Nächtliches Gespräch

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Curry Sicht

Wir waren gerade zuhause angekommen. Tatjana und Erik liefen Hand in Hand in die Wohnung von Tobi. "Das war ein guter Vorschlag, Herr Hasenberg.", lobte sie ihren Freund. Alle mussten zustimmen. "Es war ein toller Ausflug, besonders mit der Musik.", sagte ich.  "Also wir sind wirklich hundemüde", gähnte Erik. "Hase und Ich gehen ins Bett, legt ihr euch auch bald hin?", fragte Pan müde. Ich sah Tobi kurz fragend an, da er mit mir noch über etwas unter vier Augen reden wollte. Tobi bekam dies mit und antwortete ihr: "Bald. Aber geht ihr erstmal ins Badezimmer. Curry und ich gehen danach." Ich wurde ein bisschen nervös. 

Was, wenn Tobi mir etwas sagen möchte, was mich traurig macht oder worauf ich nicht vorbereitet bin? 

Nachdem Tobi seine Worte aussprach, gingen Pan und Erik direkt ins Badezimmer. Währenddessen saßen wir beide auf seiner Couch. Ich bekam schwitzige Hände und auch Tobi schien nicht mehr ganz so gelassen zu sein, wie er es sonst war. Was war da los? Die ganze Zeit sagten wir gar nichts. Ich zuckte leicht zusammen, als Erik und Pan die Badezimmertür aufmachten und uns eine gute Nacht wünschten. "Bis gleich!", rief Pan noch, dann war die Schlafzimmertür hinter ihnen verschlossen. Tobi sah mich an und fragte leise:
"Können wir auf dem Balkon reden? Da steht auch eine Bank." Ich nickte und schluckte. Dieses Gespräch, das gleich kommen sollte schien ihm sehr privat und wichtig zu sein. Ich stand nach ihm auf und wir gingen zusammen raus. Tobi schloss die Tür und setzte sich neben mich.

"Was bedrückt dich, Tobi?", fing ich an. Er holte tief Luft. "Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll." Diese Worte schienen ihm schon einige Kraft zu kosten und er atmete noch mal. 
"Lass dir Zeit.", sagte ich sanft.

Tobi Sicht

Okay. Der Zeitpunkt war gekommen. Seit Wochen wollte ich mit ihm schon über meine Probleme mit ihm reden und was mich bedrückte. Nachdem er "Lass dir Zeit." gesagt hat, legte er seine Hand auf meine Schulter. Es fühlte sich angenehm an und mein Herz raste. Ich räusperte mich und erzählte ihm von meinen Problemen und dem Geheimnis, was nur er wissen sollte.

"Vor drei Monaten hat mich Alina verlassen und kurz danach starben die Hunde." Curry riss seine Augen auf und streichelte meinen Arm: "Das tut mir Leid, stimmt, jetzt fällt mir auf, warum die Beiden nicht da sind... Sprich weiter, ich hör zu."

"Alina verließ mich, weil sie erstens glaubte, dass ich sie betrüge und zweitens weil sie mir die Schuld gab für den Tod der Hunde. Das macht mich echt fertig, auch wenn ich selber weiß, dass niemand von uns daran Schuld ist. Nachdem die Hunde tot waren und Alina weg, fiel ich in ein schwarzes Loch. Versteh mich nicht falsch, ich konnte damit leben, dass sie weg war, ich liebte sie nicht mehr wirklich. Aber der Tod der Hunde zog mich runter. Danach ist meine Oma gestorben, an einem Gehirntumor" okay. Nun konnte ich mich nicht mehr halten und ich tat das, was ich unter allen Umständen vermeiden wollte. Ich fing höllisch an zu weinen. Kevin reagierte schnell und legte seinen Arm um mich und streichelte sanft meinen Rücken. Er wollte, dass ich weiter spreche, denn er sagte nichts.

"Diese Mischung, diese vielen Verluste in diesen wenigen Monaten... Ich konnte damit nicht  mehr umgehen und ich wollte allem ein Ende setzen.", sprach ich aus. Er löste sich wie in Zeitlupe von mir und riss seine Augen noch weiter auf. Eine Träne schimmerte in seinem linken Auge. Kevin stotterte: "D... Du wol... wolltest was?" "Es tut mir leid", sagte ich leise, während ich meinen Pulloverärmel hochzog. "Die Narben. Siehst du sie? Ich konnte nicht mehr, aber ich bekam es nicht auf die Reihe mit jemanden zu sprechen. Ich wollte mir das Leben mit Tabletten nehmen, aber es reichte nicht, um mich zu töten. Das ist einen Monat her." Ich seufzte auf. Es war raus. Doch das war nicht alles, was mich bedrückte. Da gab es noch etwas. Aber das konnte ich ihm jetzt nicht erzählen. Nun war es an der Reihe von Curry eine lange Rede zu halten.

"Tobi... Pan, Erik und Ich bekamen mit, dass du dich zurück gezogen hast. Ich habe dir auch Nachrichten geschickt, aber du meintest immer, alles sei ok und du seist ein wenig antriebslos. Wenn ich gewusst hätte, dass es dir so schlecht geht, wäre ich sofort zu dir gefahren. Du musst mir schwören, dass du dich nie wieder versuchen wirst umzubringen und eine Therapie beginnen wirst. Tobi, ich kann dich nicht verlieren, daran würde ich zerbrechen. Komm her." Er nahm mich erneut in eine herzliche Umarmung und wir heulten um die Wette. Diese Umarmung tat so gut.

"Danke. Ich wollte es nicht mehr vor dir verheimlichen. Du hast dich immer um mich gesorgt, du bist mein bester Freund. Und ich bin schon in einer Therapie. Ich habe selber eingesehen, dass es so nicht weiter geht. Danke, dass du immer für dich da bist."

Wir hielten uns immer noch in unseren Armen.

"Ich hab eine Idee", fing Curry an. "Wir legen unsere Kanäle erstmal auf Eis und ich bleibe erstmal hier. Ich fahre morgen kurz nach Hause um noch ein paar Klamotten zu holen. Ich werde solange bei dir in Darmstadt bleiben, bis du wieder glücklich bist. Ich bin für dich da." 

Meine Augen strahlten und es strömten weitere Tränen aus meinen Augen. Diesesmal waren es jedoch Tränen der Erleichterung und der Freude. Ich nickte und hauchte ganz leise: "Danke. Das ist eine gute Idee. Wir twittern direkt morgen und sagen Bescheid."

Curry grinste und ging mit mir herein. Zuerst ging er ins Badezimmer, danach ich. Morgen früh wollte ich Tatjana und Erik Bescheid sagen.

Currbi Fanfiction || Curry x TobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt