Kapitel 17 Der Morgen danach

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Kapitel 17 Der Morgen danach

P.o.V Mira
Ächzend lies ich mich auf die Eisfläche sinken. Ich hatte in den letzten Jahren vergessen, was es heißt einen Trainer zu haben. In diesem Moment verfluchte ich, das ich nicht einmal zum Training Gegenden war. Meine Kondition hatte stark nach gelassen. Das hatte Victor natürlich bemerkt und. Mich sofort in den Kraftraum geschickt. Nach einem Schweißtreibenden Training, hatte er mich endlich aufs Eis gelassen. Allerdings, hatte er mich nicht meine Kür üben lassen, nein er hatte mich Runden laufen lassen. Tausende von Runden!
„Was machst du denn schlapp Mira?"
Seufzend rappelte ich mich auf und wollte mich beschweren, was Victor jedoch sofort verhinderte, indem er mir eine Hand auf den Mund hielt und sich meinem Gesicht näherte. Ich lehnte mich reflexartig zurück und starrte ihn aus großen Augen an. Ich merkte, wie das krächzende Geräusch von den Kufen von Yuuri und Yuri aufhörte. Panisch warf ich Yuuri einen Blick zu, der war aber wie erstarrt. Victor kam immer näher und näher. Ich versuchte mich zu wehren, doch er war stärker. Viel stärker. Und er hatte wieder diesen ernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt und seine Augen funkelten neugierig. Fast berührte sein Gesicht meins, als plötzlich jemand meine Hand umfasste und mich nach hinten zog. Der Arm legte sich um meine Hüfte und presste mich gegen eine harte Brust. Ich spürte einen warmen Atem an meinem Hinterkopf.

"Lass gefälligst deine Pfoten von ihr!"
Yuri hatte mich also gerettet. Ich spürte, wie mein Bauch anfing zu kribbeln. Die Situation erinnerte mich an heute Morgen als ich aufgewacht war...

Flashback

Ich blinzelte leicht und öffnete schließlich die Augen um heraus zu finden, was mich geweckt hatte. ein kleiner Sonnenstrahl hatte sich durch die Rollläden geschlichen und fiel genau auf meine Augen. ich grummelte leise und verrückte mein Gesicht etwas, sodass ich nicht mehr geblendet wurde. Dann kuschelte ich mich in meine warme Decke hinein. Und die Decke kuschelte sogar zurück! Ich wurde an die Wärmequelle an meinem Rücken gepresst und spüret wie sich meine Decke über meinen Bauch legte und mich noch näher an die Wärmequelle presste. Naja, solange es warm war soll sie das ruhig tun. Ich konzentrierte mich und konnte den warmen Atem an meinem Nackenspüren, welcher mir eine angenehme Gänsehaut verpasste. Okay, schon seltsam, dass so eine Decke das konnte, aber egal. Trotzdem runzelte ich die Stirn. Wie konnte mich die Sonne überhaupt wecken? Mein Bett stand doch extra so, dass ich nicht von der Sonne geweckt werden konnte! Dann viel es mir wieder ein ich hatte ja bei Yuri übernachtet. Ich spürte wie Schmetterlinge sich in meinem Bauch bildeten und anfingen mal wieder Zumba zu tanzen. Man waren die sportlich! Dann realisierte ich etwas. Etwas wirklich Entscheidendes! Die Wärmequelle hinter mir war nicht meine Decke. Das war Yuri! Ich riss die Augen auf. Was sollte ich den jetzt machen? Aufspringen und ihn anschreien? Nee, dazu war ich gerade mal zu faul. Wie gesagt, ich war absolut kein Morgenmensch! Also entschied ich mich für die simpelste Methode, die auch gleichzeitig meinem Herzen wohl am besten gefiel. Ich blieb liegen und Kuschelte mich an Yuri. Der seufzte und drückte mich noch enger an sich, als wäre ich ein riesiges Kuscheltier.

„Du bist wach Koneko-chan, oder?"

Ich erstarrte. Er war wach!

„Hai."

Ich hatte es nur gemurmelt doch er hatte es wohl gehört denn er seufzte wieder.

„Muss ich mir eine Standpauke anhören?"

„Nicht jetzt, bin noch zu müde."

Mit den Worten schloss ich die Augen und versuchte wieder zu schlafen.

Ich spürte wie Yuris Brust vibrierte als er leise lachte.

„Du bist mir vollkommen verfallen oder?"

Ich öffnete die Augen wieder. Was dachte er sich eigentlich?

„Nein, bin ich nicht!"

„Dreh dich um und sag mir das ins Gesicht!"

Er wollte es ernst machen? Dann soll er das bekommen. Ich drehte mich um, sodass ich ihm ins Gesicht blicken konnte.

„Natürlich bin ich dir nicht-"

Ich stockte. Er blickte mir direkt in die Augen und ich verlor mich in ihnen. Dieses Blau war so einzigartig. Es war kein Himmelblau, es war eher noch ein wenig grünlich, fast Türkis! Ich hatte noch niemanden gesehen, der Türkisene Augen hatte. Er lächelte und legte eine Hand auf meinen Rücken. Dann drückte er mich gegen seine Brust. Ich schob die Hände zwischen uns und wollte mich wegdrücken, als ich etwas entscheidendes Realisierte. Er hatte kein T-shirt an. Klar, er war ja auch ohne Schlafen gegangen! Augenblicklich wurde ich rot und versucht meinen Kopf zu verstecken indem ich ihn senkte. Trotzdem spürte ich wie er lächelte. Es war nicht überheblich oder so, ein einfaches ehrliches Lächeln. Dann legte er mir eine Hand auf den Kopf und drückte meine Stirn gegen seine Brust. Dann fing er mir an über die Haare zu streichen. Ich schloss die Augen. ich fühlte mich geborgen, warm und in Sicherheit.

Flashback ende

Danach waren wir ca. eine halbe Stunde später aufgestanden und hatten uns fertig gemacht. Wir hatten kein Wort mehr miteinander geredet und ich war völlig durcheinander. Deshalb hatte ich mich ins Training gestürzt um auf andere Gedanken zu kommen. Das war auch der Grund warum ich jetzt nicht mehr konnte. Und jetzt, stand ich hier, eng an Yuri gepresst wie auch schon heute Morgen.

„Okay Yuri, sie gehört dir."

Victor lächelte uns mit einem wissenden Grinsen an. Ich wurde schlagartig rot, als ich den Sinn hinter seinen Worten verstand. Doch Yuri ging es nicht anders. Allerdings wand er sich nur ab und zog weiter seine Runden. Ich blickte ihm nur perplex hinter her. Ich hätte eigentlich wetten können, das er ausrastet, doch nichts dergleichen. Seltsam. Ich rappelte mich auf und lief wieder los. Runde um Runde legte ich hinter mich, bis Victor schließlich das Training beendete. Ich lief zu Umkleide und zog mich schnell um. Wobei ich bemerkte, dass ich meine Schoner wohl in der Halle liegen gelassen hatte. Ich lief zurück zu Halle und erstarrte. Da lag Yuuri und über ihm Victor. Ihrer Gesichter berührten sich fast. Auf den Wangen von den Beiden, lag ein Rotschimmer.
Rumms!!!
Sowohl die beiden als auch ich zuckten zusammen. Ich hatte vor Schreck die Tür losgelassen, die nun krachend ins Schloss gefallen war. Schlagartig sammelte sich das Blut in meinen Wangen.
"'tschuldigung für die Störung, macht ruhig weiter."
Mit hochrotem Kopf verließ ich samt Schonern die Halle. Draußen atmete ich erst einmal tief durch. Oh man wie peinlich. Ich schüttelte mich und schaltete mein Handy an. Ich atmete tief durch und bemerkte wie die Hitze in meinen Wangen abnahm. Ich blickte auf den Bildschirm. Ich hatte eine SMS von meiner Mutter bekommen. Ich sollte mach Hause kommen, weil sie irgendwas mit mir besprechen wollten. Dann schnappte ich mir meine Sachen und verließ das Gebäude. Jetzt stand erst einmal das Gespräch mit meinen Eltern an...

Tanz der SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt