Nun ist es schon über eine Woche her , dass ich wieder zurück bin.
In der Schule war ich seit drei Tagen nicht mehr aufgetaucht.
Nicht , weil ich schwänze , sondern, weil ich mit einer fetten Erkältung meinen Tag im Bett verbringe und nicht einmal Lust habe ein Buch zu lesen.
Mein Laptop klärt das Ganze irgendwie am besten und genauso ein warmer Tee bei diesen fünfundzwanzig Grad.
Aber was soll man schon tun ?Ich löffelte in meinem Kartoffelbrei herum , den mir Mama bis ins Bett gebracht hat.
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Die vergangenen Tage sind auch nicht gerade sonderlich spannend verlaufen.
Es wiederholte sich einfach diese Routine , wenn man krank war.
Irgendwann gegen Mittag wacht man auf , isst irgendwas , geht wieder ins Bett , schläft ein , wird wach, bekommt Essen , guckt Fernsehen oder ist am Laptop , geht duschen, bekommt Medizin und schläft schließlich irgendwie verschwitzt ein.Heute haben wir Montag früh und ich habe es tatsächlich von selbst geschafft, schon um sieben Uhr morgens wach zu werden.
Nanu , bin ich etwa wieder fit ?
Halsschmerzen hatte ich schon seit ein paar Tagen nicht mehr.
Mein Schnupfen ist jetzt nicht so schlimm , der ist auch schon fast weg und den Husten, den würde ich wohl irgendwie unter Kontrolle bekommen mithilfe meiner Hustenbonbons.
Eigentlich geht es mit wieder besser.Ich tappte in das Schlafzimmer, wo meine Mama war und stellte fest, dass sie noch friedlich im Tiefschlaf lag und entspannte.
Ich entschied mich dafür im die Schule zu gehen.
Meiner Mama würde ich eine SMS schicken, damit sie sich keine Sorgen macht , wo ich so früh am Morgen verschwunden bin.
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Im Klassenzimmer angekommen setzte ich mich wieder zu Juna , welche allein am Tisch saß.
"Morgen." , begrüßte sie mich.
"Na , was gibt's? " , fragte ich.
"Ach nichts weltbewegendes, aber die ersten zwei Stunden fallen heute aus." , grinste sie mich an.
Na toll , warum sagt man mir das nicht eher.
Ich holte trotzdem meine Schulsachen aus meiner Tasche heraus und nahm mir einen Block zur Hand. Anschließend öffnete ich meine Federtasche , um mir einen Bleistift herauszukramen.
Ich skizzierte einfach ein paar Porträts von Anime Charakteren.
So verliefen etwa vierzig Minuten. Juna entspannte sich in der Zeit. Ihr Kopf lag auf der Tischplatte.Später beschäftigten wir uns damit, uns gegenseitig Fotos auf unseren Handys zu zeigen , bis unser Mathematiklehrer dem Raum betrat und mit einer goldenen schäppernden Glocke den Untericht begann.
Irgendwann , nachdem wir wahrscheinlich schon zwanzig Parabeln und die dazugehörigen Nullstellen berechneten , hatte diese Doppelstunde auch mal ein Ende.
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Auf dem Schulhof sammelte sich unsere Gruppe dann und wir erzählten uns irgendeinen sinnlosen, aber trotzdem für uns interessanten Müll.
Ich sprach eher weniger , also besser gesagt kaum , um noch genauer zu sein antwortete ich nur auf Fragen und hörte sonst nur zu.-
"Claire , wie war dein Tag ? Komm doch gleich in die Küche , ich habe gekocht." , hörte ich meine Mama sagen, sobald ich die Wohnung betrat.
Schon stieg mir der Duft von einem hoffentlich leckerem Schnitzel in die Nase.Ich mag Schnitzel , ich denke ich könnte kein Vegetarier werden , ich brauche einfach ab und zu was fleischiges und Veganer zu werden kam mir auch noch nie in den Sinn.
Ich bin als kleines Kind auf einem Dorf aufgewachsen.
Um uns herum gab es überall nur Bauernhöfe , Kuhställe und sowas alles.Das heißt, mein Abendessen bestand meist aus einer Stulle mit frischer Butter und dazu gab es Rührei oder Quark.
Zum Frühstück gab es dann ein Brot mit selbstgemachter Marmelade und dazu ein Glas Milch oder Kakao.
Vieles gaben uns die Nachbarn ab , da sie selbst Tiere , also ich meine Nutztiere hatten.Wir besaßen damals einen Hund.
Als ich fünf Jahre alt war , zogen wir aus dem Haus aus.
Die Ursache dafür war unsere damalige finanzielle Knappheit , da sich kurze Zeit zuvor meine Eltern getrennt haben.
Mein Papa nahm dann denn Hund zu sich , da er dann erstmal wieder in das Haus seiner Eltern zog.Wir hingegen suchten uns eine Wohnung in der Stadt.
Somit war das dann einfacher für mich , da sie Schule nicht sehr weit war und ich seid meinem fünften Lebensjahr auch in den Kindergarten ging und die Vorschule besuchte.Auf dem Dorf , in welchem ich aufwuchs gab es keinen Kindergarten und ich wurde nur von Mama und Papa erzogen. Ab und zu spielte ich mit den Nachbarskindern.
Mit sechs Jahren wurde ich dann eingeschult und lebte mich viel besser ein , als im Kindergarten.
Ich hatte Spaß daran schreiben zu lernen , rechnen zu lernen , zu basteln, sowie auch zu singen.
Irgendwann später wurde ich dann eben zurückhaltender und ab der Mittelstufe war ich ein Außenseiter. Damit habe ich mich abgefunden.
Umso mehr freut es mich , dass ich jetzt wenigstens die Pausen mit Juna und der Gruppe verbringen darf.
Eigentlich war ein Vorsatz von mir für das neue Schuljahr nicht so schüchtern zu sein , ich weiß genau, irgendwo in meinem Inneren habe ich den Vorrat an Selbstbewusstsein.
Der kommt allerdings nur zum Vorschein , wenn ich zu Hause bin oder bei guten Freunden , die ich eh kaum habe.
Ich habe eine gute Freundin , die geht aber leider auf eine andere Schule und wohnt auch nicht hier bei uns in der Stadt , sondern in einem kleinerem Nachbarort.
Elli. Irgendwie vermisse ich sie.
Wie lange haben wir uns schon nicht gesehen ? Fast ein Jahr?
Wir waren zwar telefonisch ineinander Kontakt , aber sich zu treffen ist doch mal was anderes."Hey Claire ! Wie lange dauert denn Schuhe ausziehen und auf Toilette gehen bei dir ? Das Essen wird kalt !" , rief meine Mama lachend zu mir.
Ups ich war dann mal wieder zu sehr in meinen Gedanken versunken.
"Ich komme sofort!" , rief ich zurück und lief aus dem Bad in die Küche.
"Na welchen schönen Film hat dein Gehirn heute wieder abgespielt ?" , fragte mich Mama.
Ja ja , sie kannte mich schon gut und wir hatten ein gutes , offenes Verhältnis zueinander."Kein Film , mir ist aufgefallen , dass ich mich mit Elli schon so lange nicht mehr getroffen habe."
"Dann verabredet euch doch mal." ,schlug sie vor.
"Ja gute Idee , ich werde sie demnächst eh anrufen."
Während wir aßen lief nebenbei das Radio.
Als mein Lieblingslied gespielt wurde , musste ich auch mit vollem Mund mitsummen , was sicherlich ein amüsanter Anblick war.
Dies bestätigte sich spätestens dann, als meine Mama kopfschüttelnd anfing zu lachen._________________________________
-1034 Wörter
- geschrieben am 15 / 17.08.17
-j💖
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Unterschätze mich nicht , weil ich still bin
Teen FictionIch habe vielleicht eine zweite Fassade . Und ? Schlimm ? Ich muss ja eine gewisse Schutzhülle haben. Wann darf ich zeigen wer ich wirklich bin , zeigen wer sich hinter dem Namen Claire wirklich verbirgt und nicht mit mir das tun lassen, was sie w...