Suddenly in Love- Harry Potter FF

~30~

Camille POV
Ich marschierte mit Neville durch die Innenstadt von Paris, um in mein Lieblingsrestaurant zu kommen. Auf halber Strecke mussten wir aber anhalten, weil dieser Vollpfosten von Longbottom auf die Toilette musste.
Endlich kamen wir dann an der kleinen Tür an, die noch genauso aussah wie in den letzten Ferien.
"Was machen wir hier? Ich dachte wir wollten essen gehen?", fragte Neville und deutete auf das weiß gestrichene hohe Gebäude ohne Fenster. Neben der Tür hing ein kleines rostiges Schild, auf dem die Worte La Fin eingraviert waren.
"Das tun wir ja auch.", erwiderte ich und verdrehte die Augen. Dann öffnete ich die Tür.
Neville machte große Augen beim Betreten, es war ja schließlich auch meine Lieblingsbar hier in Paris.

Neville POV
Wir betraten dieses "Lokal". So eine genaue Bezeichnung fand ich dafür nicht, denn es war eine Mischung aus Bar, Restaurant und Tanzclub. Der Raum war riesig, an der linken Wand war eine lange Theke und ansonsten war der Raum mit Tischen und Stühlen ausgefüllt. Im hinteren Teil sah ich noch einige Spieltische, aber ansonsten gab es nichts so besonderes. Die Möbel waren alt, aber nicht zu alt. Eben so richtig cool.
Die Luft war muffig und etwas abgestanden und aus der Küche kamen die verschiedensten Düfte. Das Licht war gedämpft und zusammen mit den ansonsten in Brauntönen Gehaltenen möbeln ergab das eine gemütliche Atmosphäre.
So ganz konnte ich mich hier nicht wohlfühlen, schließlich sprachen alle französisch und ich verstand nur Bahnhof.
Eine Frau, ich schätzte sie um die zwanzig Jahre, kam auf uns zu und umarmte Camille überschwänglich und gab ihr Küsschen auf beide Wangen.
Sie plapperten irgendwas auf französisch, wechselten dann aber auf englisch, wahrscheinlich meinetwegen.
"Was macht meine Lieblingshexe um diese Zeit hier? Müsstest du nicht in Poudlard sein?", fragte die Frau mit den lila Haaren.
"Ja schon. Ist ne lange Geschichte."
"Musst du mir unbedingt einmal  erzählen. Und ist das dein Freund? ", fragte die Hexe.
Als ich merkte, dass sie mich meinte wurde ich puterrot. Hach, wenn es doch wenigstens nur so wäre...

"Haha, nein. Ist nur meine nervige Reisebegleitung Neville Longbottom.", sagte sie und verdrehte die Augen. Irgendwie kränkte mich das. Konnte sie mich nicht wenigstens als Kollege oder Partner bezeichnen?

"Puh, dann ist ja gut. Denn hier gibt es immer noch eine Schlange an Jungs die um dich werben."
"Ach, daran hab ich mich schon gewöhnt." , lachte sie.
"Neville, bist du ein Reinblut?" , fragte mich die Frau.
"Ähm, ja?" , antwortete ich zögernd. Was sollte das?
"Na, dann ist ja gut. Camille kennt eh die Regeln." , meinte sie dann nur.

"Weißt du, hier werden nämlich keine Halbblüter oder anderweitiges akzeptiert. Dieses Restaurant ist sehr muggelfeindlich.", erklärte Camille mir. 

"Und du hast tatsächlich keinen Freund? Ich dachte immer, du kommst mit Draco zusammen, das hoffe ich insgeheim immer noch." , meinte diese komische Hexe und zwinkerte verschwörerisch.
Die beiden kicherten und ich konnte nur die Augen verdrehen. Das machte mich so wütend!
"Oh je, ihr müsst bestimmt am verhungern sein. Da quassel ich euch voll und ihr möchtet euch bestimmt setzen!" , sagte dann die Hexe und navigierte uns durch den Raum. Es war sowieso nicht viel los.
Wir nahmen uns einen Tisch ganz hinten im eck und ich saß genau hinter einem Pfosten, sodass man mich gar nicht mehr sah.
Kann mir recht sein, Hauptsache ich hab das schönste Mädchen der Welt vor Augen.
Camille erklärte mir noch schnell, dass diese Hexe Meredith hieß, deren Vater das lokal gehörte und gelegentlich als Bedienung arbeitet. "Meredith hat vorher so ein komisches Wort gesagt. Pudlin oder so?", fragte ich. Aus Camilles Mund kam wieder dieses glockenhelle lachen und automatisch musste ich auch Lächeln.
"Ach so, du meinst Poudlard. Das ist die französische Bezeichnung für Hogwarts."
Wir bestellten uns essen und danach fragte ich: "Was machen wir jetzt?"
"Am Nachmittag kommt Clancy und es ist eh schon fast zwei. Ich würde sagen wir gehen mal zurück ins Hotel." , meinte Camille schulterzuckend.
"Gute Idee." , antwortete ich nur. Was besseres fiel mir nicht ein obwohl ich schon etwas cooler wirken wollte.
"Der Typ dahinten hat dir diesen Drink spendiert.", kam plötzlich die Stimme von Meredith hinter mir.
"Na gut, wieso nicht?", antwortete Camille schulterzuckend und nahm das bläuliche Getränk entgegen.
Ich drehte mich um und sah einen jungen Mann etwas älter als ich alleine an einem Tisch in der Mitte sitzen.
Er blickte die ganze Zeit zu Camille und ich spürte einen Hauch von Eifersucht. Ach was, ich war stocksauer! Er dachte bestimmt, Camille wäre alleine hier und könnte sie für sich gewinnen!
Er gibt ihr einfach einen Drink aus und schon hat er sie an der Angel. Wieso bin ich nicht auf die Idee gekommen? Ach was rede ich mir ein, so etwas mutiges hätte ich mir eh nicht zugetraut.
Kann ich mich jetzt bitte einfach in einem Kokon verkriechen? Oder im Erdboden versinken?
Der Ich-gebe-Nevilles-Fastfreundin-einen-Drink-aus-Typ wollte nun aufstehen also legte ich schnell das Geld auf den Tisch, packte Camille am Arm und drängelte sie zur Tür heraus. Erst als wir vor dem Gebäude standen, realisierte ich, was ich da getan hatte.
Oh Gott. Sie wird mich hassen. Wie konnte ich mich so etwas nur trauen?
Bei merlins Bärtchen, ich bin ein toter Mann.

Doch bevor sie irgendetwas sagen konnte, sprach ich drauf los: "es tut mir unendlich leid ich weiß du wolltest dich verabschieden und ich hab dich einfach an der hand genommen und es war total unfair von mir und ich weiß auch gar nicht was in mich gefahren ist ich könnte mich selber schlagen weil ich so dumm bin und ich verstehe-" Ich wurde durch Camille unterbrochen die mich mit verschränkten Armen ansah.
"Neville, Luft holen. Wir gehen jetzt einfach ins Hotel und Ende." Dann drehte sie sich um und ging in die andere Richtung. Ich folgte ihr möglichst leise und hoffte, dass das Thema somit beendet war.

Wie gefällt euch das Kapitel?
Ich weiß, es ist nicht so spannend aber ich hab schon die richtig spannenden Kapitel vorgeschrieben , wo es sowohl sehr gefährlich als auch romantisch wird.
LG, Nadine