28. Getrennte Wege || ENDE

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Nach unzähligen Beleidigungen und abwertenden Bemerkungen hatten es die vier dann endlich hinbekommen, sich in Ruhe gemeinsam an den Tisch im Wohnzimmer zu setzen.

"Also," seufzte Hermine etwas erschöpft, "ich möchte, dass du mir jetzt ganz genau zuhörst, Ron."

Der Rothaarige verdrehte die Augen, nickte schließlich jedoch bekennend.

"Es fing eigentlich ganz plötzlich an. Draco hatte mir öfters ein Butterbier ausgegeben, einfach weil er mich als einen Zeitvertreib eingespannt hatte, guck nicht so Draco, ich bin schließlich nicht dumm." Der Blonde schien sichtlich empört, doch musste sich selbst eingestehen, dass sie so gesehen recht hatte.

"Irgendwann, kurz nach den Ferien habe ich angefangen mir ein neues Hobby zu suchen. Ich fand mich im Klavierspielen wieder. Und das einzige Klavier steht nun mal im Raum der Wünsche, direkt gegenüber von-" Hermine spürte Draco's Fuß auf ihrem, und hielt die Luft an, "gegenüber von einem Stuhl. Auf diesem Stuhl saß Draco immer, ganz komische Sache." erleichtert darüber, dass Hermine es noch retten konnte, lehnte sich auch Draco wieder etwas zurück, "Ich hatte angefangen ihn zu mögen, seine guten als auch schlechten Seiten. Und dann, nachdem ich ihm etwas vorgespielt hatte, bin ich aufgestanden und wir haben uns geküsst. Ich hätte das nicht tun sollen, nicht einfach so. Wir haben erst im Nachhinein wirklich begonnen die Sichtweise des anderen zu verstehen. Das hätte erst passieren sollen, ich weiß. Aber manchmal Ron, manchmal kann man Dinge im Leben nicht vorher sehen."

Ron hatte die gesamte Geschichte bis hin zum Kriegsanfang nun verarbeitet. Er wusste noch immer nicht was er davon halten sollte. Er würde Hermine das niemals zu 100% verzeihen, doch spürte er auch wie sie daran hing, dass er es akzeptieren würde.

"Sagen wir ich akzeptiere das mit euch zweien, was nicht heißt, dass ich das tue, aber würden mir dann diese elendigen Beleidigungen erspart bleiben?"

Sie spürte die Wut in sich hoch kochen. Momentan wusste sie einfach nicht wie sie sich noch helfen sollte. Die Freundschaft der zwei schien wie zerbrochen, einfach kaputt, einzig und allein wegen einer Tatsache, welcher man nicht entfliehen konnte:

Der Liebe.

"Du bist wirklich unglaublich, Weasley." seufzte Draco, und stemmte sich leicht auf dem Tisch ab.
"Granger schüttet dir ihr Herz aus, damit ihr 'bester Freund' etwas Verständnis zeigt, und du fragst ob ich dich dann nicht mehr beleidige?" "Jetzt bleib' mal auf'm Boden, Malfoy." Hermine verdrehte erneut ihre Augen.

"Vielleicht ist es besser wir trennen euch zwei, ist ja kaum auszuhalten."
"Während des Krieges wird's schwierig. Er wird ja eh bei den Todessern kämpfen."

Harry wollte nun gerade auch etwas dazu sagen, doch Draco kam ihm mit einer lauten und unangenehm kalten Stimme entgegen.

"Und daran erkennt man mal wieder, dass du genauso blind bist wie alle anderen Gryffindors." Mit diesen Worten stand Draco auf, und verließ ohne einen weiteren Blick zu Ron oder Harry die Cottage.

"Vielleicht ist es besser, ihr führt den Krieg alleine. Ich fühle mich hier ziemlich fehl am Platz. Mir erscheint ich würde dich kaum kennen." Mit einem enttäuschten Blick stand Hermine nun ebenfalls auf, und verließ die Hütte.

"Draco!" Hermine hastete dem Slytherin hinterher, welcher auch stehen blieb und sich zu ihr umdrehte.
"Was willst du noch?" fragte er eisern, doch Hermine sah die Enttäuschung in seinen Augen.

Es zerbrach ihr das Herz. Sie wusste insgeheim selbst, wie wichtig Draco die Meinung anderer war. Zwar wusste sie nicht, dass er selbst auf Ron's Meinung wert legte, aber es machte sie stolz zu wissen, dass Draco auch über seinen Schatten springen konnte.

"Wo willst du hin?" "Weg. Weit weg. Granger, ich will hier nicht mehr sein. Weder will ich ins Manor zurück, noch nach Hogwarts. Ich werde nicht kämpfen, ich töte nicht noch mehr unschuldige Menschen! Ich habe es dir schon mal gesagt: töten verändert Menschen. Und jetzt weiß ich auch warum. Lass' es einfach gut sein, Weasley wird es nie verstehen."

"Du kannst nicht fort! Draco, du bist kein Mörder! Du bist kein Mörder der sich verstecken muss!" "Ich will es aber! Ich sollte keinem Menschen aus England jemals wieder unter die Augen treten. So vielen Menschen, Kindern, und was weiß ich nicht noch alles, habe ich Schaden zugefügt! Selbst dir, dem Mädchen das ich liebe, habe ich seelischen Schaden zugefügt!"

"Draco was redest du da? Du bist das wunderbarste was mir je passieren konnte! Ich habe so vieles von dir gelernt, so viel von dir bewundere ich! Es gibt momentan nur noch einen Anhaltspunkt in meinem Leben, und der bist nun mal du! Du bist Niemand der sich verstecken sollte. Gerade jetzt solltest du stark sein, und dich gegen deine Familie stellen, bevor es zu spät ist!"

Draco schüttelte sachte den Kopf. "Ich werde fort gehen, und du wirst mich nicht daran hindern."

"Gut, schön," feixte Hermine, "dann komme ich eben mit."

"Du kannst Potter und Weasley nicht alleine lassen, nicht so kurz vor der Schlacht."

Das wusste sie. Sie wusste es genau, sie würden ohne sie den Krieg verlieren. Es würde nicht funktionieren, oder doch? Wenn sich die beiden anstrengten? Aber wir sollten Sie in diesem Zustand als Team fungieren? Gut, sie konnte ebenso wenig mit den zweien als Team fungieren.
Es würde keinen Unterschied machen.

"Wir sind zerbrochen. Schon vor Wochen. Ich hatte es schon gespürte, da wusste selbst Harry noch nichts von uns. Draco, es funktioniert nicht. Ich gehe mit, und du wirst mich nicht davon abhalten können."

Die Tür der Cottage ging nun auf. Harry und Ron traten auf die Terrasse und schauten zu Hermine und Draco. Die beiden schauten über ihre Schultern zu den zwei Jungs. Aus Hermines Augen löste sich eine Träne, ehe sie ihre Hand in Draco's legte, und den beiden zuflüsterte: "Viel Glück, Jungs."

"Sie werden das schon meistern. Sie sind gute Zauberer."
"Was ist mit dir geschehen?"

"Töten verändert Menschen."

Die raue Meeresluft peitschte umher, und Hermine hätte sich gewünscht, sie hätte sich vor dem Aufbruch doch noch einen Zopf gebunden..

THE END

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Unfassbar, es ist vollendet. Mein zweiteiliges Buch ist nun abgeschlossen.
Das Werk, an welchem ich seit Anfang Mai 2017 sitze, es ist am 05.11.17 um 22:32 Uhr beendet worden.
Ein unglaublich merkwürdiges Gefühl, jedoch kann ich mit einem stolzen Lächeln sagen, dass ich unglaublich froh bin es durch gezogen zu haben.
Die lange Pause war wohl einfach eine Phase, aber nun habe ich parallel direkt eine nächste FanFiktion über #Dramione geschrieben.

Diese wird online kommen, der Trailer für das Buch schon morgen..

Vielen, lieben Dank für's mitlesen, mitleiden, miterleben, mitfühlen!

Auf, dass wir uns beim nächsten Buch Wiedersehen!

~ Charly

Asassin Malfoy ~ 2 | #DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt