Kate Chronicles (girlxgirl)

Kapitel 10 - Die Ex

Rose

Ich recherchiere weiter über meinen Großvater. Im Archiv finden sich noch viele hilfreiche Informationen. Nach und nach kann ich einiges aus seinem Leben rekonstruieren. Was ich vorher nicht gewusst habe war, dass er ein Patent anmelden wollte und durch die Arbeit in diesem Zusammenhang auch seine Kinder vernachlässigt hat. Mit den gesamten Daten gehe ich zu Kate und lege ihr diese vor.

Nach dem zweiten Weltkrieg haben die Amerikaner viele Erfindungen der deutschen unter Beschlag genommen. Einer der Verantwortlichen für die Verwahrung dieser Gerätschaften war Reiss Vater. Da dieser Amerikaner war, musste er zurück nach Amerika wegen dem Krieg, so wurde Reiss aus seiner gewohnten Umgebung in Schottland gerissen. Er durfte bei seinem Vater bei der Arbeit helfen. Reiss hat alle Geräte genauestens studiert und dokumentiert und das fast 20 Jahre lang. 1956 hat er die technischen Daten einer bestimmten Maschine genauestens studiert. Weil er die Funktion dieser Maschine bis dahin nicht herausgefunden hat, vertiefte er seine Studien noch weiter. Diese Obsession ging so weit, dass er seine Frau und seine zwei Kinder vernachlässigte. Selbst als er nach vier Töchtern endlich einen Sohn bekam, hielt ihn das nicht von seiner Arbeit ab. In der Bibliothek, in die er immer ging, um nachzuschlagen, lag an einem Tag ein Buch auf seinem Platz: "Die Zeitmaschine" von H.G. Wells. Dieser kleine Denkanstoß brachte Reiss auf eine Idee: Was wenn sich die Maschine zu einer Zeitmaschine umbauen lässt oder bereits eine ist? Duncan fallen beim Lesen des Buches immer mehr parallelen zu MaFuX (Maschine mit unbekannter Funktion) auf. Nach und nach rüstet er die Maschine so weit auf, dass er einige Minuten zurückreisen kann. Da er für seine Arbeit geehrt werden wollte ging er zum Patentamt und forderte das Patent auf seine Zeitmaschine. Die Beamten am Patentamt glaubten ihm jedoch nicht und zu seinem Pech, ist am Tag zuvor eine Sicherung durchgebrannt. Zur Demonstration der Maschine, wollte er ein paar Stunden zurückreisen, um den Beamten beim Frühstück zu besuchen. Dies hat jedoch nicht funktioniert und der Beamte sah in abfällig an und ging wieder in das Amt.

Reiss verbrachte zwei Wochen damit den Fehler zu finden, jedoch ohne Erfolg. Er durchforstete all seine Unterlagen, um die Quelle des Fehlers so ausfindig zu machen, doch seine gesamte Dokumentation konnte ihm nicht helfen. Fünfmal ging er zum Patentamt und beteuerte, dass seine Maschine bereits funktioniert hat, doch niemand schenkte ihm Glauben. Die vielen Besuche führten nicht zu einem Patent, sondern zu einer Einweisung in eine Nervenheilanstalt.

Nach einigen Jahren hat er, in Zusammenarbeit mit zwei anderen Insassen ein Feuer gelegt und ist aus der Anstalt geflohen. Kurz nach seinem Ausbruch fand er heraus, dass seine Werkstatt nie geräumt und somit die Zeitmaschine immer noch dort ist. Um sich an den Beamten zu rächen, Beschloss er die Geschichte Schottlands grundlegend zu ändern. Er fühlte sich von den englischen Behörden unterdrückt und verraten. Deshalb wollte er die Herrschaft Englands größter Königin verhindern und dafür sorgen, dass Schottland groß wird.

Seit damals arbeitet er an der Verbesserung seiner Maschine. Mittlerweile hat sie nicht mehr die Größe eines Autos, sondern nur mehr die eines gewöhnlichen Radios.

Den verstörten Blick auf Seiten von Kate kann ich nicht einordnen. Es ist eine Mischung aus Du bist ein Stalker und Eigentlich ja ganz gut hinbekommen. Trotzdem bin ich mir unsicher was genau sie von meinen Recherchen hält. Es ist mir sehr wichtig, was Kate von meiner Arbeit hält. Oder ist es mir wichtig was sie von mir hält? Da ich mit meinem Teil der Arbeit fertig bin und es ohnehin draußen schon dunkel ist Schlage ich Dave und Kate vor für heute Schluss zu machen. Die Beiden stimmen zu und so packen wir alle unsere Sachen zusammen und begeben uns zu unseren Autos.

D: "Morgen parkst du aber auf deinem Platz Rose."
R: "Werde ich machen."

Während Dave bereits gefahren ist, sind ich und Kate noch auf dem Parkplatz. Sie kommt zu mir rüber und lächelt mich an.