Kapitel 33

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Es war schon eine Woche vergangen. Alyn und Theis waren schon abgereist. Sie hatten mich nicht nocheinmal besucht. Ich hatte es ihnen verboten. Ich wollte niemanden sehen. Die Einzigen, die ich in der Woche gesehen hatte, waren Jacob, der Herzog und die Herzogin, meine Zofen und der Arzt. Dieser hat mir auch Bettruhe verschrieben, da ich nicht gerade wenig Blut verloren hatte. Doch ich war froh mich nicht all zu sehr bewegen zu müssen. Ich wollte mich einfach verstecken. Dort draußen hinter der Tür durfte ich mich nicht so zeigen, wie ich mich fühlte. Und ich fühlte mich schlecht. Am liebsten würde ich nie wieder hier weggehen, was ich aber natürlich nicht durfte. Vor zwei Tagen wurde der Diener, der auf mich gefallen ist hingerichtet. Er war gerade mal 19 Jahre alt, wie ich herausfand. Seine Familie flehte den Herzog an ihn nicht zu bestrafen. Seine Mutter wollte sogar die Strafe auf sich nehmen. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte er nicht hingerichtet werden müssen. Das hätte nicht sein müssen, aber das entscheide ich natürlich nicht. Der Herzog hatte es entschieden. Aber auch das Volk hatte es verlangt, als sie hörten, dass ich deswegen mein Kind verloren hatte. Auch das war ein Grund, warum er ihn nicht begnadigen konnte. Er wurde auf dem Marktplatz geköpft. Ich hatte das Ereignis nicht beigewohnt.

Das ich mein Kind verloren hatte stimmt nicht ganz. Ich hatte sie Mira genannt. Wenigstens das konnte ich entscheiden. Ich hatte sie immer noch nicht gesehen, was ich wohl auch nie tun werden. Der Arzt hatte gemeint, dass es so besser wäre. Ich musste es hinnehmen. Ich hatte leider keine andere Wahl. Jacob hatte mir gestern erzählt, dass sie sich gut entwickelt. Sie ist eine Kämpferin meinte er. Das machte mich wirklich glücklich. Zumindest für den Moment. Auch wenn ich sie nicht sehen durfte, war es mein einziger Wunsch, dass es ihr gut gehen würde und dass sie es überlebte. Jacob würde sie bald wegbringen lassen. Zu einen guten Freund, meinte er. Ich wusste nicht wer er war, aber ich vertraute Jacob. Er liebte unsere Mira.

Die Tür ging auf. „Hoheit." Ich antwortete nicht, sondern drehte mich nur auf die Seite. „Hoheit, steht doch bitte auf. Ihr müsst Euch mal wieder bewegen", sagte Emily. Ich schwieg. Sie seufzte und verließ wieder den Raum.

Es vergingen weitere Tage, die ich in meinem Gemach verbrachte. Jacob und seine Eltern waren verzweifelt, weil ich nicht aus meinem Gemach kam, aber das war mir egal. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte machen sollen. Ich konnte nicht einfach weiterleben, als wäre nichts passiert. Also blieb ich liegen.

Als ich heute aufwachte war irgendetwas anders als sonst. Ich machte die Augen auf und sah Jacob neben mir liegen. Verträumt schloss ich sie wieder. Was macht er denn noch hier? Müsste er nicht schon längst weg sein? „Wuhäää."Was macht der denn für komische Geräusche? Kann er nicht einfach leise aufstehen und seinen Pflichten nachkommen? „Wäaahää" Ich machte meine Augen wieder auf. Das kann doch nicht Jacob sein. Jacob war wach und schaute mich an. Zwischen uns lag ein Stoffbündel, aus dem Geräusche kamen. Ich starrte zwischen Jacob und diesem Bündel hin und her. Und dann verstand ich. Ich setzte mich auf und schaute das Bündel genauer an. Mit zitternden Finger strich ich den Stoff etwas auseinander und da sah ich sie. Sie lag da und schaute mich mit großen Augen an. „Mira", sagte ich und Tränen stiegen in mir auf. „Jacob. Das ist Mira. Das ist meine Tochter!", rief ich lächelnd. Er schaute mich nur lächelnd an. Ich widmete mich wieder unserer Tochter zu. Sie hatte dunkles kurzes Haar und blaue Augen mit einem Grünstich. Sie griff mit ihren kleinen Händen in der Luft herum und strampelte mit den kleinen Füßen. Sie hatte sich wirklich gut gemacht. Die Chance standen überaus gering, dass sie überhaupt überleben würde, wiederholte der Arzt immer wieder. Sie war eben wirklich eine kleine Kämpferin. Mein kleines starkes Mädchen„Hallo, Kleine. Ich bin deine Mama. Wie geht es dir denn? Hast du mich vermisst?" „Wuhääaa", machte sie. Ich riss die Augen auf. „Jacob! Sie hat mir geantwortet! Hast du es gehört?" „Ja, Cleo. Das habe ich. Was hat sie denn gesagt?" Ich schaute ihn verdutzt an. „Das weiß ich doch nicht." Ich lachte. Ich war glücklich. Ich hatte nicht gedacht, dass ich dieses Gefühl voller Freude noch einmal fühlen würde. „Danke Jacob." Er lächelte mich nur an und dann vergaß ich ihn völlig. Ich vergaß die ganze Welt um mich herum. Ich hatte nur noch Augen für meine kleine Tochter. Meine kleine, schöne, süße Tochter.

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Hey hey!🌺

Ich weiß ist etwas kurz, aber ich denk mal ein bisschen ist besser als gar nichts. 😅Vielleicht schaffe ich es am Wochenende weiter zu schreiben, weiß ich aber noch nicht.😊

Am Dienstag habe ich meine letzte Prüfung, also müsste es danach wieder regelmäßig weiter gehen. 

Bis dahin eine schöne Woche euch!👋💕

SunriseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt