9. Erwischt

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Draco griff erneut die Flasche Wasser und trank einen Schluck. Nachdem er die Flasche wieder weg gestellt hatte, seufzte er entnervt.
"Ich hasse es dich so schmollend zu sehen, Granger." brummte er, und schob seinen Ärmel hoch.
"Da, wenn du dann glücklich bist.."

Hermines Blick fiel auf das dunkle Mal. Es war tiefen schwarz, strahlte Kälte aus und sah nicht wirklich einladend aus. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, welchen Malfoy zu bemerken schien, denn er legte seinen Arm um sie und drückte ihr behutsam einen Kuss auf die Haare.

"Mach' dir keine Sorgen." Hermine schaute ihn bitter an. "Stimmt, ist ja nichts dran!" zischte sie sarkastisch und umklammerte seinen Arm mit dem dunklen Mal. "Wieso du?" schluchzte sie, da nun einige Tränen über ihre Wange hinunter auf ihren Pulli tropften.

"Lucius." "W- was?" flüsterte Hermine unter Tränen. "Lucius hat mich in die Scheiße geritten. Ich hab' den Punkt zum Aussteigen wohl verpasst..."

"Offensichtlich." Hermine schreckte mit dem Kopf hoch und blickte in Harrys finsteren Blick, welcher sie und Malfoy musterte als wären sie Abfall.

"Harry!" schluchzte Hermine, und befreite sich aus Malfoy's Griff, ehe sie aufstand. Doch Harry wich einen Schritt zurück.

"Was wird das hier?" fragte er entsetzt. Malfoy seufzte laut, und stand ebenfalls auf. "Wonach sieht's denn aus?" Hermine boxte Malfoy mit ihrer Faust in die Seite. Nun ging sie auf Harry zu, doch dieser wich weiter zurück, bis zum Ausgang.

"Vielleicht denkst du das nächste Mal lieber drüber nach wann du mir erzählen willst, dass du uns alle hintergehst?" Er verschwand aus dem Zelt, und hinterließ eine heulende Hermine, und einen Draco, welcher sich tief einatmend an die Stirn fasste.

"Ich red' mit ihm." brummte er nach einigen Sekunden, und verschwand ebenso aus dem Zelt. Hermine ließ sich kraftlos auf den Boden sinken, und schloss die Augen.
Einfach meditieren, dann wäre die Welt gleich schon viel schöner...

"Potter!" Draco lief ihm nach. Der Gryffindor lief Richtung des Sees.
"Jetzt bleib' stehen, ich krieg' dich ja eh!" Harry blieb auch stehen, nur drehte er sich nicht um.
"Man du kannst Granger doch nicht vorwerfen euch zu hintergehen! Was wir beide miteinander haben ändert nichts an unseren Sichtweisen! Sie ist trotzdem noch auf deiner Seite, und wird dich ganz sicher nicht hintergehen! Ich dachte immer du kennst sie am besten, aber das stellt sich wohl nun als falsch raus."

"Malfoy," knurrte Harry mit tiefer Stimme, "wie lange geht das schon so?" "Naja das kann man nicht genau sagen. Wir haben ab und zu was zusammen getrunken, das fing Anfang des sechsten Schuljahres an. Irgendwann wurde es halt mehr, und dann hat sie mich Nachts meistens noch abgefangen, wo ich gerade von Treffen kam, und ja.. dann ist es halt so passiert! Man nimm doch mal deinen Stolz beisammen und versuch' sie mal zu verstehen!" Harry drehte sich schwungvoll um. "Du hast mir nicht zu sagen wen ich verstehen soll, und wen nicht! Hermine ist meine beste Freundin und Niemand kennt sie so gut wie ich, und dann hintergeht sie mich? Was soll das?" "Sie hintergeht dich nicht!" Harry kam drei Schritte auf Draco zu, und erhob seinen Finger. "Du kennst sie doch überhaupt gar nicht!"

"Ach nein? Wusstest du etwas von ihrer Kandidierung als Schulsprecherin? Und ihre Angst es euch zu erzählen, weil ihr es ihr Ausreden würdet? Sie hat sich nicht beworben, weil sie Angst hatte ihr würdet sie auslachen! Sag mir noch ein Mal, ich kenne sie nicht! Vielleicht weiß ich nicht welches ihr Lieblingsbuch ist, oder welchen Tee sie morgens trinkt, aber dafür so manch anderes was ich für wichtiger halte! Ich weiß wie gerne sie angelächelt wird, ich weiß wie sie es liebt umarmt zu werden, ich weiß wie gerne sie Klavier spielt! Ach, das weißt du sicherlich nicht, denn damit hatte sie angefangen als wir uns getroffen haben! Sie hatte ein Stück gespielt, und anschließend haben wir uns geküsst. Das war vor ein paar Wochen. Es gibt viel Bedeutendere Dinge die man über sie wissen sollte, und die weißt du nicht!"

Harry verblieb die Sprache. So vieles was Malfoy gerade gesagt hatte entsprach der Wahrheit:

Er hatte keine Ahnung wie viel Angst sie vor Ron's und seiner Meinung hatte. Er wusste weder, dass sie Kandidieren wollte, noch dass sie Klavier spielen liebte oder konnte. Er wusste auch nicht, dass sie Umarmungen mochte, auch nicht dass sie auf Malfoy's Art stand.

"Schön, dass du eingesehen hast wie viel unrecht du ihr antust! Wenn du ihr bester Freund wärst, würdest du jetzt dort im Zelt sitzen, und dir anhören wie sie sich fühlt, was sie fühlt, und was sie will! Du würdest ihr deine Zweifel erklären, sie aber bestärken weil du ihr vertraust. Du musst ihr Vertrauen, dass sie auf deiner Seite ist, und das ist sie. Das versichere ich dir."

"Oah ich hasse es, wenn du recht hast!" zischte Harry, und drängelte sich an Draco vorbei. Dieser wusste, dass Harry mehr sauer war, weil er nichts von alledem wusste, was Hermine Draco anvertraut hatte. Es war eine Genugtuung ihm das alles unter die Nase zu reiben, das musste er zugeben.

"Es tut mir leid. Ich hatte wirklich vor euch davon zu erzählen. Aber ich kenne euch doch, und ihr hättet es mir ausgeredet. Ihr hättet gedacht ich würde euch bei jeder Kleinigkeit verpfeifen, und das wollte ich nicht. Malfoy war immer da, wenn ich gerade reden musste, und so haben wir uns eben immer besser verstanden. Keine Ahnung was wir momentan sind, zusammen oder nicht, ist auch egal. Ich hätte es dir sicherlich noch gesagt! Nur wusste ich nicht ob das vor dem Kommenden so richtig wäre. Du wärst nicht mehr konzentriert gewesen.." Harry und Hermine hatten sich im Zelt an den Tisch gesetzt, während Malfoy draußen etwas umher ging. Harry wollte Hermine alleine zur Rede stellen.

"Hermine, er ist unser Feind! Er hat dich glatte fünf Jahre lang nur gemobbt und gehänselt wo er konnte!" "Ich weiß! Darüber habe ich auch nachgedacht, bis mir in den Sinn gekommen ist, dass er für das Bild in seinem Kopf nichts kann. Er ist mit der Einstellung groß geworden, Reinblüter wären mehr wert, das war Lucius. Malfoy hat das Bild eigentlich gar nicht, und das hat er auch gemerkt. Aber er musste es haben, sonst wäre er bei seinen Eltern nicht weit gekommen. Er ist missverstanden. Natürlich hatte er selbst die Verantwortung für das Mobbing, aber das hat aufgehört, er hat mich öfters eingeladen auf ein Butterbier, er war wirklich nett. Hätte ich es euch schon in Hogwarts erzählt, dann hättet ihr ihn auseinander genommen, stimmt's?" Harry schaute schuldbewusst auf die Tischplatte, nickte dann leicht. "Wahrscheinlich schon. Wie wär's dann wenn wir uns darauf einigen, dass ich es einfach dabei belasse. Jedoch werde ich mich weder bemühen mit ihm klar zu kommen, noch will ich irgendwelche Seitenwechsel von dir haben. Das wäre verräterisch, würdest du jetzt zu Malfoy und den Todessern halten." "Harry, nur weil ich Malfoy auf einmal mag, heißt das nicht, dass ich seine Einstellung toleriere. Außerdem ist er unfreiwillig Todesser geworden. Ich werde ihn gehen lassen müssen, aber bis dahin finde ich dein Deal sympathisch." Hermine nahm Harrys Hand welche vor ihm auf dem Tisch lag. "Danke." flüsterte sie lächelnd und stand dann auf um Malfoy wieder herein zu bitten, und ihm von Harry's Deal zu erzählen, welchen er ebenso gerne annahm.

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Hey!
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ich momentan eher später Update.
Das liegt daran, dass ich die Kapitel immer am gleichen Tag zu Ende schreibe. Normalerweise habe ich bis zu 3 Kapitel im Vorrat, nur fehlen mir momentan die Inspirationen.

Ich werde die nächsten Tage erneut 7.1 schauen, um noch etwas mehr Derail über die heiß ersehnte Szene abstauben zu können.

Ihr könntet mir sehr helfen, wenn ihr mir einfach mal schreibt was ihr gerne als wörtliche Rede hören würdet.
Sprich: einen kurzen Satz welchen ihr gerne lesen würdet in einer bestimmten Situation. Vielleicht kann ich das gut einbauen oder damit arbeiten.

Das wäre nett!

~ Charly

Asassin Malfoy ~ 2 | #DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt