Kapitel 3

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Ich weiß nicht wie ich nach hause gekommen bin. Ich weiß auch nicht warum mich niemand gesehen hat.
Ich betrete unser Haus und schließe die Tür hinter mir.
Über dem Haus liegt eine besondere Stille. So eine Totenstille. Ich höre einzig und allein meinen Atem und das Rascheln meiner Kleidung beim bewegen.
So eine Stille gibt es nur wenn niemand da ist.
Ich seufze auf. Ich bin alleine.
Meine Mutter arbeitet mal wieder. Wobei es mir in gewisserweiße recht ist, dass sie nicht da ist.
Ich gehe ins Bad und wische mir vorsichtig mit einem feuchten Tusch über meine Lippe um das Blut abzuwaschen.
Als ich fertig bin lege ich mir noch eine Packung Erbsen auf die Lippe und lege mich auf die Couch.
Einen Tag hab ich erst geschafft. Einen. Und es kommen noch Hunderte.
Du bist einfach zu schwach.
Ja wahrscheinlich bin ich das.
Natürlich bist du das ich muss das doch beurteilen können.
Warum solltest du das beurteilen können.
Weil ich dich kenne. Zu gut für meinen Geschmack aber du bist echt ein schönes Hobby.
Ein Hobby?
Naja für mehr reicht es bei dir ja für niemanden.

Er hat Recht. Blurryface hat mal wieder Recht.
Ich spüre wie meine Augen feucht werden und sich Tränen in ihnen ansammeln.
Fängst du jetzt schon an zu heulen? Du bist ja noch schwächer als ich gedacht hab.
Ich schüttel den Kopf und Wische mir über meine Augen. Ich bin nicht schwach.
Doch.
Ja ich bin verdammt nochmal scheiße schwach und zu nichts zu gebrauchen.

Und durch die Wahrheit dieser Fakten Rollen mir die Tränen hemmungslos über die Wangen. Ich schluchze auf und rolle mich auf der Couch so klein wie möglich zusammen.
Ich Weine bis nicht eine einzige Tränen mehr zu rausweinen da ist und starre danach emotionslos die weiße Wand an.
Bis ich irgendwann einschlafe.

Als ich aufwache ist es sowohl draußen als auch hier im Haus dunkel. Meine Lippen sind komplett trocken und meine Augen fühlen sich geschwollen und gereizt an.
Ich stehe auf und laufe langsam in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen.
Das Wasser in meinem Mund ist beruhigend ich schlucke ein paar mal und stelle das halb leere Glas wieder zurück.
Ich schlurfe in mein Zimmer und lasse mich auf mein Bett fallen.
Es war ein scheiß Tag gewesen und mit der Sicherheit, dass der nächste nicht besser werden wird schlafe ich ein. Und werde wie fast immer von meinen Träumen und Gedanken aufgeweckt.

Save Me. Please. Save Me. [JOSHLER] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt