Kapitel 5

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Taddl und ich guckten uns in die Augen, wir schienen wohl das gleiche zu denken. Wir sprangen auf und rannten den Berg hoch. Unten standen 5 Mädchen und hatten mein Longboard in der Hand. Die Mädchen stellten ihr Kichern ein, als sie uns entdeckten.  Die eine machte große Augen und flüsterte etwas zu den anderen. „Oh mein Gott, du hast recht!“ rief eine. Wir gingen den Berg runter und die Mädchen rannten auf uns zu. Dann passierte etwas Unerwartetes. Sie schubsten mich beiseite und betteln Taddl um Autogramme und Fotos. Ich verstand nun gar nichts mehr. Wer war er wirklich? Er hatte mir doch so viel von sich erzählt. „Was hattet ihr mit dem Longboard vor?“ fragte Taddl wütend. „Ach nichts, wir dachten halt das gehört keinem.“ Kicherten die Mädchen. Mich kotzte das tierisch an, wie sie sich an Taddl ran drängelten. „Tut mir leid aber, ich hab kein Stift und Zettel oder so was mit.“ Sagte Taddl kalt, drängelte sich zwischen den enttäuschten Mädchen durch und legte seinen Arm um meine Hüfte. Ich schaute ihn verdutzt an. „Erklär ich dir später.“ Flüsterte er mir zu und gab mir mein Longboard. „Sorry.“ Sagte er noch zu den Mädchen und zog mich dann mit. Ich merkte die Blicke der Mädchen in meinem Rücken. Als wir sicher waren, dass sie uns nicht folgten fuhren wir zu meinem Haus. „Wir sehen uns morgen.“ Lächelte er mich an und ohne dass ich fragen konnte, stellte er sein Longboard auf den Boden und fuhr los.

Ich schloss die Tür auf und rannte fast gegen meinen Bruder. „Wo warst du?“ fragte er überrascht. „Bei einem Freund.“ Sagte ich und drängelte mich an ihm vorbei. „Und wie heißt der?“ fragte er weiter. Mir kam das ziemlich komisch vor, seit wann interessierte ihn so was? Ich zog meine Schuhe und meine Jacke aus, und räumte sie in die Garderobe. „Hallo? Ich hab dich was gefragt Kira.“ Sagte er nun ernster. „Warum willst du das wissen?“ fragte ich ihn genervt. Ich wollte gerade die Treppe nach oben in mein Zimmer gehen, als er mich am Arm fest hielt. “Was willst du, Zwerg?“ fragte ich empört. „Mom und Dad haben mir den Au-…“ er hielt sich die Hand vor den Mund. „Scheiße.“ Murmelte er. Geschockt schaute ich ihn an. „Aha, die wollen also auch im Urlaub über mich bescheid wissen? Sie haben dir ernsthaft gesagt du sollst mich kontrollieren?“ „Naja, sie wollten nur wissen ob du dich wieder mit dem einem Kerl da triffst.“  Oh man ich konnte es nicht glauben, die lassen mir auch gar keine Privatsphäre. Ein glück haben sie in 4 tagen keine Kontrolle mehr über mich. Ich riss meinen Arm weg und ging wütend hoch in mein Zimmer. Meine Eltern machen sich immer so übertrieben viele Sorgen.

Erschöpft legte ich mich ins Bett und schloss meine Augen. Plötzlich erschrak ich, durch ein seltsames Geräusch, das so klang, als würde jemand etwas gegen mein Fenster werfen. Ich stand auf und schaute aus dem Fenster. Nichts zu sehen. Ich wartete noch kurz und legte mich dann wieder hin. Plötzlich wurde ein großer Stein durch mein Fenster geworfen und die Scheibe zersprang. Ich sprang auf und schaute geschockt auf den Stein, der jetzt zwischen den Scherben in meinem Zimmer lag. Schnell sprintete ich zum Fenster und schaute nach draußen. 3 Schwarz eingemummte Personen rannten lachend in die nächste Straße. Ich ging vorsichtig zwischen den Scherben zum Stein und hob ihn hoch. > Bitch < las ich. Ich atmete tief ein und eine Träne rollte mir die Wange herunter. Ich verstand das alles nicht. Mein Bruder öffnete die Tür. „Was war da… oh mein Gott was ist passiert?“ er riss seinen Mund auf. Jetzt brach ich komplett in Tränen aus. „Komm da raus.“ Sagte er ruhig und zog mich von den Scherben weg. Er brachte mich in sein Zimmer. „Warte hier ich mach die Scherben in deinem Zimmer weg.“ Manchmal war er echt der beste Bruder.

Ich saß auf seinem Bett und weinte. Wer waren diese kranken Leute? Ich wusste nicht ob ich die Polizei rufen sollte, immerhin war meine Scheibe kaputt und irgendjemand musste es ja bezahlen. Hat das etwa mit Taddl zu tun? Waren das die Mädchen von vorhin? Wenn ja, warum taten sie so etwas? Sie kannten mich doch gar nicht. Mein Bruder unterbrach meine Gedanken, als er zurück ins Zimmer kam. Er hielt den Stein in der Hand. „Was hat das zu bedeuten?“  fragte er vorsichtig. „Ich hab k-keine Ahnung.“ Schluchzte ich. „Kira, hast du die Leute gesehen die das waren? Wer soll die Scheibe reparieren, bevor Mom und Dad wieder kommen oder bezahlen?.“ „N-nein, sie, sie waren s-schwarz ge-gekleidet.“ Schluchzte ich weiter. Wir waren hilflos. „Hey ich hab ne Idee.“, sagte Devin plötzlich, „Wir rufen einfach Opa an! Der weiß bestimmt was wir machen sollen.“ Ich schaute ihn an. Eigentlich war das nee gute Idee, warum bin ich da nicht drauf gekommen? Devin rannte zum Telefon und drückte es mir in die Hand. „Mach du.“ Grinste er mich an. Ich musste lächeln und wählte die Nummer. > Hallo? < „Hey Opa, ich bins, Kira…..“ >Hallo Kira, mein Engel, wie geht es dir und Devin? < fragte er glücklich. „Ähm Opa …könntest du vielleicht vorbei kommen? Wir haben ein Problem und Mama und Papa sind nicht da“   > Okay, ich bin gleich da < er legte auf. Ich ging zurück in mein Zimmer und nahm mein Handy. Eine Nachricht von Taddl. > Hey Kira, ist alles in Ordnung bei dir? <  Hm, als hätte er es gewusst. Ich schrieb zurück: „Naja, ich erzähl dir das Morgen im Schwimmbad. Kann Ardy uns jetzt eigentlich fahren?“ Nach 1 Minute kam die Antwort.  > Nein, er muss morgen wieder zum Krankenhaus, wir müssen mit dem Bus fahren… <  Plötzlich klingelte an der Tür und ich rannte nach unten. „Hey Opa!“ begrüßte ich ihn. „Hallo, was ist denn los?“ fragte er und kam rein. „Mein Fenster ist kaputt, weil…. Weil, Devin da ausversehen einen Ball gegen geschossen hat.“ Log ich. „Ich guck mir das mal an.“ Sagte er und ging hoch in mein Zimmer. Devin stand neben mir und verschränkte die Arme. „Wieso denn ich?“ fragte er empört. „Sorry, klingt realistischer.“ Lachte ich. „Aber wenn ich wegen dir ärger kriege…“ „Es wird keiner mehr erfahren was vorgefallen ist.“ Beruhigte ich ihn. Nach 3 Stunden waren die Leute, die mein Fenster erneuert hatten weg und ich ließ mich wieder in mein Bett fallen. Mein Opa kam rein. „Opa… bitte sag das nicht unseren Eltern.“ Sagte ich besorgt. „Ja, kein Problem. Ich hab die Scheibe auch bezahlt  und sie werden nichts davon erfahren.“ Lächelte er und ging dann.  Er war einfach der beste. Ich legte mich in mein Bett und dachte kurz nach. Den Stein hatte ich in eine Kiste getan, als Beweismittel, für Taddl. Aber eigentlich sollte er mir auch so glauben. Hoffe ich. Nach kurzer Zeit schlief ich ein.

I knew you were trouble - TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt