Kapitel 10 - Die Erzählungen des Zimbelmanns

77 4 0
                                    

PoV Phönix

Ich hatte etwas gebraucht, um den verborgenen Eingang zu finden, oder es lag an dem auf meiner Schulter sitzenden Maudado, der sich einen Spaß daraus gemacht hatte, mich in die Irre zu führen.

Als man mir schließlich die im Verborgenen liegende Tür öffnete, stand ich vor mir einen jungen Mann mittleren Alters, den ich in seinem lilafarbenem Anzug, mit Zylinder und Monockel sofort als den einzig wahren Zimbelmann identifizieren konnte. Was mich allerdings wunderte, war dass die Hälfte seines Gesichtes aus Maschinenteilen bestand, ähnlich wie bei Herr Bergmann. Ich wollte ihn gerade darauf ansprechen, konnte mir aber noch rechtzeitig auf die Zunge beißen, weil ich mich an die Reaktion der Masterhunter darauf erinnerte.

"Hallo, du musst Phönix sein!", sagte Zombey freundlich.

"Erm... ja, die bin ich." Ich war leicht verunsichert.

"Na dann komm rein!", meinte Zombey fröhlich und ließ mich in sein bescheidenes Heim.

Ich bewunderte alles. Vor allem aber war darüber erstaunt, dass die Höhle wie eine, die man sich in Minecraft errichten konnte, wirkte. Es gab nicht wirklich viel zu sehen, ein Bett, eine winzige Küche, ein Schreibtisch, eine kleine Ecke voll von technischen Geräten und zwei vermutlich wunderbar federnden Sofas. Die Beleuchtung war durch ältere Lampen recht karg, aber es gab ein größeres Fenster an der einen Seite der Höhle.

PoV Zombey

Nachdem das Mädchen sich eingefunden hatte, stellte sie sich vor mich und sagte: "Hi. Ich komme von Simon."

Das war ganz witzig, weil sie einfach einen Kopf kleiner als ich war, aber sie strotze vor Selbstbewusstsein.

Ich versuchte seriös zu bleiben. "Du bist sicher hier, weil du wissen willst was vor dem Laden von Clash 2 geschah?"

"Ganz genau!", entgegnete sie offensichtlich verwirrt darüber, dass ich bescheid wusste.

"Ok dann... mach es dir bequem und hör zu."

Nachdem Phönix es sich vor mir auf einem Sofa gemütlich gemacht hatte und Maudado auf ein Kissen gekrochen war begann ich mit meiner Erzählung:

"Die TubeClash-Welt ist eine Art Selbstläufer, ähnlich wie... zum Beispiel Minecraft. Es gibt Monster, Gezeiten und das alles muss kontrolliert werden. Das braucht Zeit und Kraft.

Um GLP, der diese Bürde als neuer Master allein nicht tragen konnte, zu entlasten, entwickelten die Clasher mit dem Verstand von Doktor Allwissend und dem Zauber von Coldmirror damals die sogenannte 'Engine', ein Gerät, das grobe Zeichnungen detailliert wiedergibt und sie real werden lässt."

Phönix hing gespannt wie sonstwas an meinen Lippen. Ich machte extra eine kurze Pause um sie zu ärgern.

"Jedenfalls war nicht jeder in dieser Welt zufrieden", fuhr ich dann fort. "Taddl war der Ansicht es gäbe mehr zu entdecken, außerhalb der TubeClash-Welt. Manuel hielt das für Heimweh und entwickelte alle möglichen Dinge, unter anderem auch die Stadt und noch einiges mehr.

Trotz dieser Anstregungen überzeugte Taddl Manu eines nachts mit der Enginge zu verschwinden, was sie am folgenden Morgen auch in die Tat umsetzten.

Als sie schließlich den eine digitale Wand, quasi der Rand ihrer Welt, erreichten, ging Taddl nach kurzem Zögern durch diese hindurch.

Manu wollte ihm folgen, wurde jedoch von dem Gefühl der Verantwortung der Insel und seinen Freunden gegenüber übermannt und zurückgehalten. Taddl verschwand schließlich komplett hinter dieser Wand und aufgrund seines Austrittes aus dieser Welt brach kurzzeitig alles in sich zusammen. Die Engine versank im Meer, doch Manu konnte das Tablett retten. Vieles wurde zerstört, wie zum Beispiel die Stadt und auch die anderen Clasher wurden komplett gelöscht.

Phönix' (ungewollte) Adventurien in der Welt der Sozialen Medien | Tubeclash FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt