Chapter 6 ~ How to spend an afternoon

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Nach dem Essen verzog ich mich zurück auf mein Zimmer, wo ich auch die nächsten Stunden verbrachte. Wo Tim in dieser Zeit abgeblieben war, wusste ich nicht so genau. Wahrscheinlich hing er an den Lippen dieses Mädchens.

Ich hatte einen wahnsinnigen Hass gegen sie, obwohl sie mir ja eigentlich nichts getan hatte. Ich fand einfach sowohl ihr Aussehen und ihre Aufmachung, als auch ihr Verhalten und ihren Charakter widerlich.

Auf unserem Zimmer lag ich eigentlich nur auf meinem Bett 'rum und dachte nach.
Auch wenn Tim und seine Freunde größten Teils nett waren, bezweifelte ich, dass sie der Typ Menschen waren, den ich als Freunde bevorzugte.

Vermutlich wollten diese Typen auch gar nichts mit mir zu tun haben. Schließlich musste ich zugeben, dass auch Tobi und dieser Veni nicht schlecht aussahen. Beide hatten einen guten Körperbau und angedeutete Muskeln, aber sie kamen dennoch nicht an Tim 'ran.

In meinem Kopf spielten sich tausende Szenarien ab, wie die drei über mich denken würden. Alle orientierten sich etwa an dem Sinnbild, dass sie mich für einen kleinen, unnötigen, minderbemittelten Lauch hielten, der ihnen bloß ihren Ruf zerstören und ihnen im Weg stehen würde.

Je länger ich darüber nachdachte, desto einleuchtender erschien mir dieser Gedanke. Ich hatte in meinem Leben schließlich noch absolut nichts erreicht.

Klar hatte ich ein paar Freundinnen gehabt, aber das zwischen uns war wohl nie richtige Liebe gewesen, denn spätestens nach drei Monaten war alles zu Bruch gegangen.

Ich hatte nie irgendwelche Preise für irgendwas erhalten, weder für sportliche Aktivitäten noch für irgendwelche Mathe-Olympiaden.

Tim hatte vermutlich bei sich zu Hause einen ganzen Schrank voller Trophäen. So wie der aussah, musste er in irgendeiner Sportart gut sein.

Wenn nicht sogar in allen möglichen.

Seufzend richtete ich mich auf und setzte mich an den Schreibtisch, der allein und verlassen in unserem Zimmer herumstand. Ich kramte einen Block und einen Stift aus meinem Schrank und begann meiner Schwester Chrissy einen Brief zu schreiben.

Hay Chrissy,

ich weiß nicht, wie dir Mom und Dad erklärt haben, dass ich auf einmal weg bin, aber du sollst wissen, dass ich ok bin es mir so weit gut geht. Dad hat mich in ein Internat gebracht, das für 'Wesen' wie mich gebaut wurde.

Ich teile mir ein Zimmer mit einem Löwen: wortwörtlich.

Unterricht hatte ich bis jetzt noch keinen, da heute Sonntag ist. Bitte gib mir Bescheid, wenn zu Hause irgendetwas wichtiges passiert.

Ich hab dich lieb!

Stegi

Nachdem ich den Zettel gefaltet und in der untersten Schublade verstaut hatte, sah ich auf die Uhr.

Diese verriet mir, dass erst der frühe Nachmittag angebrochen war. Deshalb beschloss ich, mich noch ein wenig umzusehen.

Tschüss, ihr Ficker und Fickerinnen <3



Kitten - StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt