Kapitel 4 - Rückblicke

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Ich zitterte und trat langsam näher. Ich bemerkte, wie sich eine Gänsehaut über meinen Armen ausbreitete. Vorsichtig ging ich bis zum Eingang. Ich legte meine Hand auf die Klinke. Ich spürte das kalte Metall unter meinen Fingern. Langsam, als könnte ich sie sonst zerbrechen, drückte ich die Klinke runter. Nicht abgeschlossen. Ich machte die Tür komplett auf und trat ein.
Alles war dunkel und staubig. Ich atmete tief ein und musste sofort husten. Ich suchte nach einem Lichtschalter. Hinter einem Haufen mit Kisten, wurde ich fündig. Ich betätigte ihn, und nach ein paar Sekunden flammten, einige Neonlampen auf. Ich sah mich um. Nichts hatte sich verändert. Ich ging weiter, bis ich zu einer gewundenen Metalltreppe kam. Ich stieg die erste Stufe hoch. Obwohl sie aus Metall war, knarzte es.
Dann die zweite Stufe.
Drei.
Vier.
Fünf.
Sechs.
Sieben.
Acht.
Neun.
Zehn.
Elf.
Zwölf.
Dreizehn.
Vierzehn.
Fünfzehn.
Sechzehn.
Siebzehn.

Eine Plattform mit Geländer ragte vor mir auf. Ich trat an den Rand des Geländers. Ich sah runter. In die Fässer. Grüne Dämpfe stiegen zu mir herauf. Ich konnte den Blick nicht abwenden.

Jokers Sicht:

Vielleicht war es nicht die beste Idee gewesen, sie alleine draußen zu lassen, aber jetzt war nicht der Zeitpunkt sich Vorwürfe zu machen. Ich würde es nicht ändern können. Ungeduldig lief ich hin und her. Ich wusste, das sie jetzt Zeit für sich brauchte.
Sie bereute es nicht.
Nein.
Aber es weckte zu viele, lächerliche Erinnerungen in ihr. Allerdings wusste ich aus Erfahrung, das es ihr schwer fiel, länger als eine halbe Stunde, entfernt von mir sein. Doch diese, hatte sie schon vor 20 Minuten überschritten. Ich wurde unruhig. Ich sah auf die Uhr an meinem Handgelenk. 23:17. Ich bewegte mich zur Tür und hielt kurz davor. Sollte ich? Ich trat nach draußen und sah mich um. Nirgendwo eine Harley. Ich ging langsam weiter.

Harleys Sicht:

Ich sah es deutlich vor mir.

Flashback
Der Joker sah mir in die Augen. Ich war hin und hergerissen. Batman würde jeden Moment hier sein. Was sollten wir jetzt tun? Fliehen? Kämpfen? Ich rang mit mir. Dann atmete ich tief ein und aus. „Wir werden jetzt nicht einfach aufgeben." Dann grinste ich. „Los. Lass uns Bman eine Lektion erteilen." Er lachte leise. „Na, dann."
„Wer soll eine Lektion bekommen?" Ich fuhr herum. Batman. Ich kniff die Augen zusammen. „Halt dich raus. Wir reden gerade über Batman." Er griff unvermittelt an. Ich duckte mich schnell weg und er drehte sich um. Der Joker lachte und schoss ihn mehrmals an. Batman machte einen Satz nach vorne und warf den Joker um. Dieser grinste nur und rollte sich weg. Dann sprang er auf und schoss weiter. Bman rannte auf ihn zu und versuchte ihn zu erwischen. Dreimal wich der Joker geschickt aus, dann hatte Batman ihn. Ich stürzte mich auf ihn und schlug mit meinem Baseballschläger auf Bman ein. Er drehte sich keuchend um und ich grinste. Dann knallte ich ihm den Schläger ins Gesicht. Er fluchte und sprang auf mich zu. Ich sprang zurück. Zu weit. Ich war direkt am Rand der Plattform gelandet. Ich rutschte ab. Schnell hielt ich mich am Rand fest. Krampfhaft hing ich jetzt so, hoch über den Säurefässern. Ich sah verzweifelt nach unten, und dann sofort wieder nach oben. Batman trat an den Rand heran. „Ergib dich. Harleen Quinzel. Du bist verhaftet. Geb auf, und ich helfe dir." Ich dachte krampfhaft nach. Brav sein und aufgeben? Oder höchstwahrscheinlicher Tod, durch die Säure. Ich grinste. „Pech gehabt, Bman." Dann ließ ich los. Batman sah mir fassungslos nach, während der Joker lachend nach vorn rannte, und sich mir hinterherstürzte. Ich tauchte unter und die Säure schlug über meinem Kopf zusammen. Ich spürte wie mir sämtliche Luft zum Atmen fehlte. Ich versuchte an die Oberfläche zu gelangen, doch ich trieb weiter nach unten. Zwei Hände griffen nach mir und zogen mich nach oben. Ich schlug die Augen auf und schnappte nach Luft. Ich sah in Jokers Augen. Er grinste, dann küsste er mich. Ein Feuerwerk explodierte in mir und ich erwiderte den Kuss, dann zog er mich zum Rand und wir hieften uns beide darüber. Bman war nicht zu sehen. Vermutlich ging er davon aus, das wir tot waren. Heute nicht, Bman. Ich lachte. Der Joker sah mich lange an. Ich verstummte. Dann fing er ebenfalls an laut zu lachen. Ich stimmte erleichtert ein.
Flashback Ende

Harley Quinn - Queen Of GothamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt