The chosen one [ Band I ] * on hold*

Kapitel 3

- Kapitel 3 -

Inzwischen war ich klitschnass und hatte meine Arme um mich geschlungen. Zitternd lief ich durch die überfüllten Straßen, unzählige Leute kamen mir mit gespannten Regenschirmen entgegen und sahen mich bemitleidend an, während ich ohne Jacke an ihnen vorbei lief.

Die bunten Reklamen spiegelten sich in den nassen Straßen der Stadt wieder und hin und wieder wurden einige Passanten von Taxis nass gespritzt, die durch eine, der großen Pfützen fuhren. Normalerweise hätte ich unter anderen Umständen darüber gelacht, wenn mir das heute nicht schon selbst passiert wäre. Der Regen prasselte auf meinen Kopf und meine Sachen trieften schon vor Wasser, aber wenigstens konnte ich mich unter das Dach der Haltestelle stellen, während ich auf meinen Bus wartete. Die anderen Menschen, die sich mit mir zusammen auf den Bus geduldeten, warfen mir hin und wieder komisch Blicke zu...so, als fragten sie sich, ob ich nicht genug Geld hätte um mir einen Schirm zu leisten. Ich ließ es über mich ergehen, was hätte ich denn schon groß sagen können? Als der Bus dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, kam und alle eingestiegen waren...stieg ich schließlich als Letzte ein, doch der Busfahrer hielt mich auf.

'' Warten sie mal. ''

Er ließ seinen Blick über mich gleiten und er blieb etwas zu lange an meinem Dekolletee hängen. Am liebsten, wäre ich wieder ausgestiegen und gelaufen...auch wenn das bedeutete, dass ich zurück in den kalten Regen müsste.

'' So können sie nicht mitfahren, sie werden ja alles dreckig machen...raus mit ihnen! ''

Nachdem er einen Knopf gedrückt hatte, öffneten sich die Türen hinter mir und er deutete mir, dass ich gefälligst aussteigen sollte. Ich sah ihn verwirrt an, drehte mich dann aber zum gehen um...doch unerwartet hielt mich jemand unsanft am Arm fest und zog mich an sich ran. Ich blickte auf und erkannte Ethan's Gesicht. Er schaute den Fahrer herausfordernd an.

'' Sie können sie nicht einfach raus werfen und das wissen sie auch...nur weil sie nass vom Regen ist, ist das noch lange kein triftiger Grund! ''

Der Fahrer wusste nicht was er sagen sollte, also schloss er die Tür wieder und schaute zurück auf die Fahrbahn. Schließlich zog mich Ethan auf einen Sitz..Warum hatte er das getan? Wir hatten seit Wochen nicht mehr miteinander gesprochen... Ich sah zum Fenster raus und in mir baute sich eine unglaubliche Nervosität auf. Dennoch wagte ich es einen Blick auf ihn zu werfen, er starrte geradeaus und man konnte ihm seine Anspannung ansehen.

Wir schwiegen die komplette Busfahrt über und ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm mir die ganze Situation war. Der Bus hielt an unserer Haltestelle und wir stiegen aus. Es regnete immer noch wie in Strömen und ich beobachtete, wie er mir noch einen letzten Blick zuwarf, bevor er sich zum gehen umdrehte. Der Regen prasselte auf meinen Kopf und ich in mir herrschte dieses Durcheinander...dieses Chaos. Ich ging ihm nach und griff nach seiner Hand , die sich warm und geschmeidig in meine schmiegte...ich konnte das hier nicht einfach so stehen lassen.

'' Warum hast du das getan? ''

Im ersten Moment dachte ich, er hätte mich nicht gehört, weil ich so leise gesprochen hatte....allerdings hatte er mich sehr wohl gehört. Zuerst biss er seine Zähne zusammen, doch dann ließ er seine Schultern sacken und atmete hörbar aus.

'' Du sahst so hilflos aus und das konnte ich mir wirklich nicht länger rein ziehen. ''

Selbstverständlich...wie hätte es denn auch anders sein können? Ich verspürte diesen Stich, tief in meinem Inneren, so als würden tausend Nadeln in mein Herz stehen...so wie an dem Abend, als er mir das Herz brach und für mich eine Welt zusammenbrach. Ich hatte ihn geliebt...ihn wirklich vom ganzen Herzen geliebt. Er war die einzige Person, der ich glauben konnte und der ich vertraute. Er sagte, er würde mir niemals wehtun...doch wie so oft in meinem Leben, war dies auch nur eine Lüge. Und endlich, seit Wochen konnte ich ihm endlich sagen, wie sehr er mich verletzt hatte. Ich hatte ihm alles gegeben und er hatte mich fallen lassen...und nun hatte ich die Möglichkeit, mit dieser ganzen Sache endlich abzuschließen...