Kapitel 12 Unfreiwillige Nachtwanderung
Ich drehte mich ruckartig um und starrte auf den, sich auf einem Ellenbogen abstützenden, Yuri mitten in das grinsende Gesicht. Mein Gesicht färbte sich tomatenrot. Das konnte doch nicht wahr sein! Warum war dieser Mistkerl denn wach? Innerlich schlug ich mich selbst. Natürlich ward er wach, ich hatte ihn ja auch selbst versucht zu wecken!
„Seit wann bist du wach?"
„Seit dem du versucht hast mich zu wecken..."
„Und warum hast du nichts gesagt?"
„Weil ich nicht wollte!"
Verdammt, was machte ich denn jetzt? Der Typ hatte sie doch nicht mehr alle. Warum machte er das? Und vor allem, was sollte ich jetzt tun? Ich warf einen Blick zu ihm hinüber, wie er im Bett lag mit einem weißen T-Shirt und gerade einmal Boxershorts bekleidet. Ich beschloss das erste zu tun was mir einfiel und rannte einfach weg. Ich weiß, ich bin ein totaler Feigling, doch was hätte ich den anderes tun sollen? Ihn anlachen und sagen: 'Weißt du, du sahst so friedlich im Schlaf aus, da konnte ich gar nicht wiederstehen.'? Oh Gott, jetzt dachte er bestimmt, dass ich eine Stalkerin oder sonst was sei. Verdammt. Innerlich schlug ich mich selbst für meine Blödheit, ich hätte einfach an dem Zimmer vorbei gehen sollen! Dann wäre ich jetzt nicht in so einer Situation. Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich auf meine Umgebung. Wo war ich hier überhaupt? Ich wurde langsamer und blieb nach einer Weile einfach stehen. Mitten auf der Straße, mitten auf der Nacht, nur mit meiner Schlafshorts und zu großen T-shirt bekleidet. Zum Glück war es eine laue Sommernacht, ich will mir gar nicht vorstellen, wie kalt es jetzt wäre, wenn es Winter wäre. Eine Gänsehaut überkam mich bei dem Gedanken. Brrr, dann lieber im Sommer. Trotzdem fühlte ich mich nicht wohl. Wer weiß, was für Gesocks hier zu dieser Zeit rum läuft. Ich schaute mich um, bis mein Blick auf das Straßenschild fiel. Ich stutzte und fing an zu lachen. Ohne es zu wissen war ich direkt in Richtung Eishalle gelaufen. Bei Nacht, sahen die Straßen ja mal total anders aus, so verlassen, als wäre man der einzige Mensch auf der Erde. Ich zitterte schon bei dem Gedanken. Also, es war nicht so, dass ich mir wünschte die ganze Zeit jemanden bei mir zu haben, aber ganz alleine, stell ich mir eigentlich noch schlimmer vor. Wie auch immer. Ich lief noch die restliche Strecke zu Eishalle und öffnete mit dem Zweitschlüssel, der immer in dem Blumentopf neben dem Zweiteingang versteckt war. Schnell huschte ich ins Gebäude und setzte mich in eine der Kabinen. Mir kam ein Gedanke. Allerdings verwarf ich ihn direkt wieder. Das Konnte ich ja nicht bringen. Aber.... Ich biss mir auf die Lippe und fasste einen Entschluss. Entschlossen lief ich auf einen bestimmten Spind zu und öffnete es mithilfe einer Zahlenkombination. Ich schnappte mir meine Zweitschlittschuhe aus dem Fach und verschloss es wieder. Ich hatte sie zum Notfall mal hier gelassen. Neben meinen war auch noch Yuuri's zweites Paar hier. Ich lief in die Eishalle und kaum hatte ich diese betreten bekam ich auch schon eine Gänsehaut. Es war jetzt zwar nicht so schlimm, aber trotzdem ungewohnt, da ich sonst eigentlich immer mit Langarmshirt und Trainingshose hier war. Dann lief ich aufs Eis, dieses Mal hatte ich allerdings vorher die Schoner abgemacht. Ruhig fuhr ich Runde um Runde um mich auf zu wärmen. Dann suchte ich mir eine CD aus und legte sie ein. Nur wenige Sekunden später tönten die ersten klänge von Elastic Heart von Sia aus der Anlage. Dann lies ich mich fallen und tanzte mit geschlossenen Augen zu dem Lied.
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Tanz der Seele
FanfictionHallo, dies ist meine allererste Fanfiktion, also bitte ich um harte und sinnvolle Kritik um mich zu verbessern. Mira, die aufgeweckte Kindheitsfreundin von Yuuri, ist überglücklich als er endlich nach langen Fünf Jahren zurück kommt. Doch mit dies...