Kapitel 5

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Marcus klopfte mit seinem Löffel gegen den Rand seiner Kaffeetasse und warf der Ansammlung von Körpern – mit verschwenderisch aufgetragenem, billigem Parfüm, bestehend aus Touristen und Midasians, die anhielten, auf ihn zeigten und Fotos schossen – böse Blicke zu, während er die Menge absuchte.

Die letzten zwei Tage hatte er ununterbrochen an den blauhaarigen Mongrel gedacht und den Kuss, den diese Kreatur ihm aufgezwungen hatte. Solange, bis er sich – früh am Morgen – in der Stadt wieder gefunden hatte – an einem Arbeitstag – für beinah zwei Stunden in seinem und Aishas bevorzugtem Café sitzend, in dem er dem Mongrel begegnet war.

Er war zu tiefst von sich selbst angewidert und selbstheuchlerisch. Da war sie...die Stimme die ihm klar machte wie geschmacklos – um es freundlich auszudrücken – er Sir Iasons Faszination zu seinem wilden, unkontrollierbaren Mongrel Pet hielt und doch saß er hier auf heißen Nadeln und sprang bei jeder Person mit hellblauem Haar auf, die sein Auge erfasste – natürlich nur im übertragenen Sinne.

Nur her zu kommen um zwischen Müll zu sitzen, allein in der Hoffnung einen Blick auf diesen wilden Mongrel zu erhaschen...erbärmlich. Marcus schlug mit einer Faust auf den Tisch und schnalzte missbilligend als die empfindliche Tasse zerbrach und den cremigen Mokka über seiner Hand verteilte und seinen Handschuh durchtränkte.

Marcus bedeutete dem Kellner, der nur auf seine Bedürfnisse achtete, zu kommen und bezahlte seine Rechnung. Dann machte er sich auf den Weg zu den Toiletten, um den beschmutzten Handschuh zu entfernen und die Klebrigkeit des Kaffees von seiner Hand zu waschen.

Marcus betrat die schäbig ausgestattete öffentliche Toilette, betrachtete die Papiertücher und schürzte die Lippen. In dem Versuchte nicht mehr als unbedingt nötig zu berühren, zog sich Marcus ein Papiertuch heraus und benutzte es um den Wasserhahn zu öffnen. Er zog seine Handschuhe aus und wusch sich die Hände – ohne sich die Mühe zu machen die Flüssigseife zu verwenden, die an der Seite stand. Er wollte nicht diesen billigen Geruch auf seiner Haut haben.

Er trocknete sich die Hände ab und benutze die nassen Tücher um den Wasserhahn abzustellen. Fluchend stellte Marcus fest, dass es keinen Mülleimer gab und benutzte seinen Fuß dazu, eine der Trenntüren zu öffnen – mit der Absicht, das abstoßende Bündel in die Toilette zu werfen.

„Mein Gott, deine Zimperlichkeit ist verdammt erregend."

Überrascht drehte sich Marcus um, Hände auf seiner Brust schubsten ihn, er stolperte zurück und setzte sich mit einem Grunzen hart auf den Toilettensitz. Die Tür schlug zu, verschloss sich mit einem Klick und ein kleiner Junge kletterte auf seinen Schoß.

„Gib mir ein wenig Zucker, Baby."

Marcus keuchte als Hände seinen Kopf zurück zogen und sich sanfte Lippen und eine heiße Zunge auf seinen Mund drückten und in ihn eindrangen – unwillkürlich entwich ihm ein tiefes, kehliges Stöhnen. Selbst wenn er das aufblitzen des blauen Haares nicht bemerkt hätte und das attraktive Gesicht – der würzigen Geruch, der seine Nase erfüllte würde ihm bereits ausreichen um genau zu sagen, wer ihn gerade küsste.

„Ich schwöre, dieses überzogene Reinheitsgetue, sorgt nur dafür, dass ich dich beschmutzen will."

Betäubt und schwer atmend sah Marcus in sturmgraue Augen, das Objekt seiner Begierde direkt vor ihm. Finger massierten seine Kopfhaut und Marcus atmete zischend ein, als diese geschickten Lippen wieder genauso fest auf seine kamen. Die Hände des Mongrels ließen seine Haare los und ergriffen seine Hände, die gegen die Wände der engen Toilettenbox drückten, und zog sie um den Körper des Mongrels. Markus verstand den Hinweis und drückte den schmalen, muskulösen Körper gegen sich. Der Mongrel ließ ein schnurrendes Geräusch der Zustimmung hören und verstärkte den Kuss.

Forever Caged - Buch 2: FluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt