Das Manor sah mittlerweile etwas verwüstet aus.
Draco hatte seinen Schmerz heruntergeschluckt, und mit Narzissa zusammen einige Zauber losgelassen, sodass es später so aussehen würde, als wären die drei durch einen Kampf geflohen."Gehe hoch in dein Zimmer, dein Vater sollte dich nicht zu Augen bekommen, sonst bist du ein toter Mann." Draco nickte stumm. Todesdrohungen war er ja schließlich gewohnt.
Als er so durch die leeren Flure zu seinem Zimmer schlurfte, kam ihm das Manor unheimlich befremdend vor. Es war nicht mehr der Ort, den er als sein 'Zuhause' ansah. Es war ein rein geschäftlicher Ort, nahezu ein Sektentreffpunkt.
Damals war er voller stolz durch diese Flure gelaufen. Er hatte sich immer vorgestellt wie er später als erwachsener Mann durch das Manor schreiten würde, als ein hochangesehener Mann, welcher sich vor Geld und Macht kaum retten konnte.
Sein 19- jähriges Ich schaute mit reiner Verachtung auf seine eigene Vergangenheit. Wie er sich so alte Szenerien abspielte, ekelte er sich beinahe selbst an.
Doch er wusste auch: er handelte durch und durch nach seinem Vater.Immer war Lucius sein Vorbild gewesen. Er war der Mann, den Draco stolz seinen Vater nannte. Heute würde er nicht mal für Geld irgendwo erwähnen, dass er mit Lucius Malfoy verwandt ist.
Leise klappte er seine Zimmertür ins Schloss, und ließ sich an seinen Schreibtisch fallen. Niedergeschlagen musterte er den Ordner, welcher bis vor ein paar Monaten noch regelmäßig geöffnet wurde.
Vaters Befehle, feixte er über sich selbst, wie kann man nur so ein Papasöhnchen sein?
Seufzend blätterte er eine Weile in dem Ordner herum, blieb jedoch auf einer bestimmten Seite stehen und las sie.
12. August 1995
Verflucht sei das Unterbewusstsein!
Es ist schon wieder passiert, erneut habe ich diese aufkochende Wut gespürt.
Es war schon immer klar gewesen, allen! Man sieht die zwei jeden Tag, man wusste es einfach. Trotzdem wehrt mein Kopf diese Offensichtlichkeit einfach ab, als würde er etwas daran finden- alberner Schwachsinn.
Dieses Mal war es aber nicht, dass er sie berührte, es reichte ein einziger Blick welchen sie sich heute schenkten, vor Umbridge als sie Potter folterte.
Granger war unter meiner Gewalt, ich hätte ihr eine zimmern dürfen, doch ich wollte nicht. Meine Hand wollte nicht!
Was auch immer es ist, Vater, mach' dass es aufhört!Lächelnd schloss Draco den Ordner. Dieses Lächeln verflog jedoch stets. Mittlerweile wusste er was dieses Gefühl war, diese Sperrung seiner Bewegungen: er hatte schon immer Gefallen an der Brünetten Gryffindor gefunden. Nur hatte er damals keine Ahnung was das war, was so an seinen Nerven zog.
Nun wusste er es. Und er könnte sich schlagen für seine Dummheit. Wäre er früher auf den richtigen Weg gelangt, dann wären sie und er selbst in einer glücklichen Beziehung und mittlerweile vielleicht vor dem Krieg geflüchtet?
"Ich war noch nicht fertig." Ein roter Kopf lugte zwischen Tür und Rahmen hervor. Aus Wut, dass Ron es nicht verstand, warf sie ein Kissen in seine Richtung. "Ich bin es aber! Ich bin fertig, und zwar mit dir!"
Ron jedoch zeigte noch immer keine Einsicht. "Ich aber noch nicht mit dir. Was fällt dir ein Malfoy anzuschmachten?"
"Und überhaupt, er benutzt dich nur!"
"Dein Schweigen bringt dich nicht weiter. Ob du Malfoy wohl auch so anschweigst, wenn du sauer auf ihn bist?"
"Im Gegensatz zu dir hatte ich nie Gründe auf ihn sauer zu sein!" fuhr die Gryffindor nun den Jungen an.
"Nein stimmt, ich bilde mir die fünf Jahre Mobbing wohl nur ein!" "Du hast doch noch nie mit ihm darüber gesprochen, du Esel!" kreischte sie nun, und kam einige Schritte auf ihn zu.
"Du hast weder einen Plan davon, wie er aufgewachsen ist, noch wie er momentan lebt, und auch hast du keinen Schimmer davon, wie er tickt!"
"Du bist erbärmlich!" "Bist du selbst, widerwärtiger Rotschopf!" fauchend spuckte sie quasi Flammen in sein Gesicht. Nicht zuletzt, eine zu viel.
Sie sah wie Rons Kopf rot anlief, auch wusste sie wieso. 'Widerwärtiger Rotschopf'- Malfoy's Randbemerkung zu Ron.
Eine Bemerkung, die ihm in der zweiten Klasse nahe gegangen war, als er sich noch schämte ein Weasley zu sein.
Hermine schlug sich die Hand vor den Mund und schluckte brach.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen zog Ron die Tür ins Schloss. Hermine riss sie wieder auf und folgte dem völlig aufgelösten Ron.
"Nein, Ronald, warte! Das war ein Versehen!" "Ich hoffe für dich Malfoy war ebenso ein Versehen!" Nun blieb sie doch stehen und schrie ihm laut hinterher.
"Nein, nein Malfoy ist reine Absicht!"
"Draco," ein erneutes Klopfen an seiner Tür ließ den Blonden noch tiefer in seinen Stuhl sinken, "komm sofort raus jetzt."
Lucius stand draußen vor der Tür und hämmerte diese quasi in Grund und Boden.
Na schön, grölte er für sich, dann lass das Donnerwetter mal beginnen..
Langsam bewegte er sich nun auf seine Tür zu. Mit zitternden Händen ergriff er den Türgriff und drückte diesen dann hinunter.
Augenblick hatte ihn eine Hand an seiner Kehle gepackt und aus dem Zimmer gezogen.
Stechender Schmerz raste von seinem Hals aus durch seinen Körper.Lucius drückte ihn fest gegen die gegenüberliegende Wand im Flur und schob ihn nun leicht hoch.
"Bella wird sich freuen eine Runde mit dir zu spielen." knurrte er finster, und setzte sich schließlich in Bewegung, Draco noch immer am Hals vergriffen.
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Asassin Malfoy ~ 2 | #Dramione
FanfictionDie Zukunft liegt in Schleiern. Vor dem goldenen Trio liegt ein schwierigeres Hindernis als sie denken. Die schwerste Entscheidung von den dreien muss wohl Hermine treffen. Draco Malfoy, oder ihre besten Freunde. Ein Leben mit dem Menschen den sie u...