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Camille POV

Ich wurde wach, als mich etwas an der Nase kitzelte. Ach, ist nur der Wind der mir die Sandkörner ins Gesicht weht.
Warte mal! Sand?
Ich öffnete schlagartig meine Augen um nichts zu sehen. Es war tiefdunkle Nacht und nur der Mond erhellte den Strand ein wenig. Im Dunkeln erkannte ich Nevilles Körper neben mir, seine Hand immer noch in der meinen. Hatten wir etwa so lange geschlafen?
Ich stand auf, nur um mich kurz darauf wieder hinzusetzen. Es war eiskalt, mein Körper zitterte wie verrückt. War ja auch klar, es ist Nacht, die Temperaturen sind gesunken und ich trug nur meinen Bikini.
Schnell zog ich mir meine normale Kleidung an und rüttelte dann Neville wach. Auch er zitterte und wollte zunächst gar nicht aufwachen.
Ich schüttelte ihn so heftig, dass er irgendwann doch die Augen aufmachte.
"K-k-kalt", flüsterte er.
"Ja ich weiß, zieh dir deine Kleidung an!"
Es war glaube ich bestimmt schon neun Uhr Abends und es ging kein Weg mehr zurück zum Hotel. Also wo sollten wir beide über die Nacht bleiben? Ich stellte mir schon vor, wie wir bis zum Morgengrauen erfrieren würden.  Ich bekam Panik und schaute den Strand Entlang. Weit und breit nichts zu sehen, keine Hütte oder eine Unterkunft. Nur Sand und Wasser.
Auch Neville schien unsere Situation allmählich begriffen zu haben. Er sah sich selbst auch um und dann wieder blickte er mir in die Augen.
Was sollen wir tun? , las ich in seinen Gedanken.
"Das weiß ich doch auch nicht!" , zischte ich zurück. Ich spürte meine Finger nicht mehr, so tief saß mir die Kälte in den Knochen.
Wenn ich zaubern dürfte, hätte ich mich spätestens jetzt in eine warme Decke gezaubert. Ich nahm Nevilles ebenfalls eiskalte Hand wieder in meine und ging vom Strand senkrecht nach oben. Denn wenn es links und rechts nur Sand gab und grafisch gesehen unten Wasser ist, dann muss der einzige Weg hier weg nach oben führen.
Es war stockdunkel und ich hoffte, dass wir ungefähr in die Richtung gingen, aus der wir gekommen sind.
Und tatsächlich wurde dann der Sand weniger und vor uns tat sich eine Straße auf.
Aber auch hier gab es keine Häuser oder sonstiges, nur eine Straße und ringsherum vereinzelt Bäume.
Ich entschloss mich dafür, nach rechts zu gehen und zog Neville weiter mit mir. Von ihm konnte ich ja schließlich nicht viel erwarten.
Draco hätte bestimmt gewusst was jetzt zu tun ist, aber er ist ja nicht hier. Schade, ich vermisse meinen besten Kumpel.
Schnell schüttelte ich den Gedanken an ihn beiseite, weil sich in einiger Entfernung ein Park auftat. Es war eine Grünfläche für Muggel mit vielen Blumen und um diese Uhrzeit war zum Glück nichts mehr los.
Ich war so erleichtert, als wir uns auf eine Bank fallen lassen konnten. Neville sah das genauso, er lehnte sich erschöpft an das Holz.
Mittlerweile war es schon sehr dunkel geworden, nur der Mond erhellte den kleinen Park.
"Müssen wir die ganze Nacht hier verbringen?", fragte mich Neville.
"Glaube schon, oder hast du eine bessere Idee?"
Betretenes Schweigen seinerseits.
Ich drückte mich an Neville um etwas von seiner Körperwärme abzubekommen. Er umschlang meine Taille und drückte mich ganz fest an sich. So wärmten wir uns gegenseitig, und ich ignorierte die Tatsache, dass ich mich hier an Neville anschmiegte. Ich fühlte sein Gesicht an meinem Kopf und genoss die Wärme, die von ihm ausging. Irgendwie doch nicht so schlecht diese Situation...

So blieben wir eine Zeit lang liegen bis ich in der Dunkelheit ein leises Bellen hörte.
"Dash, Sitz!" , hörte ich nun die Stimme einer Frau.
Und da lag auch schon ein großes Fellknäuel auf meinem Schoß. Ich setzte mich auf, meines Bedauerns musste ich von Neville abrücken.
Ich streichelte dem kleinen Hund über seinen weichen Rücken und er schnupperte an mir.
Dann sah ich den Strahl einer Taschenlampe. Eine Muggeldame kam herangelaufen und der Lichtstrahl der kleinen Lampe wankte dabei hin und her. Sie war schon etwas älter und soweit ich in der Dunkelheit erkennen konnte, hatte sie mittellange graue Haare.
"Dash, du kleiner Schlingel!", schimpfte sie.
"Oh, das tut mir leid. Na komm, Dash."
"Ach das macht doch nichts."
"Sagt mal wieso seid ihr so spät nachts noch unterwegs, habt ihr denn kein zuhause?"
"Wir sind auf einer Art Schulausflug und wir beide wollten an den Strand. Doch vorher haben wir die letzte Möglichkeit verpasst zurück ins Hotel zu kommen. Und da war unsere einzige Lösung die Nacht hier zu verbringen. ", sagte ich meine muggelfgerechte Kurzfassung der Geschehnisse auf.
"Auf einer Parkbank?" , fragte die Dame nach.
"Nein, das kann ich doch nicht zulassen! Nachts ist es kalt und dunkel, nein , nein, nein ihr kommt mit zu mir."
Ich überlegte kurz. Sollte ich das Angebot annehmen? Im Haus einer Muggeldame zu schlafen? Ich meine Muggel?! Hm, aber immer noch besser als hier in der Kälte. Ich forschte kurz im Kopf der Frau, aber sie Hegte wirklich keine bösen Absichten.
Na gut, beschlossene Sache.
"Das ist sehr freundlich von Ihnen. Gerne nehmen wir das Angebot an. "
Ich lächelte mein 1000000 Watt Lächeln , dass ich schon immer drauf hab und zog Neville von der Bank hoch.
Neville blickte verständnislos zwischen uns hin und her, schließlich verstand er ja kein Französisch.
"Neville, diese Muggelfrau bietet uns ein Quartier für die Nacht an!", übersetzte ich ihm die Kurzfassung.
"Oui. Das ist très nett von Ihnen, Baguette.", sagte er und blickte die Frau höflich an. Ich klatschte mir innerlich gegen die Stirn. Die Dame lachte nur und meinte "Er kommt nicht von hier, was?"
Ich musste nun auch schmunzeln.
"Siehst du, ich kann schon genau so gut französisch wie du. Die Dame ist begeistert von meinen Französischkenntnissen. ", meinte er und grinste wie ein Kobold, der am Ende des Regenbogens einen Schatz gefunden hat.
Urghhh, Neville!!!!

Suddenly in Love- Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt