Kämpfe um dein Leben

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Ein unangenehmes Stechen durchzuckte meinen Rücken, während zusätzlich meine Lunge schmerzhaft nach Luft rang. Das Kalte Wasser stach noch zuvor wie tausend Nadeln in meine Haut und nun spürte ich den eiskalten Wind, der mich in eine lebendige Eisfigur verwandelte. Aber das waren nur die Kleinigkeiten, die mir gerade zu schaffen machten, denn mal davon abgesehen, dass meine Lunge nach Luft schrie, die mir aber wegen einer furchtbar großen Hand erfolgreich verwehrt blieb, stach Azog zusätzlich mit seiner goldenen Klinge nach mir. So gut ich konnte wand ich mich wie eine Schlange am Boden, um den tödlichen Angriffen auszuweichen. Irgendwie schaffte ich es meine abgelatschten Stiefel in Azogs Gesicht abzustreifen und tatsächlich lockerte sich der Griff für ein paar Sekunden, aber die reichten vollkommen aus...
Blitzschnell stieß ich mich ab und rutschte einige Meter von dem Bleichen weg und rappelte mich auf. Nun stand ich Augen um Auge mit der Bestie. Für meinen Geschmack war das zu viel Blick Kontakt in letzter Zeit, nicht das der sich noch was einbildet... doch irgendwie hatte das ganze seinen epischen Kick. Ich, unbewaffnet, bereit alles zu geben, gegenüber Azog, der mich wie sein Frühstück ansieht und dab- MOMENT! Larana... unbewaffnet? ICH UNBEWAFFNET?! Nicht mein Ernst...

,,Nun wirst du sterben Engelweib!", knurrte Azog fast schon vergnügt und Kam mit schnellen Schritten auf mich zu und ich... ähm ja was tun wir jetzt Larana?
Ich sah die Klinge direkt auf mich zu kommen und handelte Instinktiv. Mit einer eleganten Bewegung hiefte ich mich an dem Schwert vorbei, dann über die Schulter meines Angreifers und landete hinter dem Ork auf dem Eis. Brüllend trafen mich seine Augen sofort wieder und begann wie blöd auf mich einzuhacken. Mit Mühe wich ich den unkontrollierten Angriffen aus und versuchte vergeblich etwas dagegen zu Unternehmen, bis ich einfach nur noch rannte.... Habt ihr euch einen epischen Kampf gewünscht? So einen, wo der Held trotz Unterlegenheit dem Feind trotzt? Oder es eine Unerwartete Wandlung den Kampf für das Gute entscheidet? Hm, tut mir echt leid... Hier habt ihr nur eine panische Zwergin, die vor einem wild gewordenen Ork davon rennt und selbst zu blöd ist zu fliegen! Nein Ich, Larana die erste Kriegerin in der Armee von Erebor, rannte gerade um ihr Leben. Ich schlitterte gerade Wegs auf einen etwas höheren Eishügel zu und schaffte es auf die letzten Meter meine Flügel zu benutzen und landete wankend auf Spitze. Außer Atmen krallte ich mich in den Schnee, musste aber zu meinen Entsetzen feststellen, dass mir Azog tatsächlich bis hier her gefolgt war und kurz unter meinem Schneehaufen zum Stehen kam. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt und abermals funkelte er mit seinen Augen abgrundetiefen Hass zu mir hinauf... wenn man daran denkt, das ich ihm eigentlich nichts gemacht habe, ist das eigentlich eher unverständlich, aber das war Azog der Schänder... der wird schon wissen was er tut und ich werde das wohl auch... Bei diesem Gedanken starrte ich auch schon fragend auf den Schnee in meiner Hand und ich begann zu grinsen.
Langsam nahm ich noch eine Hand Schnee hinzu und formte einen schönen Ball, den ich wenige Sekunden später direkt in die hässliche Fratze von Azog pfefferte. Dieses Gesicht... ich werde es wohl nie vergessen. Da stand Azog mordlustig unter mir, die Augen ganz groß, der Mund leicht nach unten gebogen und mitten auf der Nase ein Häufchen Schnee. Nun hatte ich ihn endgültig in Rage gebracht und er begann wild auf meinen Hügel einzuhacken, bis sich der Schnee langsam löste und ich gerade noch so mit einem Hechtsprung über Azog davon segeln konnte. Geschickt rollte ich mich ab und nahm sofort meine Beine in die Hand. Während ich rannte, spürte ich die Vibration unter mir, das mich bestätigte, dass Azog sich abermals an die Verfolgung gemacht hatte. Warum eigentlich immer ich....? Ich hab der Welt doch nichts schlimmes getan! Aber nun rannte ich vor einem Ork weg, in der Hoffnung zu fliehen.. oder was genau Willst du damit bezwecken Larry? Ich mein, wie tief bist du eigentlich gesunken, dass du vor Gefahren davon läufst? Wo ist die mutige, trotzige Zwergin hin in die Thorin sich verliebt hatte?

Und auf einmal blieb ich stehen. Ich musste mich jetzt einfach stellen... Ohne Waffen, aber egal. Langsam drehte ich mich um und sah noch wie Azog wutentbrannt auf mich zugestürmt kam. Ich stellte mich auf alles ein, doch nicht gerade auf das unfreundliche umstürmen meiner Seits, sodass ich mit dem Rücken voran auf das Eis krachte... Aua...

Da lag ich nun. Zuvor noch wild entschlossen und jetzt buchstäblich aus der Bahn geworfen. Über mir ragte Azog und grinste mich an, während er sich langsam zu mir hinunter beugte und fast schon Sachte meine Haare packte. So baumelte ich wehrlos ungefähr zwei Meter über dem Boden und starrte direkt in sein Gesicht. Wo ist denn mein zuvorheriger Kampfgeist hin? Jetzt häng ich hier geschlagen und warte auf mein Ende? Ernsthaft?

,,Fast schon eine Verschwendung dich töten zu müssen", säuselte er und fuhr mit seiner goldenen Klinge meine Wange hinab. Sofort spürte ich wie diese Scheinbar in Flammen aufging und als Antwort brachte ich nur ein schmerzvolles Stöhnen raus. Mein Kampfgeist war noch nicht verloren... das spürte ich und wild entschlossen sah ich dem leibhaftigen Tod ins Auge, so wie ich Smaug ins Auge sah... bereit das nötigste zu tun.

Ehe Azog seine Waffe erheben konnte, trat ich ihm mit voller Wucht ins Gesicht und wurde augenblicklich fallen gelassen. Doch ich hörte nicht auf, nun begann ich im liegen auf seine Beine einzutreten, was jedoch eher wenig Wirkung zeigte. Bevor seine Klinge mich am Boden festnageln konnte, rollte ich mich zur Seite und stand auf. Meine Knie zitterten. Mein Atem ging schnell und meine Augen huschten immer wieder hektisch zu Azog. Nächster Angriff. Gerade noch so rutschte ich unter dem Schwinger hindurch und landete hinter seinem Rücken. Ehe er reagieren konnte, sprang ich von hinten auf ihn drauf und hang mehr schlecht als recht an seinem Hals. Die Beine fest um diesen geschlungen, versuchte ich Azog die Augen auszukratzen... Mit wenig Erfolg, aber nun wurde eins meiner Beine gepackt und brutal nach vorne gezogen. Mit offenen Flügeln fing ich meinen Sturz ab, lag aber bäuchlings auf dem Boden. Ich biss die Zähne zusammen und ignorierte den aufkommenden Schmerz, während ich mich schon wieder wegrollte. So schnell ich konnte rappelte ich mich auf und hob meine Fäuste.... Für Thorin werde ich gewinnen... Ich war wild entschlossen das alles hier und jetzt zu beenden und dann geschah es...

In meiner Hand begann es zu kribbeln und wenige Sekunden später umgriff ich einen metallischen Knauf. Augenblicklich sackte meine Hand zu Boden und erschrocken starrte ich auf das lange Schwert. Kunstvoll geschwungener Griff... glänzende, fein ausgearbeitete Klinge... dieses Schwert gehörte jemanden, den ich über die Zeit vertrauen konnte... Dieses Schwert gehörte einem guten Freund. Damon. Kurz sah ich gen Himmel und hauchte ein 'Danke'... Damon wollte, das ich Azog besiege... dafür ist er gestorben!

Nun konnte mich nichts mehr stoppen. Ich stürmte auf den Ork zu, diesmal bewaffnet und begann mit ein paar sauberen Schwingern. Azog war überrascht, das merkte man deutlich, denn seine Abwehr war vage und ungenau, während ich immer weiter auf in ein hackte. Ich duckte mich unter seinem Angriff hindurch und schnitt ihm dabei ins Bein. Aufgebracht und schmerzerfüllten brüllte Azog und versuchte mich mit seiner Klinge aufzuspießen. Ich war nicht gut... nein ich war besser. Ehe der Ork sich versah war ich auch schon dabei seinen gesunden Arm abzutrennen, jedoch konnte er sich gerade noch so in Deckung begeben. Ich wirbelte herum und nutze nun auch meine Flügel. Mit gebannter Kraft schlug ich zusätzlich auf ihn ein und drängte ihn immer weiter zurück. Bis ich mich kurz umwand und IHN sah... dann bewegten sich seine Lippen und ich konnte es klar durch den pfeifenden Wind hören:

,,Larana?"

Mein Herz setzte aus und entgeistert starrte ich auf die heraneilende Person, bis mich ein stechender Schmerz wieder in die Realität holte. Ich fuhr fort auf den Ork ein zustechen, bis zwei Schwerter seine Klinge kreuzten. Immernoch nicht sicher ob ich träumte starrte ich Thorin an... Während er mir direkt in die Augen sah: ,,Larry!" Hauchte er, während er sich unter einen Angriff duckte... ich konnte es nicht glauben, ich spinne doch langsam... Anders kann ich mir das nicht erklären!

Und dann passierte es: Zwei Angreifer waren dem Ork zu viel und ich durchtrennte mit einem Schlag seinen gesunden Arm und fast im selben Moment schnitt Thorin eine Ebene Fläche auf Azogs Schultern... der Kopf fiel zu Boden und ihm folgte der Körper... Während sich der Schnee sich in einen dreckigen, roten Tümpel verwandelte.
Ich atmete hörbar aus... Thorin war gerettet! Es war endlich vorbei. Ich hatte es endlich geschafft...
,,Larana!", schon wieder erklang mein Name in der wundervollsten Stimme in ganz Mittelerde. Langsam wand ich meinen Kopf zu Thorin, der nur wenige Zentimeter neben mir stand und streckte ihm meine Hand entgegen... dann viel ich zu Boden.


Hi :)
Sorry wegen der Verspätung aber das Internet mag nicht so im Urlaub... dafür gibs nochmal einen Cutt ^-^ nur für euch! Ich hoffe euch gefällt dieser Finale Kampf.... und ich konnte eure
Erwartungen erfüllen
LG
PUFFELMUS

Angel Of DurinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt