Zweifel

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Wenn ihr wollt könnt ihr "Just a littel bit of your heart" dazu hören. Zwar passt nicht wirklich der Text dazu aber ich find die Melodie einfach richtig schön *-*

Harry PoV

Ich wurde von meinem Handywecker geweckt. Verschlafen rieb ich mir kurz die Augen, meine Finger tapsten nach dem Handy. Schnell machte ich den Wecker aus, und sah zu Louis rüber. Beruhigt setzte ich mich im Bett auf. Er schlief noch. Unruhig drehte er sich auf die andere Seite.
Sein Mund stand leicht offen, gleichmäßig atmete er ein und aus. Mit seinen geschlossenen Augenliedern sah er sehr niedlich aus, schon fast unschuldig. Auch wenn ich wusste, dass er manchmal alles andere als unschuldig sein konnte. Bei dem Gedanlen musste ich grinsen. Eine Haarsträhne viel ihm ins Gesicht und ich strich liebevoll mit der Hand durch sein Haar.

Ich blickte auf meine Handyuhr. 3 Uhr morgens. Müde fuhr ich mit der Hand über mein Gesicht. Dann stand ich leise auf, darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Ich würde ihn nicht wecken. Beim letzten Mal als wir uns von einander verabschiedet hatten, waren wir uns ewig weinend in den Armen gelegen. Ich wollte, dass das dieses Mal einem von uns beiden erspart blieb. Auch wenn ich wusste dass es gelogen war. Er würde trotzdem weinen. Ich sah ihn ungerne traurig. Jedes mal brach es mir fast das Herz, aber dieses Mal konnte ich ihn nicht halten und trösten. Leider. Selbst wenn er schon wach wäre, müsste ich ihn irgendwann alleine lassen und könnte nicht mehr bei ihm sein. Das versuchte ich mir einzureden. Ob es das richtige war wusste ich auch nicht wirklich.

Ich tapste langsam durch das dunkle Zimmer, fand die Tür, drückte den Griff herunter und ging hinaus in den Flur. Die Tür schloss ich leise hinter mir. Mitten im Flur stand mein Koffer, immer noch offen, da ich noch einige Sachen mitnehmen wollte, die ich früher nicht einpacken konnte. Louis gehörte leider nicht dazu. Natürlich wollte ich ihn mitnehmen, aber ich konnte nicht. Er hatte mich schon oft angebettelt und versucht mich zu überreden, aber ich konnte ihn nicht mitnehmen. Ich seufzte. Auch wenn ich die nächsten Monate kaum ohne ihn aushalten würde. Da musste ich wohl oder übel alleine durch.

Ich schlich mich in die Küche um mir einen Kaffee zu machen, zog mich währenddessen um und setzte mich an unseren Esstisch, um den Kaffee zu trinken. Nocheinmal checkte ich wann mein Flug nach Lonon abfliegen würde. 3:50. Bis dahin hatte ich noch genug Zeit, mich fertig zu machen und zu packen. Der Flughafen war ohnehin nur ein paar Minuten mit dem Taxi entfernt. Während ich den Kaffee schlürfte, schrieb ich Louis einen kleinen Zettel den ich auf meine Seite des Bettes legen wollte.

Hey,

hoffe du hast gut geschlafen.

Ich wusste, dass er besser schlief, wenn ich da war. Aber ich hoffte, dass er auch ohne mich gut schläft. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar. Ich hatte nicht gedacht dass es so schwierig sein würde.

Es tut mir leid, dass du ohne mich aufwachst.

Er wusste, dass ich nicht mehr da sein würde, wenn er aufwacht. Zwar war er nicht damit einverstanden gewesen, aber er konnte sich denken, dass ich ihn nicht wecken würde.
Er hatte unbedingt gewollt, dass ich noch eine weitere Nacht blieb. Die Bedinnung ist gewesen, dass ich schon früh morgens gehen musste. Es war so eine Art Kompromiss zwischen uns gewesen. Gestern Abend hatten wir uns schon verabschiedet. So gut es ging eben.

Ich werde dich gegen Mittag anrufen, versprochen.

Ich gab keine leeren Verspechungen. Das wusste er.

Ich liebe dich.

H.

Seufzend legte ich den Stift aus der Hand.

Nachdem ich fertig gepackt und Zähne geputzt hatte, schlich ich mich nochmal ins Schlafzimmer. Den Zettel legte ich auf meine Betthälfte, direkt auf das Kopfkissen. Er würde ihn sehen wenn er aufwacht.

Auf Zehenspitzen lief ich um unser Bett herum, zu Louis' Seite. Vor ihm kniete ich mich hin und betrachtete ihn nochmal. Er sah so friedlich beim Schlafen aus. Ein letztes Mal strich ich ihm durchs Haar, steichelte leicht seine Wange. Gott, ich werde ihn so vermissen.

Eigentlich müsste ich mich freuen. Morgen würde meine erste Tour als Solo Artist starten. Ich war auch mega aufgeregt, aber der Schmerz war im Moment einfach viel größer.

Natürlich hatte das Management etwas dagegen gehabt, wenn Louis mitgekommen wäre. Es wäre viel zu auffällig, wenn man uns dauernd in denselben Orten sähe, sagten sie. Wobei wir seit Jahren nichts anderes machten. Ich schmunzelte. Egal was sich das Management neues einfallen ließ, wir hatten immer wieder zueinander zurück gefunden. Da würden wir ein paar Monate aushalten können.
Überraschenderweise war auch ich dagegen gewesen. Ich wollte diese Erfahrung alleine machen. Auch wenn das etwas selbstsüchtig klang. Außerdem wollte ich unsere Beziehung nicht aufs Spiel setzten. Nicht wegen ein paar Monaten.

Vorsichtig küsste ich ihn auf die Stirn. Wieder seufzte ich. Er verschwamm immer mehr vor meinen Augen, je länger ich ihn ansah. Wieso musste ich auch jetzt Tränen in die Augen bekommen?! Ich blinzelte sie so gut es ging weg und stand dann auf.

Ich drückte die Türklinge runter, guckte nochmal den schlafenden Louis an, bevor ich das Zimmer verließ. Das Flurlicht schien ins Schlafzimmer. Eine Träne kullerte meine Wange runter. Mist, und ich hatte mir vorgenommen nicht zu weinen. Mit meinem Handrücken wischte ich sie weg.

Dann bewegte Louis sich unruhig auf die andere Seite, so, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Er hob die Hand und rieb sich die Augen.
"Harry?", murmelte er verschlafen. Verdammt. Er war aufgewacht. Typisch Louis, dachte ich. Von einem Wecker wird er nicht wach, aber wenn ein bisschen Licht ins Zimmer schien, war er hellwach.
Ich schluchtzte und bemerkte erst jetzt, dass ich richtig angefangen hatte zu weinen.
"Hey...", flüsterte er sanft und streckte einen Arm nach mir aus. Ich warf all meine Vorsätze über Bord, krabbelte übers Bett zu seiner Seite und schmiss mich in seine Arme. Er fing mich auf und streichelte mir berughigend durchs Haar während ich an seiner Schulter schluchzte. Da begriff ich, dass nicht er der Schwache von uns beiden war, sondern ich.
"Hey... Harry... Shhhh...", versuchte er mich zu beruhigen. Er küsste mein Haar und ich sog seinen Duft ein. Durch seinen Duft und seinen Streichelteinheiten wurde ich immer ruhiger und beruhigte mich letzendlich. "Harry? Was ist denn los?", fragte er mich leise, "Ich meine, es ist nicht das erste Mal, dass wir für längere Zeit getrennt sind."
Ich versuchte meine Stimme wieder zu finden und räusperte mich etwas. "Es ist nur - Wir sind zum ersten Mal seit langem wieder getrennt. Ich meine - Seit der Pause waren wir die ganze Zeit zusammen. Wir haben uns nicht länger als eine Woche nicht gesehn", flüsterte ich. Er unterbrach die Umarmung und setzte sich im Bett auf um mir in die Augen zu sehen. Ich setzte mich auf seine Oberschenkel und sah ihn an. "Du weist, dass uns nichts trennen wird?", fragte er mich ernst. Ich nickte heftig und dann nickte er. "Ich werde dich anrufen, okay?"
Er strich mir die feuchten Tränen mit dem Daumen von den Wangen. "Aber ich wollte dich doch anrufen", lachte ich, sah zu dem Zettel der immernoch auf meinem Kopfkissen lag und zog die Nase hoch. Er sah nun auch den Zettel  und fing ebenfalls an zu lachen. "Oder so." Dann küsste er mich sanft auf die Lippen.
"Und jetzt los. Du hast noch einen Flug zu bekommen", erinnerte er mich. Hastig guckte ich auf die Uhr. Er hatte Recht. Wenn ich meinen Flug noch bekommen wollte, musste ich mich beeilen. Ich legte hastig meine Hände an seine Wangen und küsste ihn kurz, aber ordentlich auf die Lippen.
Bevor ich aufstand flüsterte ich: "Ich liebe dich."
Er lächlte mir zu. "Ich liebe dich auch."
Ich lief zur Tür, blickte mich noch einmal um und sah wie er sich wieder in die Bettdecke kuschelte. "Schlaf noch schön", flüsterte ich ihm zu. Er schenkte mir ein verschlafenes Lächeln.
Ich atmete einmal tief durch und schloss dann die Tür hinter mir.

Sooooooo, ich bin mir nicht ganz sicher ob ich mit dem OS zufrieden bin. Naja. Ich hoffe er hat euch trotzdem gefallen. Lasst mir doch gerne ein Feedback da. 😊

- Bibi xx

Larry Stylinson One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt