Oh no! :

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* 'Okay you are...', gab er mir nach einer kurzen Bedenkzeit seinerseits, zu verstehen.

Für einige Sekunden herrschte eisige Stille und ich spürte Panik in mir aufsteigen.

Dann hatte er aufgelegt und ich hing am anderen Ende fest. *

Meine Lunge gab ein rasselndes Geräusch von sich, während ich große Mühe hatte einzuatmen. Es war so, als ob jemand auf meinen Brustkorb drücken würde und mir somit verweigerte weiterhin einzuatmen. Plötzlich fiel es mir schwer ein- oder auszuatmen. Fast so als wäre ich kurz davor zu ersticken.

Automatisch klingelten die Alarmglocken in meinem Kopf und ich steigerte mich immer mehr hinein. Ich hatte Angst zu ersticken, weil ich die Luft in dem Raum, welche aufeinmal so stickig schmeckte, nicht mehr 'runteratmen' konnte. Die Lungenflügel hoben sich gequält aber es kam nichts an. Sie konnten sich nicht entfalten. Mein Herz hatte seinen Rhythmus völlig verloren.

Wackelig stand ich auf und versuchte ein paar Schritte zu gehen, irgendwie redete ich mir ein, dass es dann besser werden würde. Auf und ab lief ich in dem Raum von Mira, aber es half absolut nichts. Also musste ich wohl oder übel raus. An die frische Luft. Auch wenn ich das eigentlich nicht wollte und mir meine innere Stimme riet es nicht zu tun.

Meine Füße liefen schwankend die Treppe hinunter und ich öffnete die Tür. Es fiel leichter Regen, aber ich wagte mich trotzdem raus. Meine Atmung funktionierte immer noch nicht aber ich versuchte langsam die Kontrolle zurück zu gewinnen.

Vorsichtig ging ich die kleine Straße entlang und hielt mir die Hand aufs Herz gedrückt bzw. meine Lunge. Als ich ein paar Schritte gegangen war ging ich auch diese anschließend zurück. Ein befreites Gefühl breitete sich in mir aus und es fühlte sie so an, als ob ich wieder atmen würde. Mein Panikgefühl ging zurück und das Herzrasen hörte auf. Ein normaler Rhythmus in meiner Brust.

Den Regen hatte ich kaum bemerkt. Jetzt erst fiel mir auf, das meine Sachen schon völlig durchnässt waren. Mein Jumper hatte sich schon völlig vollgesaugt und hing schwer an meinem Körper herab.

Etwas reglos starrte ich in den Himmel und beobachtete die herabfallenden Tropfen. Sie fielen auf meine Haut und ab und an blinzelte ich, wenn das Wasser in mein Auge geriet. Es lief über mein Gesicht und fiel wie all die anderen Tropfen anschließend zu Boden. Der Regen war kalt, aber nicht zu stark, sondern aushaltbar.

Verunsichert drehte ich mich um, als ich plötzlich ein warmen Atemausstoß in meinem Nacken verspürte. Eigentlich wollte ich es gar nicht, doch irgendwie konnte ich nichts dagegen tun und mein Körper bewegte sich somit wie von selbst. Ich drehte mich um hundertachzig Grad und sah gespannt auf. Gleichzeitig musste ich auch verschreckt wirken.

Braune Augen blickten mit einem alt bekannten Blick auf mich. Augenblicklich wurde mir kalt und meine Atmung beschleunigte sich, nicht etwa vor Freude oder Aufregung. Panik stieg erneut auf. Doch ich versuchte es so gut wie möglich zu verstecken.

Ich versuchte meine Gefühle die gerade in diesem Moment dabei waren auszubrechen zurückzuhalten. Ein kalter Blick zierte nun mein Gesicht und ich sah ihn durchdringend an, während ich den Kopf fragend schief legte.

Er wirkte unsicher und schien nicht so recht zu wissen, was er genau tun wollte. Forschend sah ich den Jungen an. Unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab und seine Haare lagen nicht besonders perfekt. Sowieso wirkte er eher fertig und mitgenommen. Doch ich durfte kein Mitleid zeigen. Sondern musste standhaft bleiben.

Note to Blake  (Richardson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt