Kapitel 02 - Knock Out

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Kate

Alle auf der Party starren mich an als ob ich ein Geist wäre. Ok, liegt vielleicht daran, dass ich gerade auffalle, wie ein bunter Hund, da ich Kleidung aus dem 16. Jahrhundert trage. Schnell versuche ich zu verschwinden, als ich in eine Frau mit einem Tablet laufe und alles zu Boden fällt. Ich möchte ihr helfen, das angerichtete Chaos zu beseitigen und will eine Tasse aufheben, als sich unsere beiden Hände berühren. WOW! Wie kann eine Hand nur so weich sein? Aber das war ja noch nicht alles. Ich starre ihre Hand seit gefühlt einer Stunde an. „Hallo, Hallo" reist sie mich aus meinen Gedanken, die durch meine Faszination für ihre Hände hervorgerufen wurden. Sie sieht mir besorgt in die Augen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so schöne Augen gesehen. Auf den ersten Blick sehen sie total unecht aus, weil sie so eine wunderschöne blaue Farbe haben. Hey, reiß dich zusammen, das fällt auf wie du sie anstarrst. „Oh, tut mir leid, ich war abgelenkt" gab ich perplex von mir. „Das habe ich bemerkt. Übrigens ich bin Rose." Sie sieht immer noch besorgt aus. „Geht es Ihnen gut, kann ich irgendwie helfen?" „Nein, schon gut. Ich muss nur ..." Mir wird schwarz vor Augen und mein Bewusstsein verabschiedet sich.

Rose

Gerade als ich das benutzte Geschirr wegtragen möchte, kommt es zur Kollision mit einer sehr seltsamen Gestalt. Als sie sich bückt, um mir zu helfen, bemerke ich, dass es eine Frau ist. „Hi, das ist aber keine Verkleidungsparty, hier wird nur mein Geburtstag gefeiert." Sie scheint noch vom Zusammenstoß geschockt zu sein. Keine Reaktion. Sie starrt mir ins Gesicht. Hab ich sie jetzt beleidigt, oder wie?

Nachdem sie mir endlich eine Antwort gibt, frage ich sie wie es ihr geht und ob sie Hilfe braucht. Ihre Antwort fällt sehr klar aus. Mitten unter ihrem Satz knickt sie zusammen. Ich kann sie gerade noch davor bewahren, mit voller Wucht auf den Boden zu knallen.

Zu ihrem Glück weiß ich, was in so einer Situation zu tun ist. Vorerst habe ich es gelassen einen Arzt zu rufen, da ich selbst Ärztin bin. Sie ist bewusstlos meine Versuche sie aufzuwecken scheitern. Die seltsame Kleidung, die sie trägt sieht ja nicht wirklich bequem aus, deshalb werde ich sie davon befreien. Nachdem ich mich geschlagene fünfzehn Minuten damit gequält habe, sie auszuziehen, entdecke ich einige Schrammen. Die sind hoffentlich nicht von unserer Kollision. So schlimm war das doch gar nicht. Mein Weg führt zu meinem Kleiderschrank und ich hole eins von meinen Schlaf-T-Shirts und einen Slip heraus. Obwohl sie sehr schlank aussieht dürfte sie doch ein paar Kilos mehr haben, als ich ursprünglich gedacht hatte, denn das Anziehen erwies sich als schwerer als das Ausziehen.

Die Party ging noch ziemlich lange, deshalb habe ich die Unbekannte in mein Schlafzimmer verfrachtet, weil es in meinem Wohnzimmer viel zu laut war. Nachdem alle Gäste nach Hause gegangen sind und manche sich Kommentare wie: „Die Party war ja spektakulär" nicht verkneifen konnten, sehe ich nach meiner „Patientin". Sie schläft immer noch tief und fest in meinem Bett. Da ich sie nicht aufwecken, und einen weiteren Schock riskieren will, decke ich sie zu und gehe ins Badezimmer.

Heute war mal wieder einer dieser Tage wo man nichts erklären kann. Um mich zu entspannen, nehme ich eine heiße Dusche. Ich liebe dieses Gefühl, wenn das warme Wasser über meinen gesamten Körper fließt. Da mir nach mehreren Minuten unter dem warmen Wasser schon sehr warm wird, will ich hinaus und mich abtrocknen. Als ich in den Spiegel blicke, sehe ich, dass ich einen blauen Fleck, wahrscheinlich vom Zusammenstoß mit der Unbekannten stammend, habe. Nachdem ich meine Schlafklamotten angezogen habe, sehe ich nochmal nach ihr. Keinen Millimeter bewegt liegt sie auf derselben Stelle. Da es sich komisch anfühlt neben einer fremden zu schlafen, beschließe ich mich auf der Couch niederzulassen.

„Hi Rose, wann kommst du heute nach Hause? Ich habe dein Lieblingsessen gekocht.", fragt sie mich am Telefon. Ich kenne die Stimme kann sie aber nicht einordnen. Ich beschließe mitzuspielen. Immerhin werde ich ja ohnehin gleich sehen wer sich hinter der Stimme verbirgt. "Ich steige gerade ins Auto ein. Bin in fünf Minuten da. Ah ja, und Danke" "Mach ich doch gerne, wofür hat man eine Freundin?" FREUNDIN?!? OK. Seit wann habe ich eine Freundin? Was habe ich hier verpennt? Ich muss antworten, sonst wirkt das komisch. "Du bist einfach die beste. Bis bald." "Bis bald", sagt sie und legt auf.

Kate Chronicles (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt