Wir liefen noch eine Weile herum, bis wir feststellten, dass in fünf Minuten Ausgangssperre war. Und von da an rannten wir. Für die sportlichen Basketballer war der Sprint natürlich kein Problem, aber ich kleiner Spargeltarzan keuchte, wie ein Weltmeister. Auf halbem Weg musste ich stehen bleiben. "Halt. Stop! Leute! Ich kann nicht mehr", hechelte ich und ließ mich auf die Knie sinken. Sie stoppten. Ich muss zugeben, das hatte ich nicht erwartet. Ihre Nettigkeit schien nicht nur vorgespielt zu sein.
"Komm her, ich trag dich", rief Tim und ging etwas in die hocke.
Dezent perplex lief ich auf ihn zu und hüpfte auf seinen Rücken. "Wow. Du wiegst ja fast gar nichts", meinte er, bevor er mit mir als Gepäck wieder loslief.
In meinem Kopf drehte sich die ganze Zeit nur ein Gedanke wieder und wieder:
'So nah wirst du ihm nie wieder sein, Stegi' Also hielt ich mich an ihm fest und legte meinen Kopf in seinen Nacken.
Viel zu schnell waren wir an der Schule angekommen, doch anstatt mich abzusetzen verabschiedete er sich noch von Tobi und Veni und schuffierte mich dann nach oben in unser Zimmer. Ich wollte keine doofen Fragen stellen, weshalb ich lieber den Rand hielt.An meinem Bett angekommen, plumpste ich 'runter und er ließ sich auf mich fallen. Ich schnappte nach Luft und lachte. Mein Lachen forderte ihn scheinbar heraus, denn er fing an, mich zu kitzeln. Mich packte die Schnappatmung und ich kicherte, wie ein Delfin. "Bi- bitte h-hör a-auf haha", brachte ich hervor. Nachdem keiner Reaktion seinerseits kam, versuchte ich mich zu wehren, doch gegen den Größeren hatte ich keine Chance.
Die ganze Zeit hatte er sich darauf konzentriert, wo und wie er mich kitzeln sollte, doch jetzt sah er mir in die Augen und wurde immer langsamer, bis er schließlich ganz stoppte.
Als hätte ihn irgendwas an mir so sehr fasziniert, dass er komplett aus der Fassung fiel. Ich schluckte, weder traute ich mich noch wollte ich den Blick abwenden. Es herrschte wieder Ruhe zwischen uns, doch es war keine peinliche Stille. Ich lag einfach da, er über mir gekniet, seine Hände an meinen Hüften. Plötzlich kam mir wieder die Vorstellung des Morgens in den Sinn.
Ich genoss seine Berührungen einfach und sah ihm in die Augen.
Nach einer Weile schien er sich wieder gefangen zu haben, denn er ließ im nächsten Moment von mir ab und bewegte sich etwas perplex von mir herunter. Sofort wünschte ich mir dieses Gefühl wieder, doch das würde wohl auch auf ewig ein Traum bleiben.
"Äh... Ähm... wie - wie hat dir denn der Tag gefallen?", fragte er, doch wollte mich dabei nicht ansehen. Als er sich ganz kurz in meine Richtung drehte, hätte ich schwören können, dass tatsächlich mein Löwe, der Kerl, den man nicht aus der Fassung bringen kann, etwas rot angelaufen war, vor Scham. Jetzt war ich es, der grinste.
Ich sah Tim noch ein paar Minuten zu, wie er versuchte, irgendeine Beschäftigung zu finden, um von der peinlichen Situation abzulenken, als auf einmal diese Katja ins Zimmer stürmte, mir einen abwertenden Blick zuwarf und mich kurz anzischte, ehe sie sich Tim an den Hals warf. Gott, wie ich sie hasste. Nicht nur, weil sie Tim köderte, wie einen Fisch, sondern auch, weil eben dieser anbiss. Wieder durfte ich zusehen, wie sie ihre Spielchen mit ihm trieb. Katja gab Tim einen feuchten Kuss und schlabberte ihm übers Gesicht, wie ein Hund. Das schlimmste war ja, dass es auch noch so schien, als würde Tim drauf stehen.
"Äh ich 'geh dann mal", gab ich leise von mir und zog auch schon hinter mir die Tür zu, bevor jemand etwas sagen konnte oder ich Bilder zu sehen bekam, die ich nie wieder vergessen konnte.
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Kitten - Stexpert
Fanfiction[Abgeschlossen] Er stand jetzt direkt vor mir und sah mir in die Augen. Rehbraun trifft auf Smaragdgrün. Ich sah ein zartes Lächeln auf seinen Lippen und er legte seine Hände an meine Hüften. Ich hob meine rechte Hand und fuhr mit dem Zeigefin...