Kapitel 8

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Fluchend den Flur entlangeilenden umrundete V eine Ecke um zum Versammlungsraum zu gelangen; er wurde von einem Problem mit den Sicherheitsschilden am Haupteingang von Eos aufgehalten – einem Problem, mit dem er sich später befassen wollte – bevor Sky ihn anrief. Im Gegensatz zu seinem Zwilling war Sky nicht gerade eine soziale Person, er war die Personifizierung von unsozial, also hätten bereits alle Alarmglocken erklingen müssen, als er sagte, dass er Fidgets Schicht übernehmen wollte. Tatsächlich hatte er nicht eine sanft ausgesprochene Beschwerde von ihm gehört.

Er hatte den Blondie draußen sitzen sehen und wie er Sky angelächelt hatte als er ihn abholte, aber seine Gedanken waren mit anderen Dingen beschäftigt. Fidget hatte sein Essen geklaut, das Shirt in das er gewechselt hatte, kratzte und das Haarfärbemittel gab ihm wirklich das Gefühl, dass seine Haare davon ausfielen. Nun musste er einen Zahn zulegen und alles fertig stellen...oder wenigstens nur das nötigste. Die Deadline war um zwei Tage vorverlegt.

Er war in der Lobby geblieben und hatte die Schilde perfekt Programmiert, war sogar für die Testläufe dort geblieben, um sicher zu gehen, dass nichts schief lief – bis ihn Valarus daran erinnerte, dass er einen Termin mit Sir Orphe hatte und man nie einen Blondie warten ließ. Es war immer andersrum.

Da er wusste, dass er zu spät kommen würde, wenn er nicht endlich seinen Arsch bewegte, sprintete V los. Er rannte auf den Fluren in ein paar Leute und rief ihnen nur eine Entschuldigung zu. Glücklicherweise wusste bereits jeder wer er war und die meisten auch, warum er es wagte sich so unhöflich zu verhalten. Endlich den Raum erreichend indem sie abgesprochen hatten sich zu treffen, stürmte V hinein.

„Du bist eine Minute und fünfunddreißig Sekunden zu spät Lawrence."

V sah den Blondie an und hielt sich schwer atmend die Seite. „Oh bitte..." V wischte sich mit seinem Ärmel den Schweiß ab und ging zu dem Tisch an dem der Blondie saß. Seine Aktentasche darauf stellend ließ sich V in einen Stuhl fallen. „Du musst bei meiner Unpünktlichkeit etwas nachsichtig mit mir sein. Als ich hier angekommen bin wurde ich von Programmierungsproblemen aufgehalten und bin noch da geblieben um sicher zu gehen, dass es auch richtig behoben ist."

„Ich warte nicht gern Lawrence."

„Tut mir Leid, aber es hätte Schwierigkeiten gegeben zurück zu gehen, um zu kontrollieren, dass sie alles richtig gemacht haben, wenn ich genauso gut da bleiben konnte und es sofort vor Ort erledigen konnte."

Orphe war absolut amüsiert, wenn auch mittelmäßig verärgert, wie schnell der Tech seine Ermahnung in den Wind schoss. Er stand auf und ging um den Tisch herum, zu dessen Sitzplatz. „Du schwitzt."

„Das würdest du auch wenn du deinen Arschaufreißen müsstest um pünktlich hier zu sein."

„Du warst nicht pünktlich."

„Oh bitte, du kannst jetzt nicht ernsthaft alles wegen einer Minute an mir auslassen."

„Es würde weit länger als nur eine Minute dauern, wenn ich mich ‚an dir auslassen' würde, wie du sagst." Orphe überraschte sich selbst mit dieser Aussage, mochte aber das Bild, das damit einherging.

V erstarrte und fing langsam an zu lächeln. „Wirklich, Sir Orphe, ich dachte ihr Eliten hättet eine berührungslose Politik?" Erst als die Worte raus waren verfluchte sich V selbst. V räusperte sich und legte seine Aktentasche flach auf den Tisch. „Ähm, ich habe die Fernbedienungen für Euch und Seine Exzellenz fertig." Da er das Thema wechseln wollte schloss V die Tasche auf und öffnete sie weit – nur um dumm auf den Inhalt zu blicken.

„Was ist das?" Orphe griff hinein und berührte die goldbraune Flüssigkeit, die alles bedeckte. Sie zwischen seinen Fingern verreibend sah Orphe auf den wütenden Tech herab und hob eine Augenbraue. „Sirup?"

Forever Caged - Buch 2: FluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt