Jeder starrte sie an als sie sich etwas aufsetzte, mein Blick ging kurz zu Jace der mit offenen Mund da saß und dann wieder zurück zu ihr.
Ihr verwirrter Blick fand den von mir und gab mir so die Möglichkeit noch mehr aus ihren Augen lesen zu können. Sie hatte Angst.
"Wer seid ihr?", flüsterte sie ängstlich und sah uns nochmal in einer Runde an. Dann knickte plötzlich ein Arm, mit denen sie sich abstüzte, ein und sie lag auf dem Kissen. Ihre Augen waren geschlossen, sie war wieder eingeschlafen.
"Die Iratze funktioniert nicht", fluchte Izzy leise und sah zu Magnus. "Kannst du herausfinden was sie zum schlafen bringt?", fragte sie ihn vorsichtig und pustete sich dann Haare aus dem Gesicht.
Mein Freund nickte und stellte sich an das Bett. Wir beobachteten wie er seine Magie über der jungen Frau verteilte, seine Augen schloss und, wie auch bei Jace, konzentriert ein paar Worte murmelte. Es dauerte nicht lange und er zog seine Hände zurück. "Sie wurde vergiftet. Das Gift lässt sie schlafen, ich kenne den Trank der dafür benutzt wird. Normalerweise hätte sie durch die Rune überhaupt nicht wach werden sollen, dafür ist das Gift zu stark, das junge Ding ist wirklich was besonderes", erklärte er und sah sie an.
"Gibt es eine Möglichkeit das Gift zu neutralisieren?", fragte Jace nun und schwang seine Beine über die Bettkante. So wie er aussah hätte er, meiner Meinung nach, lieber noch liegen bleiben sollen, aber ich wusste das es ihm sowieso egal war. Somit gesellte ich mich an seine Seite und stütze meinen Parabatai beim aufstehen und gehen.
Magnus nickte derweil wiedermal abwehsend und sah dann zu mir. "Ich müsste dafür meine Bücher durchsehen, aber irgendwo müsste ich ein Gegenmittel dafür haben", sprach er und ich wusste was er damit andeutete. Er wollte wieder nach Hause. Ich sah einmal in die Runde, atmete tief durch und sah ihn dann entschuldigend an.
Ich musste bei meiner Familie bleiben und auf sie achtgeben. Er weiß das auch, gefallen tat es ihm jedoch nicht und das konnte ich sofort an seiner Körperhaltung erkennen. Somit drückte ich Jace unter kleinem Protest zurück aufs Bett, ging dann zu dem Hexenmeister, nahm seine Hand und zog ihn mit auf den Flur. Sofot spürte ich einen enttäuschten Blick auf mir.
"Magnus, ich kann.." - "Ich kann meine Familie grade nicht alleine lassen, obwohl mein Freund noch vor 20 Minuten fast tödlich verletzt wurde, aber das verstehst du doch oder Magnus?", kam es wütend von ihm und sorgte somit für ein schlechtes Gewissen bei mir. Ich war wirklich egoistisch.
Ich wusste nicht recht was ich dazu sagen sollte, also ließ ich Taten sprechen. Kurzerhand öffnete ich die Tür zum Krankenzimmer und rief: "Magnus und ich werden nach einem Gegenmittel suchen. Ihr, vor allem du Jace, solltet euch schlafen legen. Die letzten Tage waren anstrengend genug" Nachdem ich die Tür geschlossen hatte nahm ich seine Hand und lächelte leicht.
"Lass uns nach Hause", sagte ich und brachte meinen Warlock damit ebenfalls schwach zum lächeln. Er öffnete ein Portal und im nächsten Moment standen wir schon bei ihm im Wohnzimmer.
Augenblicklich ließ er mich los und verschwand in seinem Hexenmeister-Zimmer. Ich hatte es liebevoll so getauft da er dort alles aufbewahrte was er für Zaubersprüche und Tränke brauchte, das beinhaltete auch die ganzen Bücher. Außerdem ließ er niemand in das Zimmer rein, selbst Raphael hatte es noch nie betreten und er war sowas wie Magnus Adoptivsohn.
Ich hatte schon geahnt das es dauern würde bis er was findet, also schlenderte ich ins Schlafzimmer, zog mich um und legte mich ins Bett. Ich musste wirklich etwas weggedöst sein, denn ich wurde wach als Magnus sich mit aufs Bett legte und mich an sich zog.
"Hast du was gefunden?", flüsterte ich und drehte mich zu ihm herum. Dadurch das es Mitten in der Nacht war und das Zimmer nur durch ein wenig Mondschein erhellt wurde, konnte ich sein Nicken nur erahnen. Ich lächelte leicht und streckte meine Hand nach ihm aus, sie fand den Weg zu seiner Wange. Kurz streichelte ich diese bevor ich näher rutschte und ihn sanft küsste.
Als ich mich von ihm löste und meine Augen aufmachte sah ich geradewegs in seine gelben Katzenaugen, die im Dunkeln aufleuchteten. "Deine Augen sind wunderschön", flüsterte ich ohne meine Hand von seiner Wange zu nehmen.
Magnus mochte die Augen nicht, jedenfalls nicht mehr, er hatte mir bisher allerdings nie erzählt wieso und ich würde ihm auch nicht dazu drängen.
Er blinzelte ein paar mal und dann waren die katzenartigen Augen auch schon wieder verschwunden. So ruhig hab ich den Warlock noch nie erlebt und das machte mir langsam sorgen. "Erzähl mir was dir auf dem Herzen liegt, Magnus", flüsterte ich und strich nochmal über seine Wange.
"Nach all dem ganzen Stress mit Valentine habe ich gehofft endlich Zeit mit dir alleine verbringen zu können. Wie du zu den anderen sagtest, die letzten Tage waren anstrengend. Ich bin müde und kaputt, kann aber nicht schlafen, weil ich mir immerzu Gedanken mache was als nächstes passiert. Ich habe gehofft für eine Zeitlang keine Angst haben zu müssen jemanden zu verlieren, dich zu verlieren! Und doch haben mir die letzten Stunden klar gemacht, wie schnell es doch passieren kann nicht mehr da zu sein und die Angst ist wieder da", erzählte er leise und legte seinen Kopf auf meine Brust. Dabei war er nicht der Einzige der sich davor fürchtete jemanden zu verlieren.
Heute hatte ich fast zwei der wenigen Personen verloren, die mir mehr Wert sind als mein eigenes Leben. Ihn und Jace.
Und das machte mir eine scheiß Angst, auch wenn ich es niemals zeigen würde. Ich bin der Leiter des Instituts, musste auf meine Geschwister und auf Clary aufpassen und nun war da noch dieses mysteriöse Mädchen . Da darf ich es mir nicht erlauben Schwäche zu zeigen.
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Heyhoo 👋🏻
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel!
Ich wollte hiermit auch schon einmal die Gelegenheit nutzen um jemanden zu danken, der seit dem Prolog aktiv dabei ist und jedesmal einen Stern gibt.
HelloMeliii, danke das dir meine Geschichte gefällt! 🤗
See you,
Melanie ❣
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Remember me. || Shadowhunters
Fiksi PenggemarEin Experiment zu sein, ist schlimm. Ein vermeintlich missglücktes Experiment zu sein, ist viel schlimmer. Nicht zu wissen, dass man ein vermeintlich missglücktes Experiment ist, ist am aller schlimmsten.