Kapitel 2 Erinnerungen und eine Heiße Schokolade
P.o.V Mira
Als wir endlich im Onsen ankamen erwartete uns schon Yuuris Mutte und natürlich frisches Katsudon, welches sie für uns gemacht hatte. Nach dem (wirklich sehr leckeren) Essen, erzählte mir Yuuri alles über seine Reise und die Leute die er kennen gelernt hatte, als plötzlich Minako hinein stürmte.
„Yuuri!!! Die Drillinge haben deine Kür ins Internet gestellt!!!"
Yuuri verschluckte sich und begann zu husten, während ich ihm nur leicht fassungslos auf den Rücken schlug. Nach dem er sich beruhigt hatte, kramte ich mein Handy aus der Tasche. Nach einem kleinen Ausflug ins Internet, hatten wir die Bestätigung. Jep, das Video war im Internet, und jep das Video hatte schon fast über 4 Million Aufrufe. Yuuris Unterlippe begann zu zittern und er sprang auf. Ich wollte ihn schnappen, doch da war er auch schon in sein Zimmer verschwunden. Ich rannte ihm hinterher und klatschte erst einmal volle Kanne gegen seine Zimmertür, sie er kurz vor mir zu geknallt hatte.
„Shit!"
Ich hielt mir die Nase. Dann versuchte ich die Tür zu öffnen. Verschlossen. Ich trommelte mit den Händen gegen die Tür.
„Yuuri, mach die Tür auf!"
„Nein"
„Doch"
„Nein"
„Doch!"
„Warum sollte ich?"
„Weil Baum wegen Busch!"
„Das ist kein Grund!"
Ich stemmte die Hände in die Hüften. Gut, wenn er Krieg wollte, bekommt er Krieg! Keine Fünf Minuten später stand ich wieder vor seiner Tür. Diesmal mit zwei Tassen heißer Schokolade à la Shinta! Ich klopfte, so gut es eben mit zwei Tassen in der Hand ging, an seiner Tür.
„Yuuri! Ich hab hier zwei Tassen heiße Schokolade à la Shinta!"
„Mit Sahne?"
„Ja!!! Und mit einem Hauch von Zimt und Vanille!"
Zögernd schloss Yuuri die Tür auf. Ich kicherte. Diese Taktik zog einfach immer bei Yuuri. Er liebte diese heiße Schokolade abergöttisch. Fast so sehr wie Katsudon! Ich trat vorsichtig die Tür auf und schloss sie mit einem Fuß wieder hinter mir. Yuuri war so nett und nahm mit die heiße Schokolade ab, sodass ich die Tür abschließen konnte. Er hatte sich auf sein Bett gesetzt und hatte seine heiße Schokolade in der Hand. So wie er da saß, tat er mir fast schon ein wenig leid. Ich setzte mich neben ihn und schnappte mir meine Tasse.
„Yuuri, was ist los?"
Er hob den Kopf und schaute mich mit tränenverschmierten Augen an. Innerlich zerbrach es mir das Herz.
„Ich hab Angst! Was ist wenn er es sieht und mich hasst!"
„Er wird dich nicht hassen!"
„Doch wird er."
„Quatsch mit Tomatensoße. Ich denke eher, dass er das bewundert!"
„Warum sollte er?"
„Wusstest du, dass es ein Zeichen des Respektes ist jemanden zu kopieren? So ist es zumindest in Deutschland!"
„Ach ja?"
„Jep, weißt du als ich für zwei Jahre in Deutschland war..."
Ich schlug mir die Hand vor den Mund. Verdammt, das sollte doch ein Geheimnis bleiben! Yuuri blickte mich prüfend an.
„Weshalb warst du in Deutschland?"
„Weil wir meine Großeltern besucht haben!"
„Lüg nicht!"
„Es ist egal!"
„Mira!"
„Ich hab dich vermisst, okay!"
Oh, das war jetzt Lauter als gewollt. Er schaute mich leicht verschreckt an. Dann packte er mich an den Schultern.
„Was zu Hölle ist in den letzten fünf Jahren passiert?"
Ich senkte den Blick.
„Als du weg warst, hatte ich ein Burn-out. Ich wurde Krank, hab mit dem Sport aufgehört. Ich war in den verdammten fünf Jahren nicht einmal auf dem Eis! Nach einem Jahr hatten meine Eltern genug und haben mich nach Deutschland geschickt!"
Er schaute mich geschockt an.
„Warum? Warum zum Teufel, hattest ausgerechnet DU ein Burn-out?"
„Weil du nicht mehr da warst!"
Mittlerweile, liefen mir die Tränen über das Gesicht.
„Du warst immer für mich da. Ich hatte niemanden außer dir und meinen Eltern. Als du weg warst, war es als ob alles an Farbe verloren hatte. Du hast mein Leben bunt gemacht. Und dann war alle Farbe weg. Alles was übrig war, war tristes grau. Ich sah keinen Grund mehr weiter zu trainieren. Ich sah keinen Grund mehr zu Schule zu gehen, mich anzustrengen, raus zu gehen, Freundschaften zu pflegen, mich weiter zu entwickeln. Als ich Deutschland war, konnte ich nochmal anfangen. Alles auf null setzten. Ich hab mein komplettes Leben neu gestartet. Ich hab Freunde gefunden. Richtig gute Freunde! Doch die Welt blieb weiter grau! Ich kam nach Japan zurück. Als ich wieder in der Schule, wurde ich schief angesehen. Es war keine schöne Zeit. Aber das ist egal. Du bist wieder da und hast mir Farbe zurück gebracht! Es ist wieder alles in Ordnung."
Ich schluchtzte leise und wischte mir eine Träne von der Wange. Diese Ansprache war echt anstrengend gewesen, doch es hatte sich gelohnt. Meine Seele war nun tausendmal leichter. Vorsichtig schaute ich zu Yuuri hinüber. Er hatte mich nur mit offenem Mund angeschaut. Dann stiegen ihm die Tränen in die Augen.
„Es tut mir sooo leid!"
Dann umarmte er mich fest.
„Ich wusste nicht, was dir das ausmacht. Du warst immer so stark und selbstbewusst. Du hast bei uns mit trainiert, auch wenn du verdammte 9 Jahre jünger warst. Du hast mich beschützt, du hast mich geführt! Ich dachte, du verkraftest es am besten, bist vielleicht sauer, aber sonst stehst du grinsend auf dem Eis. Trainierst! Lachst! Verliebst dich!"
Ich prustete los.
„Ich? Mich verlieben? Ich glaub auch. Ich will ja nicht so enden wie du! Wo wir auch wieder beim Thema wären! Also wie ist es denn so mit deiner, nennen wir es mal, Krankheit?"
Er lies mich los und stellte die Tasse auf den Nachttisch. Dann rollt er sich zusammen und drehte sich weg.
„Ich schließe mal aus deiner Reaktion, dass es sich immer noch nicht gebessert hat?"
„Hmpf"
Ich schüttelte nur den Kopf. Wie konnte eine Person nur so stur sein. Er war nun schon seit Jahren in ihn verknallt. Und hatte immer noch nicht mit ihm geredet. Und dabei hatte er die Chance dazu gehabt! Und das war bei demjenigen in den er Verknallt war schon eine Kunst! Ich meine, es gab tausende von Mädchen, die in Viktor Nikiforov verknallt waren. Und Yuuri, der seit Jahren in ihn verliebt war wie sonst was und die Chance hatte auf dem Grand Prix mit ihm zu reden, war zu schüchtern und sagte nichts. Er war so dämlich! Gerade, als ich zu einer gehörigen Standpauke ansetzten wollte, richtete er sich plötzlich auf und starrte mich aus großen Augen an. Und dann...
„YUURI DU PERVERSLING, LASS MEIN SHIRT RUNTER!"
Mit hochrotem Kopf zog ich mein Shirt wieder runter, wären Yuuri mit einer roten Backe mich paralysiert anstarrte.
„Du – du hast eine Oberweite bekommen?!"
„Natürlich du Idiot!"
Dann umarmte er mich.
„Mein kleines Mädchen wird erwachsen!"
Oh shit! Was hat der dann auf einmal? Als er mich nach einer Minute immer noch nicht los ließ, wurde ich ungeduldig.
„Yuuri?"
Als Antwort, bekam ich ein Schnarchen. Dieser Typ war doch tatsächlich eingepennt! Seufzend legte ich mich hin und deckte uns beide zu. Ich schloss die Augen und versuchte zu schlafen.
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Tanz der Seele
FanficHallo, dies ist meine allererste Fanfiktion, also bitte ich um harte und sinnvolle Kritik um mich zu verbessern. Mira, die aufgeweckte Kindheitsfreundin von Yuuri, ist überglücklich als er endlich nach langen Fünf Jahren zurück kommt. Doch mit dies...