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Camille POV

"Über was willst du reden?" , fragte Neville mich.
"Ich weiß nicht. Erzähl mir was über dich." , meinte ich spontan.
"Ähm, Naaa gut. Aber so viel gibt es da nicht zu erzählen." Er überlegte. Derweil blickte ich zur  Spätnachmittagssonne in den Himmel hinauf und genoss die Sonnenstrahlen die meine Haut wärmten.
"Sag einfach." , ermutigte ich ihn. Gedankenverloren fuhr ich mit meinen Fingern durch den Sand.
"Ich wohne mit meiner Grandma in einem kleinen Haus. Dort hab ich ein Zimmer, in dem  ich ein paar Pflanzen habe. Um die kümmert sich dann Grandma während ich in Hogwarts bin. Später möchte ich unbedingt mal was mit Pflanzen machen, so als Beruf."
Mega interessant...
"Und ich besuche oft meine Eltern im Krankenhaus."
Oh. Ich wusste, was mit Nevilles Eltern passiert war. Der Cruciatus Fluch.
Ich schaute verschwiegen aufs Meer hinaus.
Was sollte ich sagen? Mein Beileid? Gute Besserung? Tja, in so einer Situation war ich noch nie.
"Brauchst nichts sagen. Ich weiß ja selber nicht was ich davon halten soll." , meinte er nach einiger Zeit.

So ernst und erwachsen hatte ich ihn noch nie erlebt.  Sein ernster Gesichtsausdruck bröckelte mit der Zeit. Er wollte so tun, als gehe ihm das ganze nicht ans Herz. Doch die Tiefe seiner Trauer war ihm an den Augen anzusehen. Er war doch nur ein kleiner junge, dem man seiner Eltern beraubt hatte. Sowas hatte er doch gar nicht verdient! Die zwei wichtigsten Personen in seinem Leben zu verlieren, bei dem Gedanken wurden meine Augen wässrig.
Das einzige was mir in diesem Moment als richtig erschien war eine Umarmung.
Ich setzte mich auf und zog ihn an mich. Keine Ahnung was in mich gefahren ist, aber es fühlte sich in diesem Moment richtig an. Zögernd erwiderte Neville die Umarmung und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Seine dunklen haarsträhnen Kitzelten mich im Gesicht und sein Körper roch noch nach Salz. Wir blieben noch eine ganze Weile so, bis ich mich dann von ihm löste und ihm in die Augen sah. Er wirkte ein bisschen enttäuscht.
"Du tust mir so leid, das muss dir sicher Schmerzen bereiten. "
Wow, tolle Wortwahl Camille.
Ich bin aber auch solche Situationen nicht gewohnt!
"Nein, du kannst das nicht verstehen." , murmelte er und sah traurig in den Sand.
"Doch, kann ich. Ich fühle es ja sozusagen in deinen Gedanken. ", meinte ich nur.
"Weißt du eigentlich wie gruselig das ist?", sagte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Ich weiß alles über dich." , wisperte ich, machte einen verschwörerischen Augenaufschlag und blickte ihm tief in die Augen.
"Sag ich ja, gruselig.", kicherte er nun wieder.
Die angespannte Stimmung war wie weggeflogen und ich sah seine Augen wieder aufleuchten.
Diese Seite gefiel mir an ihm. Ohne die Nervosität und die Tollpatschigkeit. Eher wie ein...hm... Gentleman? Ja, so etwas in der Art.
Nachdem wir noch ein bisschen über dies und das geredet hatten, legten wir uns wieder hin. Dabei berührten sich unsere Finger. Ich wollte meine Finger wieder wegziehen doch Neville hielt mich fest. Mir schoss die Schamesröte ins Gesicht aufgrund Nevilles Dreistigkeit. Aber mich wehren tat ich auch nicht.
Seine Finger umschlossen die meinen.
Ich hielt Händchen.
Mit Neville Longbottom.
Und ich würde lügen, wenn ich sage, ich verspüre kein kribbeln.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Bin eigentlich nicht so gut in so "romantischen" dingen.
Deshalb bin ich auch ein bisschen stolz auf dieses Kapitel, hihi
LG, Nadine :)

Suddenly in Love- Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt