6. - Der Sturz!

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Delfis Sicht

Fast ein Monat war schon rum, indem wir nicht mehr weiter an der Liste gearbeitet hatten. Das Roller hatte unsere ganze Zeit beansprucht, sodass wir selten frei hatten. Aber dafür haben wir zwei neue Freunde gewonnen, Luna und Simon. Pedro und ich sahen uns privat auch eher selten, was mich leicht traurig machte. Denn ihm auf der Arbeit zu sehen ist nicht das selbe, wie wenn wir zusammen etwas unternehmen.

"Delfiiii" flötete Luna meinen Namen und lief zu mir an die Bar.

"Was gibt's?" fragte ich und wischte über den Tresen. Das Roller war leer, da es schon geschlossen war. Außer uns vier war also keine Menschenseele hier.

"Simon und ich haben heute unser Zweijähriges und ich habe ihn sagen hören, dass er etwas ganz besonderes für mich vorbereitet hat" quietschte sie überglücklich.

"Das freut mich" lächelte ich und warf den Lappen in die Spüle.

"Und du? Was hast du heute abend vor?" fragte sie und setzte sich auf den Hocker.

"Nichts besonderes, warscheinlich werde ich etwas kochen und dann fernsehen" erzählte ich.

"Oh, ich dachte du würdest auch was mit Pedro machen" sagte Luna kleinlaut.

Pedros Sicht

"Naja, Pedro und ich haben schon lange nichts mehr außerhalb des Rollers gemacht" seufzte Delfi. "Vielleicht ist unsere Freundschaft nicht stark genug"

Traurig über ihre Worte lehnte ich mich gegen die Regale und hörte auf zu lauschen.

Delfi hatte Recht, wir haben wirklich nicht mehr viel außerhalb des Rollers gemacht. Und eigentlich war es meine Schuld. Simons Worte haben mich seitdem nicht mehr losgelassen. Also habe ich mich in die Arbeit geflüchtet und jede Schicht übernommen, die nur ging. Deswegen war ich oft länger als sie im Roller und bin manchmal sogar über Nacht geblieben. Aber erst jetzt merkte ich, was ich überhaupt angerichtet hatte! Damit habe ich unsere Freundschaft gefährdet, mehr als ich es mit irgendwelchen dummen Gefühlen je hätte tuen können.

Das musste ich gerade biegen!

"Hey Ladys" grinste ich und kam um die Ecke.

"Oh hey Pedro" lächelte Delfi schwach.

Sofort lief ich auf sie zu und legte einen Arm um sie, ehe ich weiter sprach: "Wie wärs, wenn wir beide heute mit der Liste weiter machen? Ich wüsste nämlich einen guten Film, in dessen Mitternachtsvorstellung wir könnten"

"Heute? Das klingt super" strahlte Delfi. Da war es wieder, das Lächeln was ich über alles liebte und das jede Mühe wert war.

"Super, dann lass uns los, nicht das wir zu spät kommen" drängelte ich.

"Klar doch, bis morgen Luna" verabschiedete Delfi sich noch schnell und schon machten wir uns auf den Weg ins Kino.

"Also, welchen Film schauen wir nun?" grinste sie, als wir an der Kasse standen.

"Überleg doch mal. Du lagst mir schon letztes Jahr damit in den Ohren, dass du ihn endlich schauen willst. Und jetzt ist er draußen" gab ich ihr einen Tipp und sofort schlich sich ein breites Lächeln auf ihre Lippen.

"Nein, oder!? Sag nicht, dass wir jetzt Five Night schauen!" quietschte sie.

"Dann sag ich es eben nicht" grinste ich und sofort viel sie mir um den Hals.

"Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich!" wiederholte sie es immer wieder, während die Frau an der Kasse uns schon ganz komisch anschaute.

Ich wusste genau, wie sehr Delfi in diesen Film vernarrt war. Schon damals, hatte sie alle Five Nights at Freddys Spiele gespielt, obwohl das gar nicht an das Klischee von Mädchen passt, da die ja sonst Angst vor Horror haben. Aber nicht meine Delfi!

Nachdem sie von mir abließ betraten wir zusammen das Kino, welches komplett leer war. Wir suchten uns also irgendwelche Plätze aus und setzten uns dann. Noch eine Weile redeten wir, bis der Film dann anfing.

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"Der Film war der Hammer! Die Animaltronics waren super umgesetzt, so lebensecht! Und auch der Schauspieler von Purpelguy.. Wow, diese Rolle hat er perfekt gespielt. Und als man dann noch herausgefunden hat, wer der Mörder war... Einfach nur der Wahnsinn" schwärmte Delfi.

Inzwischen war es schon zwei Uhr morgens und wir liefen gerade nach Hause. Lächelnd beobachtete ich sie. Dieses Strahlen in ihren Augen, wenn sie über etwas redet was sie liebt, war atemberaubend.

Mir war es noch nie so wirklich aufgefallen, aber nun eben schon. Vielleicht lag es auch daran, dass es schon so spät in der Nacht war.

Lächelnd beobachtete ich sie weiter, bis sie plötzlich stolperte. Schnell schlang ich meine Arme um sie und hielt sie fest. Ihr Atem hatte sich verschnellert und als wir uns nun so in die Augen blickten, konnte ich ihren Herzschlag spüren. Sofort bekam ich das Bedürfnis sie zu küssen.

Sollte ich?
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Ja, soll Pedro denn? Oder lieber  nicht?🤔🙂

20 Things | PedrelfiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt