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Der Flug zog sich unendlich in die Länge. Voll Ungeduld saß ich auf meinem Platz und schaute aus dem Fenster. Ich beobachtete wie die Wolken unter mir vorbei zogen und betete in Gedanken für meinen Mann. Die Zwillinge hatten die Ernsthaftigkeit der Situation nicht wahrgenommen, weswegen ich ihnen nichts genaueres erzählte. Doch Jordan hatte den Ausdruck in meinem Gesicht richtig gedeutet und mich direkt darauf angesprochen was mit Papa passiert sei. Ich musste es ihm erzählen und ihn dann Zuhause zurück lassen.

"Meine Damen und Herren, da wir nun zum Landeanflug ansetzen möchten wir Sie bitten Ihren Sitz in eine aufrechte Position zu fahren und Ihr Handgepäck in den oberen Ablagen oder unter Ihrem Vordersitz zu verstauen. Die Toiletten sind von nun an gesperrt und wir möchten Sie bitten sich auf Ihren Platz zu begeben und sich anzuschnallen."

Ich gehorchte der Durchsage und verstaute meine Unterlagen in meiner Handtasche und schob sie danach unter den Sitz meines Vordermanns. Ich stöhnte noch einmal genervt und schloss den Gurt unter meinem Bauch. Er drückte etwas, was ihn sehr unangenehm machte.

"Miss Harrow, ich kümmere mich um ein Taxi und hole Ihren Koffer. Setzen Sie sich einfach.", wies mich der junge Bodyguard an, der darauf bestanden hatte mit mir zu reisen und wies auf eine Bank bei den Gepäckbändern. Wir hatten keine Zeit uns um einen besseren Flug mit komfortableren Sitzen zu sorgen. Es war auch im Grunde genommen egal. Es ging mir nur darum so schnell wie möglich zu Nikolas zu kommen. 

'Oh Liebling.. Es muss dir gut gehen.', betete ich in Gedanken erneut für meinen Mann und rieb meine Oberschenkel. 

Weniger als eine viertel Stunde später saß ich mit meinem Aufpasser im Taxi und wir schlengelten uns durch den Verkehr zum Krankenhaus.

Oscar empfing unser Taxi vor dem Krankenhaus. Er hatte ein großes Pflaster auf der Stirn und eine tief blaue Wange. Sein linker Arm lag in einer Schlinge und er sah sehr fertig aus.

"Sie gehören ins Bett!", ermahnte ich ihn als ich ausstieg.

Er lächelte gequält und nickte: "Es gab jetzt wichtigeres." Dann wand er sich an meinen Bodyguard, dessen Name mir mittlerweile wieder eingefallen war.

"Tobias, kümmern Sie sich um Miss Harrows Gepäck. Ich habe ihr und auch ihnen zwei aneinander grenzende Zimmer im Hotel unter dieser Adresse gebucht.", er reichte Ihm einen kleinen Zettel. "Bringen Sie die Koffer dort hin, machen sie sich frisch und warten sie auf meine Anweisungen."

Tobi nickte und ehe er ins Taxi zurück sprang umarmte er Oscar kurz. "Ich bin froh, dass es ihnen gut geht."

"Tobias. Ich bitte sie. Wo bleibt Ihre Professionalität?", ermahnte Oscar den jungen Mann sanft. Ich sah die Rührung in seinen Augen und wand mich, um es ihm angenehmer zu machen ab. Ich wollte nicht, dass er das Gefühl bekam seine Professionalität, auf die er so großen Wert legte, würde vor mir verfallen.

Tobi nahm Augenblicklich wieder Haltung an und wollte gerade gehen, als ich ihn darin erinnerte noch Oscars Notfalltasche und Nikolas Koffer aus dem Kofferraum zu holen. 

"Oh Miss. Das wäre nicht nötig gewesen.", meinte Oscar gerührt als er die Tasche entgegen nahm.

"Doch Oscar. Ich möchte dass sie eine Weile hier im Krankenhaus bleiben bis sie wirklich wieder fit sind. Bestellen sie einen anderen Bodyguard her, der auf meinen Mann achtet und legen sie sich ins Bett."

Er lächelte gerührt und nickte. 

"Wie Sie wünschen Miss."

Er führte mich durch die Korridore des Krankenhauses und blieb dann vor einer Tür stehen. 

"Hier drin Miss."

Ich betrat den Raum und sah meinen Armen Ehemann in diesem typischen Krankenhaushemdchen in dem großen weißen Bett liegen.

Lieb michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt