Kapitel 19

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"Sag mir wer dir das angetan hat!" sage ich ruhig zu ihm. Er senkt seinen Blick, ich will wissen was er fühlt. Als er mich endlich anschaut, sehe ich braune, gläserne Augen. Es zerbricht mich innerlich ihn so zu sehen. Musste er etwa Weinen?

Der Isaac, der nach einer Woche schon zu den grössten Badboys der Schule gehörte?

"Ich würde es dir ja gerne sagen, aber das kann ich einfach nicht..." sagt er und geht aus dem Zimmer.

Oh nein, nicht mit mir!

"Isaac, bleib stehen!" sage ich entschlossen und zu meiner Verwunderung hielt er wirklich inne, als er gerade die Tür öffnen wollte. Er schnauft laut auf und dreht sich wieder zu mir. "Was willst du verdammt nochmal?!" Schrie er mich plötzlich an. " Kannst du mich nicht einfach in ruhe lassen?! Du machst alles nur noch schlimmer!" während er redete, oder eher fast schon schrie, kam er mir immer näher. Ich bleibe jedoch genau dort sitzen wo ich schon vorher gesessen bin und verschränke meine Arme vor der Brust.

Er steht jetzt genau vor mir, seine Augen sehen in meine Augen. Er ist verletzt, sehr verletzt und traurig. Und das ist keine gute Kombination. "Hör zu, mag ja sein dass ich dir auf die Nerven gehe oder sonst was. Aber ich kann dich nicht so sehen. Verdammt! Ich ertrage es nicht dich oder Adam so zu sehen. Mit diesem Schmerz in den Augen, dieser Leere in euren Blicken und eure Körper, die von Mengen an blauer Flecken übersät sind." Platzt es aus mir raus. Er schaut mich Überrascht an. Seine Augen werden immer glasiger.

Ich stehe langsam auf, ich stehe jetzt genau vor ihm. Ich nehme langsam sein Gesicht in die Hände und streiche ihm mit meinem Daumen über seine Wange. Er jedoch dreht seinen Kopf weg. "Prinzessin, lass es." haucht er und nimmt mit seinen Händen meine Hände von seinem Gesicht. "Ich kann nicht." flüstere ich. Seine Hände halten meine immer noch. Ich entziehe meine Hände von seinen, um ihn dann in eine Umarmung zu ziehen. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken, er erwidert die Umarmung nicht. Einige Zeit stehen wir einfach nur da, meine Arme sind immer noch um seinen Nacken geschlungen, bis er plötzlich seine Arme hebt und sie um meine Taille schlingt. Er drückt mich noch näher an sich.

Er riecht Soo gut. Besser als Adam.

Verzieh dich, du bist unpassend!

"Ich..." Er wollte gerade etwas sagen, als die Tür aufging und Angel im Türrahmen stand. Schnell befreiten wir uns aus der Umarmung und ich räusperte mich:" Ist der Film schon fertig?" Angel nickt nur darauf und sieht uns mit einem komischen Blick an. "Also, wir gehen dann mal..." fängt Isaac an zu reden und sieht mir dabei traurig in meine Augen. "Mhm. Okay. Aber nur wenn ich mal wieder kommen kann und sie mir Pfannkuchen macht." erwidert Angel mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Ja klar, du kannst immer kommen." sage ich zu ihr und wende mich dann zu Isaac:" Du und Adam, ihr könnt auch jederzeit kommen. Ich hoffe das wisst ihr." Er nickt und nimmt Angel an die Hand. Ich begleite sie zur Tür und bleibe im Türrahmen stehen. "Angel, geh doch schon mal vor. Ich muss Ava noch etwas sagen." "Okay, aber nicht zu lange." sagt Angel, während sie auf das Auto zuhüpft.

Ich schaue ihr lächelnd hinter her und als sie einsteigt und die Autotür schliesst, sehe ich zu Isaac, der nur auf den Boden starrt. "Isaac?" Er hebt seinen Kopf und ich sehe ihn mit fragendem Blick an. "Danke..." murmelt er. "Für was?"ich runzle verwirrt meine Stirn. "Dafür das du für mich da bist und auch das du Angel mit genommen hast." Er blickt in meine Augen und verzieht seinen Mund zu einem leichten Lächeln. "Isaac, das ist selbstverständlich und falls du reden willst, ich bin für dich da." Ich gehe einen Schritt auf ihn zu. "Egal wann." füge ich noch leise hinzu. Ich drehe mich um und will schon im Haus Verschwinden, als er mich am Handgelenk packt und wieder zu sich umdreht und mich in eine Umarmung zieht. Er legt seine Stirn an meine und haucht mit Hoffnung in seinen Augen:"Egal wann?" "Ja, egal wann. Du kannst immer kommen." versichere ich ihm, bevor ich mich von ihm löse. "Sie wartet." Ich zeige mit meinem Finger Richtung Auto, in dem Angel ungeduldig auf ihrem Sitz hin und her rutscht. Er winkt zum abschied, dreht sich um und geht aufs Auto zu. Auch ich kehre ins Haus zurück und erst jetzt merke ich wie weiche Knie ich die ganze Zeit hatte.

The New TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt