Kapitel 18

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Josh's POV :
"Tyler..." er schaut mich an als ich seinen Namen nenne. "Ich... Ich will nur dass du weißt dass du mir erzählen kannst was passiert ist oder was los war... Ich will nur sagen dass ich da bin, okay?" ich fummel an meinem Shirt und konzentriere mich auf meine Finger. "Ich dränge dich nicht dazu aber ich würde dir gerne helfen." jetzt schaue ich doch auf und sehe das Tyler sich auf die Lippe beißt. Ich würde gerne erfahren was passiert ist. Ja ich bin neugierig. Aber ich will Tyler nicht zwingen.
"Mir kann man nicht helfen" flüstert Tyler. Ich denke ich sollte es nicht hören aber das habe ich.
"Aber Tyler ich will es versuchen okay? Ich kenne dich nicht wirklich aber du bist mir schon wichtig geworden." Tyler sieht mich an und ich kann Verwunderung in seinem Blick sehen.
Und dann verschließt sich sein Blick so plötzlich dass ich kurz vergesse zu atmen. "Ich will dir helfen und wenn du willst nur als Bekannter." Tyler's Blick verschleiert sich noch weiter und ich kann ihn gar nicht mehr einschätzen. Er ist wieder weg. Scheiße. Hab ich was falsches gesagt?
"Gib mir einfach Bescheid wenn du Hilfe brauchst okay?"
Tyler nickt und öffnet die Beifahrertür. Er schlägt sie von außen zu und hebt schüchtern zum Gruß seine Hand. Ich erwidere diese Geste und starte den Motor. Tyler verschwindet im Haus und ich drehe um. Ich schaue mir nochmal das Haus an. Hatte Tyler nicht gesagt dass sein Vater kommt und seine Mutter will dass er da ist? Bis auf ein Fenster was gerade erleuchtet wurde ist das Haus stockdunkel.
Erst jetzt fällt mir auf dass auf dem Parkplatz auch kein Auto steht.
Was ist da los?
'vielleicht holt seine Mutter seinen Vater einfach gerade irgendwo ab'
Ja das muss es sein. Worüber denkst du überhaupt nach, Josh?
Ich seufze und fahre nach Hause.

Tyler's POV :
Ich hab Josh angelogen.
Ich hätte da schlafen können. Meiner Mutter wäre es egal gewesen. Aber Josh soll nichts mit mir zu tun haben.
Er will mir als Bekannter helfen. Als Bekannter. Er will auch nichts mit mir zu tun haben. Zurecht.
Ich sitze in meinem Zimmer auf meinem Bett und starre den Boden an. Ich höre wie Josh's Auto wegfällt und ich lasse meinen Kopf hängen.
Ich will nicht das Josh geht. Ich will wieder bei ihm sein. Aber Josh ist mit Ben befreundet.
Verdammt.
Und er will ein Bekannter sein. Ein Bekannter den man höchstens grüßt wenn man ihn sieht. Aber mehr nicht.
Mein Blick schweift zu durch mein Zimmer.
Mein Zimmer ist nichts besonderes. Es ist ziemlich leer und unpersönlich. Hier könnte jeder wohnen. Mein Blick haftet sich an meinen Schrank.
Nein es ist mein Zimmer. Wegen dem Schrank. Nicht direkt der Schrank. Ehr der Inhalt. Diese kleine Kiste. Die ist mir.
Ich mag die Kiste.
Natürlich magst du sie.
Ich öffne meinen Schrank und wühle nicht lange um die Kiste zu finden. Ich halte sie in den Händen und schließe den Schrank wieder.
Ich stelle die Kiste auf meinem Bett ab und setze mich daneben.
Den Verschluss kenne ich so gut, ich würde ihn im Schaf aufmachen können.
Eine Ruhe überkommt mich. Alles wird still und ich bin alleine.
Ich öffne die Kiste und Klappe den Deckel auf.
Ein vertrauter Anblick bietet sich mir. Das Durcheinander von zwei kleineren Taschenmesser und zahlreichen Klingen blickt mir entgegen.
Ein kleines schwarzes Notizbuch lugt von dem Boden der Kiste empor.
Mein Notizbuch.
Ich blättere durch und schaue über die Texte die ich geschrieben hab. Ich kann die Texte auswendig ich muss sie mir nicht durchlesen. Ich blättere zu einer leeren Seite und nehme mir einen Stift zur Hand.
Ich weiß nicht woher die Worte kamen, ich sehe den Satz in meinem Kopf und muss ihn aufschreiben.

'And now I just sit in Silence'

Ich lege das Buch offen hin und laufe ins Bad um mir ein Handtuch zu holen. Ich schaue in den Spiegel. Mich starrt ein fremder Junge an. Wer ist das?
Ich Krempel die Ärmel meines Hoodies komplett hoch und betrachte meinen Arm.
Große und kleine Linien zeichnen sich ab. Manche sind schon längst Narben und manche sind noch blutrot.
Sie sind alle anders. Keiner ist einem anderen gleich. Alt, jung. Groß, klein.
Und manche sind tief.
Doch der Anblick beruhigt mich. Eine innere Ruhe hat sich über meinen gesamten Körper ausgebreitet und meine Bewegungen laufen wie die eines Roboters. Vorprogrammiert.
Die neue Klinge in meiner rechten Hand. Der Strich den ich mit ihr ziehe. Es ist vorprogrammiert. Es soll so sein.
Ich beobachte wie sich auf der Linie Blutstropfen bilden. Sie werden größer und laufen meinen Arm hinab. Bis sie auf das Handtuch fallen.
Ich schaue gebannt zu. Es ist faszinierend wie der Körper wohl von innen aussieht. Voll von dieser roten Flüssigkeit.
Ich mache weiter. Ich werde aktiver und drücke die Klinge weiter durch die Haut. Es wird immer mehr Blut und das Handtuch ist nicht mehr rein weiß.
Ich habe es schmutzig gemacht. Ich habe es besudelt.

Lege die Klinge weg und laufe ins Bad. Ich lasse Wasser über die Schnitte laufen.
Es blutet immer wieder nach als ich das Wasser stoppe. Ich sehe zu und die Ruhe in meinem Körper löst sich langsam auf.
Ich starre meinen Arm an und werde panisch. Warum hört es nicht auf? Ich wickel ein Handtuch um meinen Arm. Und laufe in mein Zimmer. Ich krame irgendwo her eine Binde und verarztete meinen Arm selber. Ich packte alles wieder in die Kiste als mein Blick auf mein Buch fiel. Ich hatte es vergessen zu schließen. Ein paar Tropfen Blut sind auf die offene Seite getroffen und getrocknet.
Ich starrte sie an bis ich mich losriss und meine Kiste wieder in den Schrank stopfte.
Bis auf das Buch. Ich wollte es bei mir haben.
Niemand darf es lesen.

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Ich hatte Lust zu schreiben also.... Kam noch ein Kapitel.
Soviel hab ich noch nie geschrieben... Puhh
Danke für die vielen reads!!!

Hoffe es gefällt euch.

Stay alive. |-/

Save Me. Please. Save Me. [JOSHLER] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt