Take it all back:

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Seine große Hand umfasste meine, welche im Gegensatz zu seiner wirklich klein wirkte. Ich lächelte schüchtern, als wäre es das erste Mal, dass ich er dies tat. Auch seine Mundwinkel waren nach oben gehoben und in seinen Augen blitze es, im Sinne von funkeln.

Ich folgte ihm und schritt die wenigen Stufen hinunter. Immer wieder wandte er sich zu sich und strahlte mich an. Weiterhin blieb ich eher zurückhaltend. Der Junge ließ sich trotzdem nicht beirren.

Galant öffnete er mir die Beifahrertür des Autos, auch wenn ich nicht mal wusste, wie er an dieses gelangt war. Seines befand sich schließlich nicht in diesem Land. Bevor er meine Tür schloss, grinste er nochmal.

Er stieg ein und starrte mich für einen Moment von der Seite an, was mir trotzdem nicht entgang. Ich lächelte leicht in mich hinein, weil mir diese Feststellung schmeichelte.

'You are so beautiful', durchbrach er die ständig weilende Stille.

Meine Wangen bekamen automatisch mehr Farbe und ich sah ihm für einen Moment in die Augen. Sie waren so dunkel, so undurchdringlich. Aber gleichzeitig so wunderschön. Wie ein Bann, welcher auf ihnen lag und du drohtest zu versinken. Auch wenn ich nicht wollte, wandte ich meinen Blick ab, weil ich trotz der Fesslung meinerseits, bemerktet hatte, wie er sich vorgelehnt hatte.

Sein Blick verfestigte sich und er schnallte sich an. Dann ging es los, ich wusste nicht einmal wohin. Natürlich hatte er kein Wort darüber verloren.

Reece hatte mir genauso wenig verraten, in den letzten Tagen schrieben der blonde Engländer und ich wieder, hatten mehr Kontakt. George war zur Zeit nicht wirklich zu erreichen, was ich ein wenig traurig fand. Wuschelkopf, überwand gerade einen mehr oder weniger starken Liebeskummer. Wovon ich nicht mal wirklich gewusst hatte, weil ich egoistischer Weise selbst in einer Krise gesteckt hatte.

Aber es tat gut, wieder einen seiner besten Freunde zurück zu haben. 

Das Auto hielt und der Junge stieg aus. Er trug ein Hemd und eine schwarze Hose, kombiniert mit Hosenträgern. Ich hoffe der Anlass, würde nicht zu schick sein. Andererseits wusste er, dass das nicht zu mir passen würde oder ich hoffe es zumindest.

Ich stieg aus und er nahm vorsichtig meine Hand, was schon fast ungewohnt geworden war. Dieses Gefühl von Elektrisierung ergriff mich. Er zog mich eine Straße entlang und ich folgte ihm unwissend darüber, wohin unser Weg führen würde.

Eine Glastür schwang auf und eine Kellnerin steuerte auf uns zu. Sie strahlte den Engländer breit an und eine gewisse (unnötige) Eifersucht mache sich in mir breit. Anschließend wies sie uns den reservierten Plätzen zu.

In dem Restaurant standen überall Birkenstämme und es sah ansich ziemlich cool eingerichtet aus. Wir ließen uns in der Nische nieder und Blake befand sich gegenüber von mir. Was wohl hieß, dass Blickkontakt nicht zu vermeiden war. Mein Herzschlag beschleunigte sich sofort um das Doppelte.

Seine Blick lag die ganze Zeit auf mir und ich traute mich nicht ihn anzusehen. Auch wenn ich schon tausend Mal in seine dunkelbraunen Augen geblickt hatte.

'Do you remember the first time we met?', hörte ich seine Stimme sagen und nun wandte ich mich doch zu ihm.

Automatisch biss ich mir auf die Lippe und dachte daran zurück. Wie ich hingefallen war und er mir hochgeflogen hatte, nur weil ich zuvor so gefesselt gewesen war. Damals hatte er mich eingeladen und wir hatten in einem kleinen Café angefangen uns kennenzulernen.

Die ganze Zeit über war er wirklich süß gewesen, aber auch lustig, was für mich sehr entscheidend war. Sogar als ich ausversehen meinen Kakao auf ihn geprustet hatte. Zwei Jahre war es her. Zwei ganze Jahre.

Ich lächelte, als ich daran zurückdachte und merkte, wie er seine Hand auf meine legte.

So ein Schlingel. Er ließ mich in Erinnerungen schwelgen und nutze dies schamlos aus. Als sich unsere Auen trafen, grinste er breit und ich biss mir wieder auf die Unterlippe.

Dann nickte ich bestätigend, um zu signalisieren, dass ich es noch wusste.

'You were so cute, you still are and we both had a hot chocolate in a little coffee. I guess this was the moment I fell in love with you... seriously', erzählte er und trug diesen ganz bestimmten Blick in den Augen, welcher irgendwie immer nur mir galt.

Meine Beine wurden weich und in diesem Moment war ich heil froh darüber, in einem Restaurant zu sitzen.

'I fell in love with you when I saw you walking down the street', meinte ich leise und seine Hand umschloss meine nun fester.

Eine Angestellte kam nun an unsren Tisch und erkundigte sich danach, was wir gerne essen würden.

Er bestellte einen grünen Burger und eine Cola. Ich wählte einen rote Beete Burger, welcher absolut nicht nach Keller schmeckte und eine Holunder Limonade.

Beschämt lächelte ich vor mich hin. Jetzt verstand ich worauf er mit der ganzen Aktion hinauswollte. Ich hatte mich nur nach lagen Überredungsversuchen seinerseits, geschlagen gegeben, heute mit ihm auszugehen. Er versuchte mich an unser erstes Date zu erinnern, unser erstes Treffen. Wollte er mir damit zeigen, dass er mich noch liebte?

'What are you thinking about?', fragte er nachdem er mich eine Zeit lang beobachtet hatte, was ich aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte.

'I know what you're playing', grinste ich stolz und er sah mich nur verständnislos an.

'What do you mean?', sagte er dann und legte den Kopf schief.

Ich lächelte vielsagend und antwortete nicht mehr, sondern begann den Burger zu essen, welcher nun vor mir stand. Es war irgendwie süß, weil er sich wirklich Mühe gab.

Als wir fertig waren, bestellte Blake noch Dessert, anschließend bezahlte er. Auch als ich darauf bestand, ließ er mich nichts dazu geben.

Seltsam grinsend reichte er mir meine Jacke und wir gingen nach draußen, vor 'seinem' Auto hielten wir an und er lehnte sich daran an. Wieder lächelte ich, als er wie automatisch unsere Hände ineinander verschränkte.

Dann zog er mich vorsichtig näher an sich heran.

'Thank you for the nice evening Noora', flüsterte er dann und die heiße Luft, welche beim Reden ausstieß, kitzelte mich an der Wange.

Ich konnte nicht anders und strahlte ihn an.

'It was really nice', antwortete ich kichernd.

'So I hope that you want to see me again?', fragte er und grinste dabei breit, weil er die Antwort schon kannte.

Seine Hände umfassten mein Gesicht und kurz dachte ich tatsächlich darüber nach, ob es richtig wäre. Ob es ein Fehler wäre?

Alles in mir kribbelte und meine Atmung verlor ihren Rhythmus.

Doch seine Lippen befanden sich plötzlich federleicht auf meinen.

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Findet ihr es ist zu früh, um sich wieder zu küssen?

Am Montag fahr ich über 10 Stunden mit dem Bus, da schreibe ich dann das letzte, entscheidende Kapitel, vermutlich ^^.

Y

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Note to Blake  (Richardson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt