Chapter 17 ~ Liebeskummer

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Ich lief auf das Fenster zu und zog den Vorhang ein Stück weit auf, um wenigstens etwas erkennen zu können. Ich dreht mich um, zu Tims Bett, der sich die Decke über den Kopf gezogen hatte. "Ich heule nicht!", kam es dumpf hervor. Jaja, und ich bin der Kaiser von China.

Langsam näherte ich mich seinem Bett, zögerlich setzte ich mich auf dessen Rand, war mir nicht sicher ob er noch sauer war. Als ich keine Reaktion seinerseits vernahm legte ich mich vorsichtig neben ihn. Gott, wie egal mir war, wie schwul das in diesem Moment ausgesehen haben musste. 

Vorsichtig zog ich die Decke hinunter. So weit, dass ich seinen Kopf sehen konnte. Er blickte mich jetzt aus großen angeschwollenen Augen an. Eine Träne lief seine Wange hinunter. Mit meiner rechten Hand wischte ich sie weg, ließ meine Hand aber noch auf seiner Backe liegen. Mit dem Daumen strich ich sanft auf und ab. Wir sahen uns in die Augen und ich setzte ein freundliches Lächeln auf.

Er hatte zwar aufgehört zu weinen, aber schluchzte immer noch etwas.

"Shh. Es wird alles gut", flüsterte ich. Er zog die Nase hoch und versuchte ein gequältes Lächeln. Ich setzte mich aufrecht hin und nahm ihn in den Arm. Er legte seinen Kopf in meinen Nacken und ich strich ihm vorsichtig über den Rücken. Ich konnte es nicht ertragen, ihn so zu sehen. Ich genoss einfach die Umarmung und versuchte ihn ein wenig zu beruhigen, auch wenn ich gar nicht wusste, was geschehen war.

"Es ist aus", setzte er irgendwann an und ich wusste genau, was er meinte. Hätte mal jemand auf mich gehört. "Aus welchem Grund?", fragte ich leise und hoffte, dass ich nicht zu aufdringlich wirkte. "Ich war ihr nicht mehr genug. Da is' ein neuer Schüler, Muskelprotz, den zieht sie mir vor. Ich soll zu der Schwuchtel auf mein Zimmer, hat sie gesagt" Ich sah zu Boden. Wenn das sogar die mitbekommt...

Ich spürte, wie meine Schulter nass wurde. Vorsichtig drückte ich ihn weg. "Nicht weinen. Sie hat dich nicht verdient." Er seufzte und legt sich auf den Rücken. Ich tat es ihm gleich. Jetzt lagen wir beide da und starrten an die Decke.

"Stegi?
"Ja?"
"Hast du das vorhin ernst gemeint? Mit dem aus der Rolle fallen?"
"Ich weiß nicht. Ich bin es nicht gewohnt, dass Menschen mich mögen"
Er sah mich ungläubig an und ich zuckte mit den Schultern.

Er gab mir auch etwas Decke und legte sich dann mit dem Kopf auf meinen Bauch. Seine Haare kitzelten mich etwas doch das Gefühl war unbeschreiblich. Ich legte vorsichtig meine Arme um ihn und fuhr mit den Fingern seine Bauchmuskeln nach. So, wie ich es mir gewünscht hatte.

Er hatte die Augen geschlossen und schien es zu genießen, weshalb ich unbeirrt fortfuhr. Ich hatte Gänsehaut überall und es kribbelte an den Stellen, an denen er mich berührte. Ich hatte solche Gefühle noch für keinen anderen Menschen gehabt.

"Ich mag dich. Wirklich", flüsterte er. Und noch ehe ich etwas erwidern konnte, war er eingeschlafen. 



Kitten - StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt