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Das Zimmer ist leer. Wo ist Jay? Wo ich duschen gegangen bin, war er noch hier.
Ich sehe mich im Zimmer um und sehe einen Brief auf dem Schreibtisch.

Baby,
Ich musst nochmal weg. Kann eine Weile dauern. Wenn du müde bist, leg dich einfach schon schlafen. Ich komm dann später irgendwann. Ich denk an dich ;*

Was ist denn das jetzt für eine Aktion? Er lässt mich jetzt hier einfach so allein? Er hätte doch warten können. Oder wenigstens bescheid sagen. So wie es aussieht war es dringend, doch bescheid sagen muss ja wohl drinne sein.

Da ich nicht weiß, was ich ohne Jay machen soll, gehe ich runter in die Küche und mache mir Abendbrot. Ich weiß nicht ob ich das einfach so darf, da ich hier ja nicht zu Hause bin, doch mein Bauch knurrt mega und ich habe jeden Moment das Gefühl, ich verhungere.

Mit meinem Marmeladenbrot, setze ich mich auf die Couch. Ich habe natürlich einen Teller und eine Serviette mit. Ich werde Jay natürlich nicht sagen dass ich auf der Couch gegessen habe, doch ich kann eigentlich nicht lügen. Ich schätze Mom hat mich einfach so erzogen. Nett und höflich. Höflich....bin ich zwar nicht besonders.

*******
Jay

Der Wagen hält vor Jess ihrem Haus. Ich öffne den Spiegel der Sonnenblende. Die Angst ist mir deutlich anzusehen und ich habe fürchterliche Angst, dass eskaliert. Ich weiß ganz genau, warum Mom und Jess mit mir reden wollen. Hope soll es aber nicht erfahren. Ich würde sie verlieren. Damit komme ich nicht klar.

Ich laufe den quer über den Kies, direkt auf das Haus zu. Ich klopfe nicht und gehe einfach rein. Ich betrete laut das Wohnzimmer und setze mich auf den Sessel. Jess, Claire und Mom warten bereits.

"Was wollt ihr jetzt von mir?", frage ich. Ich weiß genau was sie von mir wollen, doch das Thema ist seit Jahren vorbei.
"Jay, du musst den Kontakt mit dem Mädchen abbrechen. Tue ihr bitte nicht dass an, was du mir angetan hast. Ich meine es nur gut.", sagt Claire. Sie ist die Tochter von Jess und ich war vor 2 Jahren mit ihr zusammen. Damals war ich 16 und habe mit Mädchen gespielt, doch jetzt ist es anders. Hope ist anders.
"Du sagst mir nicht was ich zu tun und zu lassen habe. Außerdem ist Hope anders. Ich würde ihr das nicht antun.", sage ich mit ernstem Ton. Ich nehme mir eine Zigarette aus der Hosentasche und zünde sie an.
"Jay wir kennen dich. Was du damals mit Claire angestellt hast, war scheiße. Du weißt genau, dass du diesem Mädchen auch so weh tun wirst.", sagt nun Jess.
"Verdammte scheiße, ich war da 16! Damals wusste ich nicht was Liebe ist, doch jetzt weiß ich es! Ich liebe Hope und ich werde ihr nicht weh tun!" Ich brülle laut, was die drei zusammen zucken lässt.
"Jay! Hör gefälligst auf Jess! Du bist nicht bereit für eine Beziehung und das weißt du." Meine Mom steht auf und kommt zu mir. Sie umfasst meinen Arm und versucht mich mit sich zu ziehen.
"Jay, wenn du sie liebst lässt du sie gehen." Nachdem meine Mom diesen Satz gesagt hat, wird mir bewusst, dass sie recht hat. Alle drei haben recht. Ich werde Hope weh tun. Immer und immer wieder. Ich muss sie gehen lassen. Mit ihr abschließen. Sie hat einen besseren verdient. Einen treuen Mann.

*~*
"Sag ihr was damals passiert ist und lass sie bitte einfach nur gehen. Du weißt, dass es das beste ist.", sagt meine Mom. Langsam steige ich die Treppen nach oben in mein Zimmer.

*******
Hope

Eine Stunde ist vergangen. Eine Stunde und er ist immernoch nicht da. Ich habe zwar grad die Tür zuknallen gehört, doch es war glaube ich nur Einbildung. Ich bilde mir seit einer halben Stunde schon ein, die Tür und Jays Stimme zu hören.

"Wir müssen reden." Jay kommt ins Zimmer gestürmt. Seine Augen sind dunkel. Er muss ziemlich wütend sein.
"Wo warst du wenn ich fragen darf?", frage ich ihn. Er setzt sich zu mir auf das Bett. Er nimmt meine Hand und blickt mir tief in die Augen. Was zum Teufel ist hier los?
"Ich muss dir was erzählen." "Es war vor zwei Jahren. Ich war mit der Tochter Claire von Moms bester Freundin zusammen. Wir waren zusammen seit wir 14 waren. Ich wollte eigentlich schon lange Schluss mit ihr machen, da diese Blümchensexbeziehung nichts für mich war. Klar wir waren noch jung, doch ich wollte trotzdem jeden Tag fick...."
"Jay! Komm zum Punkt!", unterbreche ich ihn. Er redet eindeutig zu viel.

"Aufjedenfall wollten ich und meine Gang halt auf so ein Konzert. Wir waren da voll die Fans von irgendsoeiner Band. Kein Plan wer das war." "Chris hatte dann eine Konzertkarte bekommen, wollte sie aber nicht. Wir anderen wollten sie aber. Da wir uns gestritten hatten, wer sie bekommt haben wir gewettet. Der erste der es schafft, Claire flachzulegen bekommt sie. Ich habe nicht mitgemacht da ich ja mit ihr zusammen war, aber ich habe den Jungs geholfen an sie rann zu kommen. Ich habe mich von ihr entfernt, dafür kam aber Ron ihr aber immer näher. Sie hatte sich dann in ihn verknallt und sie haben gevögelt. Ich habe die zwei gefilmt. Es war der Beweis." Er hat so schnell gesprochen, dass er vollkommen aus der Puste ist.
Mir stockt der Atem. Er hatte seine Freundin beim Sex gefilmt.
Er hatte sie benutzt.
"Du hast das getan, weil die anderen diese scheiß Konzert Karten wollten? Im Ernst? Du warst mit ihr zusammen."
"Ich weiß. Das war der größte Fehler den ich gemacht habe. Ihr Dad hatte mich verprügelt. Er hat mich fast umgebracht. Wortwörtlich." Es tut weh das zu hören, doch ich weiß dass er es nicht mit mir machen wird. Er liebt mich zu sehr.
"Ja es war ein Fehler. Aber jeder Mensch macht Fehler." Ich nehme sein Gesicht in beide Hände. Seine Wangen sind glühend heiß.
"Ja Hope das stimmt. Aber ich werde immer wieder Fehler machen." "Ich werde auch dir auf irgendeine Weise weh tun."
"Jay, du laberst Schrott."
"Nein tue ich nicht. Du musst weg von mir! Ich werde dir so verdammt weh tun, kapier es endlich! Das mit uns geht nicht mehr. Wir müssen loslassen!"
Tränen sammeln sich in meinen Augen. Das ist doch nicht sein Ernst!
"Das willst du also? Du willst nach allem, was wir durchgemacht haben Schluss machen? Hat dir die Nacht am Sonntag etwa nichts bedeutet? Also mir hat sie alles bedeutet. ALLES! Und dir? Garnichts!"

"Hope, diese Nacht war die beste die ich in meinem ganzen Leben je hatte. Aber es geht nicht mehr. Ich werde dir weh tun und du wirst mir nicht verzeihen können. Lieber verliere ich dich jetzt als später."
Mein Herz blutet. Es blutet und tut verdammt weh, als hätte man mir ein Messer hinein gerammt. Dieser Schmerz ist kaum erträglich.

"Jay ich will aber nicht geh...."
"Verdammte Scheiße geh! Ich sag es nicht nochmal! GEH! Verpiss dich!!!", schreit er mich an. Ich zucke heftig zusammen.

"Geh bitte einfach nur! Lass mich in Frieden!"
"Okay." Dies ist das einzige was ich rausbringe. Ich renne die Treppe herunter und knalle die Haustür zu.

So habe ich mir diesen Tag nicht vorgestellt. Ganz und garnicht.

Leute...dies ist das vorletzte Kapitel. Jetzt kommt nur noch eins und dieser Teil ist vorbei. Aber keine Angst. Es gibt einen zweiten Teil.💋❤ Hättet ihr ein paar Vorschläge? Ich weiß noch nicht genau wie der zweite Teil heißen soll. Er soll aber ähnlich wie der 1. also der hier sein.❤💋

Hasst du mich, dann lieb ich dich |✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt