Emptiness

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» Hey! Steh auf! «

Als eine laute Stimme mich aus dem schlaf riss, sprang ich erschrocken nach oben und meine Augen waren aufgerissen. Es war mal wieder Rei, der mich aus meinem leichten schlaf holte. Es war Winter und es war verdammt kalt. Ohnehin war es schon nach Zehn und wir wollten Holz sammeln gehen. Ich zog meine Schuhe an und holte mir einen braunen Mantel. Ich rannte raus und machte wie immer mein neutrales Gesicht so wie ihn ohnehin jeder kannte. Der Wind pfiff durch den dichten Walt und wir suchten verzweifelt nach Holz. Rei war wie immer etwas genervt und schaute mich an. Ich hasste ihn. Ich drehte mein Gesicht weg und lief weiter. Ich hasste es so zu sein. Ich wäre lieber freiwillig von den Vampiren weiter als Blutspende benutzt worden als jetzt so zu sein. Wie viele Jahre war dies jetzt her? Zwanzig? So viele Jahre bin ich jetzt ein hässlicher Vampir. Ich wollte keine Menschen verletzten damit ich Blut trinken kann. Es war absurd. Ich vergaß, dass ich noch lief und viel über eine Wurzel. Ich stand wieder auf und ging angepisst weiter.

» Ich weiß woran du gerade denkst, Len. Du hasst mich dafür, weil du jetzt genau so 'ne Lebendige Leiche bist wie ich. Und? Wie fühlt es sich an, so zu sein. «

Meine Stimmung ging noch weiter runter und ich antwortete ihm mit einen leicht bösen Unterton.

» Es fühlt sich extrem scheiße an und jetzt halt die Klappe, du hässlicher Blutsaugendes Monster. «

Dies hätte ich nie sagen sollen. Der größerer wurde jetzt wirklich sauer und griff nach meinem Hals. Kaum habe ich mich versehen, hielt er beide Hände an meinem Hals und drohte, dran zu drücken. Gerade als ich etwas sagen wollte, schaute ich ihn in sein Gesicht. Er war leblos und war genau so wenig stolz darauf, so zu sein. Er schrie mich an und ich hörte ein zittern in seiner Stimme.

» Wenn du nicht endlich dein Maul hälst, wird es schlimm für dich Enden! Ich bin selbst nicht stolz auf das, was ich bin! Schalg's dir aus deinen Gott verdammten Kopf! Du bist genau so wie ich! «

Dann ließ er los und sammelte weiter Holz, um den Kamin an zu machen. Ich blieb still und half mit. Ich hatte ihn noch nie so schlecht gelaunt erlebt. Als wir fertig waren, gingen wir zurück zur Hütte und Rei machte den Kamin an. Ich saß still da und schaute durch die verstaubten Bücherregale, um ein interessantes Buch zu finden. Ich fand jedoch nichts und ließ mich auf den Stuhl fallen. Rei sagte mehrere Stunden keinen einzigen Ton. Es war stille. Eine unangenehme stille. Seine Augen wirkten Tot und ich sah darin nur ein Mattes Rot. Ich bemerkte nicht, dass ich in anstarrte, aber er. Er schaute in meine Richtung und verzog seine Augenbrauen.
,
» Junge, schau mich nicht ständig so komisch an. Das ich gruselig. «

Ich reagierte aber nicht auf seine Aussage und starrte weiter in seine Augen. Als er wieder mit mir sprach, sah ich, dass seine Augen wieder etwas lebendiger wurden. Auch wenn nur ein bisschen. Ich brachte ein lächeln über meine kalten Lippen. Daraufhin nahm er sein Buch und schlug es mir auf dem Kopf. Erst dann war ich wieder mit den Gedanken in der Gegenwart und schaute ihn ins Gesicht. Er rollte seine Augen und wurde für einen kurzen Augenblick leicht rot auf den Wangen.

» Schau mich nicht ständig so an. Ich fühle mich so beobachtet. Und grinse mich nicht so pervers an. «

Danach setze er sich an den Kamin und las weiter. Ich errötete leicht und lächelte wieder, ohne es zu bemerken.
Ich setzte mich neben ihn und tippte ihn an. Als er sich zu mir drehte. Schlug ich meine Arme um ihn. Er schaute überrascht zu mir und versuchte, sich zu befreien.
Ich jedoch ließ nicht locker und drückte ihn an mich.

» Du... Wirkst immer so leblos und leer. Warum eigentlich? «

Ich ließ ihn los und er sprang sofort zurück. Ihm stieg die Hitze ins Gesicht und er versuchte so verzweifelt, Wörter zu bilden. Er beruhigte sich wieder und konnte so wieder sprechen.

» Was springst du mich auch so an?! Das ist komisch, du perverser! Lass es. «

Ich errötete leicht und vermied den Augenkontakt zum älteren. Ich kratze mich am Kopf und versuchte, normal zu wirken. Jedoch scheiterte der Versuch und ich brach in lachen aus. Er nahm genervt das Buch und las weiter. Ich setzte mich zu ihm und er versuchte, es zu ignorieren. Es scheiterte und er sah mir wieder ins Gesicht. Er fragte mich wieder mit einem genervten Unterton, was ich von ihn wollte. Ich aber antwortete nicht und lächelte ihn etwas an. Er verdrehte seine Augen und ab diesen Moment erwartete ich einen schalg auf den Kopf. Es war jedoch alles andere als das. Er zog mich an ihn. So nah, dass ich seinen Atem spürte. Er kam mir unglaublich nah. Er legte seine Hände auf meine Wangen und legte seine Lippen auf meine. Kaum als ich den Kuss erwidern konnte, löste er sich auch.

» Ich mag dich sehr... Und außerdem war das Rache wegen vorhin. «

Ich lächelte ihn an und umarmte ihn. Er erwiderte es und wir saßen Arm in Arm auf dem Stuhl.

...

Still betrachtete ich die vielen Sterne, die alle vor Licht glänzten. Ich erinnerte mich an die schöne Zeit, vor mindestens Zweihundert Jahren und fing still an zu weinen. Meine Tränen fielen in den Schnee und ich lächelte ein letztes mal den Dunkelblauen Himmel an.

» Ich vermisse dich so unglaublich sehr... «

_______________Ende__________________

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