Oh Tami...

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Curry Sicht

Ich weiß nicht, wie lange ich auf mein Handy starrte. Warum schrieb mir Tami? Wir waren doch schon seit einiger Zeit getrennt. Ich schluckte heftig und öffnete leicht zögernd das Chatfenster. Gefühlte 100 Male las ich mir ihre Nachricht durch. Das war einfach so ein Albtraum. Die ganze Zeit hoffte ich, ich würde erwachen. Aber nein. Das war die Realität. Tami drehte ab. Ich atmete immer schneller, war am Rande einer Panikattacke und ich wusste nicht, wieso. Tobi schien dies irgendwann zu bemerken und sah mich besorgt an.

"Um Himmels Willen, Curry, was ist los mit dir?", fragte er verunsichert und legte seine Hand auf Meine. Doch weder mein Puls noch mein Atem verlangsamte sich. Ich war unfähig zu sprechen, mir war heiß und kalt gleichzeitig. Ich entschloss mich, Tobias das Handy zu geben. Verheimlichen half nichts. Ich öffnete WhatsApp und er las sich die Nachricht von ihr durch.

Tobi Sicht

Kevin. Ich will dich zurück. Ich habe dich beobachtet. Ich weiß, dass du nach Darmstadt fährst. Zu Tobias. Ich wusste die ganze Zeit, dass da was läuft. Wenn ich dich nicht haben kann, soll es NIEMAND. 

Auch mir machte diese Nachricht Angst. So kannte ich Tami nicht. 

"Sie hat doch Schluss gemacht, oder?", fragte ich ihn und sah ihn an. Er nickte als Bestätigung und schien immer noch sehr verunsichert zu sein. Ich gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange.

"Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut.", versuchte ich ihn erneut zu beruhigen. Dieses Mal funktionierte es. Als er tief durchatmete und: "Alles gut." sagte, lächelte ich und fragte, ob wir weiterfahren können. Ich startete den Motor und machte das Radio an. Linkin Park lief. Der Song passte, denn das Wetter verschlechterte sich und beinahe schwarze Wolken gaben sich am Himmel zu erkennen. Während ich fuhr, schielte ich ein paar Mal zu meinem Beifahrer. Er war am Handy. Ich beschloss, mich auf die Straße zu konzentrieren und ihn später zu fragen, was er da machte.

Kevin Sicht

Ich schrieb mit Tami. Zugegeben, ich war ziemlich verunsichert, aber sie konnte mir nichts anhaben. 

Vergiss es. Du hast mit mir Schluss gemacht. Ich liebe jemand anderen. Außerdem habe ich dich niemals betrogen. Such jemand anderen für deine Psychospielchen. Schrieb ich ihr als Antwort auf ihre erste Nachricht.

Kevin, ich werde mich umbringen, wenn du mich nicht lieben kannst.

Diese Nachricht schockierte mich erneut. Schnell schrieb ich zurück:

Tami, beruhige dich. Du wirst jemanden finden, den du mehr lieben wirst als mich. Und der dich genauso liebt. Tu' dir nichts an.

Das kann ich nur unter einer Bedingung. Kam zurück.

Ohne großartig nachzudenken, fragte ich, was sie meinte.

Ich muss dich nur ein allerletztes Mal bei mir sein. Ich möchte, dass du, wenn du wieder in Kleve bist, mit mir was isst. Bei mir. Bitte. Das würde mir helfen, um mit unserer Beziehung abzuschließen. Ich habe schon immer geahnt, dass du was für Tobias empfindest.

Ich kaute nervös auf meiner Unterlippe. Konnte ich das machen? Was war mit Tobi? Würde er es verstehen? Sollte ich es ihm erzählen?

Ich will nicht, dass sie sich umbringt. Ich will nicht an ihrem Tod Schuld sein.

Ich schrieb zurück: Ich überlege es mir.

Ich schaltete mein Handy auf Standby und lehnte mich an die Beifahrertür. Inzwischen prasselte der Regen auf die Scheiben. Dieses Geräusch war sehr entspannend, weshalb ich auch die Augen schloss und einschlief. 

Nach einer Stunde wurde ich sanft von Tobi wachgerüttelt. "Da wären wir.", sagte er und schaltete den Motor aus. Er drehte sich zu mir und fragte, ob mit mir alles stimmte.

Ich schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich." Ich beschloss, ihm den Chatverlauf zu zeigen, um später nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Leichte Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, da ich Angst hatte, dass Tobias eifersüchtig reagieren würde. Zu meinem Glück gab er mir mein Handy zurück, streichelte mir durch die Haare und sagte, dass alles gut sei.

"Lass uns drinnen reden.", sprach er leise, während er mir immer näher kam. Sanft legte ich meine Lippen auf seine. Er war so ein verständnisvoller Mensch.

Als der Regen etwas nachlies, stiegen wir beide aus dem Auto aus und gingen in meine Wohnung. Zusammen gingen wir Hand in Hand nach oben. Tobi gähnte.

"Können wir bis morgen früh hier bleiben? Ich bin hundemüde." Er gähnte nochmal. Ich antwortete: 
"Ja klar, können wir machen. Aber Tobi, was soll ich wegen Tami machen? Wäre das für dich okay? Ich meine... das ich zu ihr gehe?" Er biss sich auf die Lippe und sagte:
"Wenn es bei einem Abendessen bleibt, kannst du das machen. Aber um ehrlich zu sein, bezweifele ich, dass sie sich danach beruhigen wird. Sie braucht dringend Hilfe."

Ich seufzte und nahm mein Handy.

In Ordnung. Wann? schrieb ich Tami.

Heute Abend, 21 Uhr. Wir sehen uns. Es machte mich stutzig, dass sie mir so schnell antwortete. Als würde sie die ganze Zeit vor ihrem Handy sitzen und sich nur auf mich fokussieren. Also hatte ich heute Abend ein Date mit Tami. Wie in alten Zeiten. Ich berichtete Tobi davon und vesprach ihm:

"Mach dir keine Sorgen. Es wird bei einem Abendessen bleiben. Wenn sie irgendwelche Annäherungsversuche macht, bin ich sofort weg." Er gab mir einen Kuss und ich packte meine Sachen.

Wir hatten uns darauf geeinigt, dass ich meine Wohnung kündigte und zu Tobias ziehe. Meine Eltern wussten Bescheid und freute sich sehr darüber, dass ich einen Freund habe. Sie hatten kein Problem mit meiner Bisexualität. Seit einigen Tagen fragte ich mich, ob ich wirklich nur Bi war. Ich liebte Tami nie so, wie ich Tobi liebte. 

Da Tobias Wohnung alle Möbel hatte, die ich brauchte, musste ich nur meinen Computer, Schreibtisch, Schreibtischstuhl, Klamotten und andere persönliche Sachen zu ihm mitnehmen. 

Ich freute mich, mit Tobias leben zu können. Als Paar. Doch ich freute mich nicht auf Tami. Sie drehte durch. 

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Liebe Leute. Wir haben 1k Reads und über 100 Votes. Ich weiß gar nicht, wie ich mich dafür bedanken kann. Als ich vor einigen Wochen diese Fanfiction anfing, hätte ich nicht gedacht, dass sie so viele Leute lesen und vorallem: Dass so viele Leute sie mögen. Ihr seid die besten.

Btw ignoriert die Musik, die ich manchmal oben habe, das ist einfach Musik, die ich beim Schreiben höre und hier reinhaue. :)

Ich habe jetzt wieder Schule, deswegen werde ich nicht so regelmäßig updaten können, wie in den Sommerferien. Ich bringe ab jetzt am Wochenende immer einen Teil (manchmal zwei) raus und versuche es ab und zu auch mal unter der Woche.

Currbi Fanfiction || Curry x TobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt