2. Captured

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Honest to God I'll break your heart

Tear you to pieces and rip you apart

One night of the hunter

One day  I will get revenge

~Night of the Hunter by Thirty Seconds To Mars~

»Wen haben wir denn da?«, riss mich eine tiefe Stimme aus der Schockstarre. Sekundenlang hatte ich einfach nur die Pistole angestarrt und konnte mich nicht regen, nun betrachtete ich den Träger der Waffe. Es war ein großer Typ mit dunklem Anzug und Clownsmaske. Hinter der Maske erkannte ich kurze braune Haare, aber am meisten fesselten mich die eisblauen Augen, die mich fixiert hatten. Sie bildeten einen regelrechten Kontrast zu der grotesken Maske.

»Ihr seid spät dran, Ladys. Euer Glück, dass die Party erst jetzt richtig abgeht!«, höhnisch lachte der Clown und packte mich am Oberarm. »Na komm, Fräulein Carter, der Boss hat sich schon nach dir umgesehen.«

Mir lief ein eiskalter Schauder den Rücken hinunter. Sein Boss? Wenn mich nicht alles täuschte, dann waren diese Männer mit den Clownsmasken die Laufburschen des Jokers. Und das bedeutete, dass der Joker nach mir gesucht hatte. Vielleicht war er auch nur wegen mir gekommen.

Ich schluckte einen dicken Klos hinunter und sah mich nach Jessica um, die von anderen Clowns hinter mir her gezerrt wurde.

»Sagt dem Boss, dass wir sie haben! «, rief mein Entführer einem Clown zu, der am Fahrstuhl saß. Dann zerrte er mich durch das Foyer des Hotels und ich konnte die Angestellten entdecken, die als Geiseln am Boden saßen. Einige Zimmermädchen weinten, andere starrten einfach stumm vor sich hin.

Man brachte uns durch die Hintertür, schubste uns durch die Gasse mit den stinkenden Abfalleimern und dann direkt in einen Transporter, der im Hinterhof parkte.

Grob wurden wir auf den Boden gedrückt und dann spürte ich schon, wie der Clown meine Hände fesselte. Händeringend wehrte ich mich und erntete dafür Tritte und Schläge. »Halt verdammt nochmal still, du Miststück!« Ich biss die Zähne zusammen und unterdrückte meine Tränen, als der Clown meine Fesseln stramm zog und dann endlich von mir abließ.

Mein Blick fiel auf Jessica neben mir, die sich zitternd fesseln ließ und nicht einmal versuchte sich zu wehren. Sie war viel zu aufgelöst und schien nicht zu realisieren, was hier passierte.

»Sind alle da?«, rief mein Entführer und verschwand aus meinem Sichtfeld. Ich lag auf dem Bauch, zitterte und wünschte, dass ich einfach nie zur Gala gekommen wäre. Jessica neben mir war mittlerweile am Weinen und ich rutschte näher zu ihr. »Schhh, alles wird gut. Wir schaffen das!«, flüsterte ich und klang zuversichtlicher, als ich mich tatsächlich fühlte.

Auf einmal wurde der Motor des Transporters gestartet und ich hörte, wie mehrere Personen einstiegen. Der Clown mit den eisblauen Augen stieg einmal über Jessica und mich und setzte sich auf die Bank zu meiner rechten. Ich reckte meinen Hals und sah ihn über die Schulter hin an. Er fing meinen Blick auf und beugte sich etwas zu mir vor. »Willkommen in der Hölle, Carter.«

Die Türen wurden zugeworfen und der Transporter setzte sich in Bewegung. Drei Kerle saßen mit uns im Innenraum und mindestens einer saß noch in der Fahrerkabine. Die Clowns waren definitiv in der Überzahl, es war sinnlos an Flucht zu denken. Und dennoch hatte ich Hoffnung. Mein bester Freund war Batman, er würde mich schon irgendwie befreien. Wenn er nicht zu spät kam. Ich war immerhin in den Fängen des Jokers und dieser war wiederrum unberechenbar.

Echtzeit || JokerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt