen des anderen aufblitzen sah, begann er zu verstehen, warum Riki es liebte, ihm das anzutun. „Gibt es möglicher Weise etwas, dass Ihr vor mir verbergt, indem ihr Lilac nicht zu mir bringt?"

„Sein Name ist Lilly und nein, ich verberge nichts vor Euch – warum sollte ich das nötig haben?"

„Vielleicht weil dein Pet seltsamer Weise das Einzige ist, welches mich genauer über die Geschehnisse in jenem Raum informieren könnte, da er nicht vollständig von der Droge ausgeschalten wurde, die in die Luft gesprüht wurde – eine noch nicht identifizierte Droge."

„Und vielleicht gibt es keinen Grund warum er nicht so beeinflusst wurde wie die Anderen. Demzufolge, was mir Lilly mitteilte schlief er genauso ein wie die anderen. Der einzige Unterschied war, dass er vor den anderen erwachte. Vielleicht machte ihn seine überlegene Blutlinie etwas immuner oder die Tatsache, dass er nicht allzu weit von den Fenstern entfernt das Bewusstsein verlor, was ihm ermöglichte als Erster zu erwachen sobald der Raum mit frischer Luft gefüllt wurde und könntet ihr bitte mit diesem extremen Klicken aufhören."

Iason klickte den Stift noch ein paar Mal bevor er aufhörte. Er musste zugeben, dass der Blondie – obwohl er eindeutig genervt war, sehr genervt zu seiner Freude – nie seinen Tonfall änderte, nie über ein respektvolles Level ging. „Wie ist Linens Abstammung?"

„Alle Informationen über Lilly können von jedem eingesehen werden. Ich sehe keinen Grund darin etwas zu diskutieren, wenn jeder es offen einsehen kann."

Iason begann erneut mit dem Stift zu klicken. „Euer Pet ist sehr beliebt. Ich habe sogar gehört, dass man sechs Monate warten muss, wenn man ihn auftreten sehen will." Sagte Iason lächelnd. Der Elite war gut darin sein Gesicht frei von Emotionen zu halten, aber es waren die kleinen Dinge, die Iason zeigten, dass er ihn verärgerte. Die leichte Verengung um die Augen, welche ihm bereits durch ihr sprühen mitteilten, wie wütend der Blondie wurde. „Ich habe auch gehört, dass ihr ihn nie mit Männern paart und unter Druck von unseren Brüdern geratet, genau das zu tun."

Forever Caged - Buch 2: FluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt