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Der Wecker riss mich aus meinen Träumen und müde schob ich meine Beine aus dem Bett. Ich hatte mir fest vorgenommen heute Mal wieder auf Arbeit zu gehen.

"Was hast du denn vor?", fragte mich Nikolas als ich in der Küche erschien.

Die Kinder saßen schon am Tisch und löffelten ihre Cornflakes.

"Ich fahre auf Arbeit. Was dachtest du denn?"

"Ich war mir nicht sicher.. was willst du auf Arbeit?"

"Äh Arbeiten?"

"Teresa, du kannst durchaus Zuhause bleiben.", erklärte er und ging mit einem Teller in der Hand zum Esstisch.

"Ich weiß, dass ich das kann. Ich will aber nicht."

Nikolas ließ es auf sich beruhen und eine halbe Stunde später verließen wir alle das Haus.

**

"Nein. Sie haben den Vertrag unterschrieben. Wir haben ihnen Zeit gegeben ihn sich genau anzusehen. Und sie haben uns versichert, dass sie ihn mit einem Anwalt durchgegangen sind. Der Preis war definitiv darauf vermerkt und er bleibt auch so."

"Teresa!", rief Nikolas aus seinem Büro, sodass ich den Anruf Unterbrechen musste.

"Entschuldigen sie mich einen Augenblick. Ich habe nicht den ganzen Vormittag Zeit mich um Sie zu kümmern. Überlegen Sie sich welchen Weg sie beschreiten wollen und rufen Sie mich in einer Stunde zurück."

Ich legte auf und ging zu Nikolas.

"Kannst du bitte den Vertrag für den Kunden aufsetzen?", fragte er und zeigte auf seinen Bildschirm. "Ich schicke dir einen Mail mit allen Angaben."

Müde rieb er sich die Augen und griff dann einem Stapel Papieren.

"Das sind die Statistiken. Die müssten noch einmal digital erstellt werden und dann ausgedruckt werden."

Ich nickte und griff nach den Papieren um mich dann wieder an die Arbeit zu machen.

"Kommst du Süße?", fragte Nikolas einige Zeit später als er den Kopf in mein Büro hing.

"Ja. Gleich."

"Nein. Jetzt. Alles andere hat bis morgen Zeit. Es ist um 4. Wir müssen die Kinder abholen und in einer Stunde ist der Maler da."

Ich nickte, fuhr meinen Computer runter und machte mich mit ihm auf den Weg nach Hause.

Am danach folgenden Wochenende waren dann alle Aufgaben auf meiner To-Do-Liste abgehakt. Isaac lebte mit den Kindern bei uns. Marc war auch eingezogen und hatte nun täglich Physiotherapie und der Alltag hatte mich nahezu komplett eingeholt.

Jeden Tag arbeiteten wir von 7 bis 4 oder 6 und besuchten aktuell laufende Projekte.

Sechs Wochen lebten wir jetzt schon als riesige Familie zusammen. Nur eines trübte das schöne Bild. Danny.

Es schien zwischendurch eine Verbesserung gegeben zu haben, doch leider war sie nicht ausreichend um ihn zu wecken.

Heute war der Tag, an dem Isaac die Maschinen abstellen wollte. Wir hatten uns einige Abende in den vergangenen Wochen über das Thema unterhalten und auch wenn ich die Hoffnung immernoch nicht aufgab, konnte ich ihn verstehen. Danny schien nicht mehr da zu sein und Isaac akzeptierte das. Außerdem hatte er all seine Ersparnisse und einen Kredit aufgebraucht um Danny so lange am Leben halten zu können. Er fürchtete nun immer mehr um seine Existenz und die seiner Kinder und musste eine Entscheidung treffen.

Nikolas und ich saßen in einem Meeting und auch wenn ich heute, aufgrund meiner mangelnden Konzentration, niemandem eine Hilfe war, hatte ich darauf bestanden teilzunehmen. Ich hatte die Hoffnung, dass es mich wenigstens für einige wenige Augenblicke ablenken würde.

Lieb michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt