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Neville POV

Wir waren jetzt schon fast am Eiffelturm angekommen, nur vor dem Eingang war eine Menschenschlange.
Wir stellten uns also ganz hinten an und warteten. Und warteten. Und warteten.

"Wann kommen wir denn endlich da rauf?", nörgelte ich.
"Bald. Siehst du, es sind nur noch circa 20 Leute vor uns." , entgegnete Camille und nahm meine Hand. Jetzt wo sie meine Hand hielt, hab ich es doch nicht so eilig da hochzukommen.
Camille drehte sich um und starrte auf einen Punkt auf der Straße. Ich drehte mich auch um und sah dort ein kleines Mädchen stehen. Es weinte und blickte sich ständig um.
"Neville, siehst du das kleine Mädchen dort? Ich glaube, es vermisst seine Eltern."
Und kaum hab ich geblinzelt, war sie auch schon zu dem kleinen Mädchen hingelaufen.
Ich lief ihr natürlich nach und wir knieten uns gemeinsam vor ihm hin. Mit großen Augen blickte sie uns an. Dann fing Camille an mit ihr auf Französisch zu sprechen.

Camille POV

"Wie heißt du denn, meine
Kleine?", fragte ich das kleine Muggelmädchen.
"Marie." , murmelte sie unter Schluchzern.
"Warum weinst du denn?"
"Maman und Papa sind nicht da! Wir haben Eis gegessen und dann war da ein Schmetterling! Ich hab ihm nachge-gelaufen und dann waren sie weg!!!!"
Sie fing wieder an zu schluchzen und Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre roten Bäckchen.
"Beruhig dich. Alles wird gut."
Ich nahm sie in den Arm und ich spürte wie sich ihr kleines nasses Gesicht an meine Schulter drückte.
"Ich werde sie nie wieder finden!", murmelte sie und schniefte.
"Wir finden sie schon wieder. Und ich und mein Freund helfen dir dabei.
Wie sehen deine Eltern denn aus?"
Sie stellte sich ihre Eltern in ihrem Kopf vor und ich nutzte die Gelegenheit und sah sie mir in ihren Gedanken an.
"Papa ist gaaaanz groß und hat Teddy Bär Haare. Und Maman ist gaaaanz hübsch." , sagte sie aufgeregt und musste bei dem Gedanken an ihre Eltern Lächeln.
Neville hatte keinen Durchblick und sah die ganze Zeit zwischen uns beiden hin und her.
"Neville", sagte ich auf Englisch, "halt bitte nach einer blonden Frau um die 40 und einem Mann mit lockigen Haaren Ausschau."

Ich drückte das kleine, höchstens 4-jährige Mädchen an mich und hob sie hoch. Jetzt stand ich wieder gerade und hielt sie fest, ihre Beine um meine Hüfte geschlungen.
Sie hatte ihren Kopf immer noch an mich gepresst und ich wiegte sie sanft hin und her.
Ihre Schluchzer wurden immer weniger und ich glaube, sie ist sogar ein wenig eingeschlafen.
Hier waren so viele Leute und es war so viel Lärm, es war ein Wunder, dass sie überhaupt schlafen konnte.

"Könnten das ihre Eltern sein?", fragte Neville nach einiger Zeit und deutete in Richtung eines Souvenirstandes.
Und tatsächlich, dort gingen wirklich ein Mann und eine Frau panisch suchend umher. Sogar die Beschreibung könnte passen.
Jetzt hatten sie uns anscheinend auch bemerkt und die Frau kam auf uns zugelaufen.
"Marie? Marie!", schrie sie schon fast. Ich nahm das kleine Mädchen so auf meinen Arm, dass sie nach vorne blicken konnte. Langsam wurde sie wach und auch die Frau blieb vor uns stehen.
"Maman", sagte das kleine Mädchen blinzelnd und mit verschlafener Stimme.
"Wo warst du denn meine Kleine? Wir haben dich überall gesucht!"
Ihr Vater hob sie hoch und drückte sie ganz fest an sich.
"Vielen, vielen Dank ihr beiden. Wir hatten uns solche Sorgen gemacht!", bedankte er sich bei uns.
"Ich mache mir solche Vorwürfe. Was sind wir nur für unverantwortliche Eltern!" ,sagte nun die Mutter, ich spürte die Zweifel an sich selbst in ihrem Kopf.
"Jetzt hören Sie doch auf! Ihrer Tochter geht es gut, das ist das Wichtigste." versuchte ich sie aufzumuntern.
"Da hast du recht. Ihr beiden werdet bestimmt später mal gute Eltern." , sagte sie und umarmte mich.
Nach einem peinlichen Moment der Stille von meiner Seite verabschiedeten wir uns und die Frau umarmte mich noch einmal und Marie winkte uns hinterher.

"Was wurdest du denn vorher rot?" , fragte mich Neville, als wir uns wieder umdrehten.
"Ach nichts, Neville. Komm, ich will jetzt endlich auf den Eiffelturm."
Und mit diesen Worten zog ich ihn zurück in die Warteschlange.

Hättet ihr diese Reaktion von Camille erwartet?
Lg, Nadine

Suddenly in Love- Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt