6. Kapitel • Gefühlschaos

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» You can close your eyes to the things you don't wan't to see, but you can't close your heart to the things you don't want to feel «

Ich blickte ihn an. Von aussen sah ich misstrauisch und gefährlich aus, doch in mir drinn herrschte gerade das reinste Chaos. Jerris verwirrte mich und machte mir sogar leicht angst. Übernatürliche Personen? Wichtige Sache? Er hatte recht. Ich hatte keine Ahnung was ich von ihm und seinem Gerede halten soll. Konnte ich ihm noch trauen?

Mein verräterisches Herz schrie Ja! Ich hatte es geahnt. Warum waren Herze eigentlich so dumm sich immer in den Falschen zu verlieben? Und warum immer in so unpassenden Situationen und so schnell?

Ich schob meine Gedanken weg. Darüber konnte ich mir später Gedanken machen. "Beweis es mir",sagte ich misstrauisch und kühl. Meine Augen jedoch glänzten verräterisch. Ich hatte angst. Angst vor ihm. Angst das er die Wahrheit sagte.

"Nun, es gibt auch Mischlinge. Ich bin halb Vampir und halb Dämon", erwiederte er mit einem Grinsen das mir fies und hinterhältig vorkam. Erstarrt blickte ich auf seine Hände. Etwas schwarzes, was aussah wie Rauch, begann sich um seine Hand zu schlingen. Bei der anderen Hand geschah das gleiche. Er sah nun aus, als würde er schwarze ellbogenlange Handschuhe tragen. Abgesehen davon, das der Handschuh sich bewegte.

"Das nennt man Finsternis. Ich kann sie kontrollieren. Ich vermute, du musst mir jetzt glauben", hauchte er mir ins Ohr. Ich hatte gar nicht bemerkt, das er sich bewegt hat. Er stand mir mal wieder viel zu nahe. Mein Körper schien langsam wieder aus der Erstarrung zu erwachen. Nun hatte ich definitiv angst. Ich trat einen Schritt zurück, woraufhin ich einen stacheligen Busch in meinem Rücken spürte. Mit nun auch noch schmerzverzogenem Gesicht trat ich einen Schritt vor.

"Was willst du von mir?",sagte ich verängstigt und leise. "Ich will dir nur helfen deine Fähigkeiten zu beherrschen",antwortete er gelassen. "Fähigkeiten?!",sagte ich schrill. Ich wusste immer noch nicht was ich davon halten sollte, doch magische Fähigkeiten hatte ich definitiv nicht. "Deine Mutter war also zu feige? Sie hat es dir nie erzählt!",schrie er wutentbrannt. Ich wollte wieder einen Schritt zurücktreten, doch ich erinnerte mich gerade noch rechtzeitig an den stacheligen Busch. Seine Augen waren nun rot.

Er beruhigte sich wohl irgendwie wieder und sagte dann mit ruhiger Stimme:"Du musst mit mir kommen. Du bist hier nicht mehr sicher. Ich werde dir beibringen was du wissen musst"

Ich war noch nie so irritiert gewesen. Hatte Jerris stimmungsschwankungen? Wie konnte jemand von Zorn so schnell wieder ruhig werden. Und wie konnte der Junge, der ihr vor ein paar sekunden noch extrem angst gemacht hatte, ihr vertrauen so schnell wieder gewinnen? Ich würde mit ihm gehen. Ich kann ausser meinem Leben nichts verlieren. Mein Leben bedeutete niemandem etwas also wäre es wohl nicht weiter schlimm.

"Okay, ich komme mit dir", sagte ich entschlossen. Das ich magische Fähigkeiten besitzen soll glaubte ich immer noch nicht. Er lächelte und bedeutete mir ihm zu folgen. Seine Augen waren wieder silbern.
Er kroch unter dem Busch durch und ich folgte ihm. Die Äste kratzten wieder über meine Haut. Ich hatte inzwischen überall kratzer, doch das störte mich kaum. Ich war immernoch tief in Gedanken und lief Jerris einfach hinterher. Er war scheinbar auch in Gedanken, zum Glück kannten seine Füsse den Weg offenbar auswendig.

Schweigend liefen wir immer tiefer in den Wald. Tannen, Eichen und andere Bäume zog an uns vorbei. Das Blätterdach wurde immer dichter. Ich entdeckte Brombeerbüsche und Walderdbeeren. Ich fühlte mich zuhause. Weg von all den Menschen. Die negativen Gedanken einfach zurückzulassen und einfach nur diesen wunderschönen Waldduft nach Tannennadeln, Harz und Beeren einzuatmen war wie eine Erlösung...
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Nachdem wir eine geschätzte Stunde durch den Wald gelaufen waren erreichten wir ein wunderschönes Haus, welches im Gegensatzt zu meiner Bruchbude wie neu aussah.

•~ ☾~•Nachdem wir eine geschätzte Stunde durch den Wald gelaufen waren erreichten wir ein wunderschönes Haus, welches im Gegensatzt zu meiner Bruchbude wie neu aussah

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"Hier wohnst du",fragte ich überrascht. "Jap, komm, lass uns reingehen",erwiederte Jerris stolz. Er schloss die Tür auf. Ich trat ein. Das Haus sah von innen sogar noch schöner aus. Jerris lief ins Wohnzimmer. Er setzte sich in einen der bequemen Ledersessel. Ich tat es ihm nach.

"Ich vermute du brauchst Zeit das zu verarbeiten. Trotzdem solltest du ein wenig mehr Erfahren über die 'Rassen' und deren Fähigkeiten",sagte er lächelnd. Ich lehnte mich zurück und blickte ihn neugierig an.

"Also, allgemein gesagt, alle Legenden sind wahr. Es gibt Vampire, Dämonen, Hexen, Feen, Elfen, Trolle, Kobolde, Meerjungfrauen, Werwölfe, Gestaltwandler, Engel, Big Foots und noch ganz viele andere Wesen. Es gibt sogar Einhörner und Drachen. Wir alle haben gelernt uns zu tarnen. Jede Rasse...wobei lass es uns besser Spezies nennen, jede Spezies hat seine eigenen Tricks & Talente und nur die Drachen werden oder sind genug alt um alle Tricks und Fähigkeiten zu kennen..",begann er zu erzählen.

Ich unterbrach ihn. "Was für ein Wesen bin ich?",platze es aus mir raus. "Alles mit seiner Zeit...",antwortete er. "Du bist etwas besonderes",fügte er noch hinzu. Ich war zum Glück geduldig weshalb ich bloss nickte.

"Wobei eigentlich hast du recht, ich sollte nicht anfangen dir alles aufzuzählen. Das du deine Fähigkeiten beherrschen kannst ist viel Wichtiger",murmelte er halben in Gedanken versunken.

Ich verstand jetzt das es magische Wesen gab. Aber ich verstand nicht weshalb ich wegen dem in Gefahr war. Ich meine, man wird doch erst gejagt wenn man sich auffällig benimmt. In den meisten Büchern verzauberte man doch irgendetwas oder zeigte ausversehen seine Kräfte. Erst dann war man dort in Gefahr.

Ich war mir zu hundert prozent sicher das ich nichts aussergewöhnliches getan habe. Vorallem, vor wem war ich in Gefahr? Von den Menschen? Ich schob die Gedanken weg. Jerris würde mir sicher alles erzählen.

Erst jetzt, wo die Gedanken mich nicht mehr in den Wahnsinn trieben, bemerkte ich das meine Gefühle ein volliges durcheinander waren. Ich wusste nicht ob ich ihm vertrauen soll oder nicht, ich wusste nicht ob ich etwas für ihn empfand, ich hatte immernoch leicht angst vor ihm und gleichzeitig war ich über irgendetwas extrem glücklich. Zum Glück riss Jerris mich zurück in die Realität indem er sagte:"Luna, du bist ein Fenix..."
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Was meint ihr? Was ist wohl ein Fenix? 🤔
Und weshalb ist sie in Gefahr?
Danke übrigens an alle die sich die Zeit nehmen meine Kapitel zu lesen und ein Feedback dalassen😍
Hoffe ihr seid weiterhin dabei,
~eure Kristallmond🌙

Fenix *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt