KAPITEL 39

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~Sicht Lea~

"Hey." Flüstere ich fast unhörbar in mein Handy.

"Lea..." Kommt es genauso leise zurück. Er hört sich an, als würde er gleich anfangen zu weinen. Und das wegen mir. Das wieder rum bringt mich fast zum weinen. Eine Weile schweigen wir, weil niemand genau weiß, was er sagen soll.

"Es tut mir leid." Bricht er nach ein paar Momenten die Stille.

"Was? Das mit diesem Mädchen?" frage ich ein wenig sarkastisch. "Sah nicht so aus, als hättest du ein Problem damit."

"Das war... Sie hat etwas für uns gemacht. Klamotten und so. Aber sie war irgendwie den Tag komisch und hat die ganze Zeit an uns geklebt. Und ich hätte sie schon lange rausgeschmissen, aber wir durften das auf keinen Fall. Was sie machen musste war wichtig. Und mich hat jede ihrer Berührungen angeekelt. Irgendwann wirst du das verstehen, glaub mir." Erklärt er mir und ich kann praktisch hören, wie er das Gesicht verzieht.

"Was hat sie bei euch gemacht?" frage ich ihn, während ich mich frage, ob ich das überhaupt wissen will.

"Das kann ich euch nicht sagen. Aber ihr werdet es verstehen. Wenn ihr zu uns kommt. Falls ihr noch kommt..." Die letzten Wörter kommen stockend und wirken hervor gepresst.

"Wie kommst du darauf, dass wir nicht kommen?" frage ich ihn verwirrt. Auf diesen Moment haben wir alle so lange gewartet. Fast ein ganzes Jahr. Ich vertraue ihm und wenn er mir sagt, dass er das nicht wollte, dann ist das auch so. Kann sein, dass so bedingungsloses Vertrauen das Herz töten kann, aber als ich zugestimmt habe, in einem Jahr zu ihnen nach Korea zu kommen, wusste ich, dass das ganze ein großes Risiko birgt. Nämlich das, dass es ihm langweilig wird und er sich nach anderen Beschäftigungen umsieht. Und ich habe dem ganzen eben nur zugestimmt, weil ich ihm mein vollstes Vertrauen entgegenbringe. Wenn das nicht so wäre hätte ich einer Fernbeziehung auf keinen Fall zugestimmt.

"Naja weil ihr sauer seid?" Es klang eher wie eine Frage als eine Aussage.

"Falsch. Wir sind nicht sauer. Wir sind alle enttäuscht, aber vor allem verletzt. Naja ich im wahrsten des Wortes." Versuche ich die Situation ein wenig aufzulockern. Aber ein Lachen höre ich nicht.

"Wieso?"

"Wieso was?"

"Wieso wurdest du angefahren? Warum warst du auf der Straße?"

"Weil.." Ich kann ihm das nicht sagen. Wenn er es wüsste, dass ich nur auf der Straße war, weil mir das mit ihm und diesem anderen Mädchen zu viel war, dann würde er sich solche Schuldgefühle machen

"Weil?" hakte er nach.

"Naja weil... ich musste los." Lüge ich.

"Musstest du nicht. Du wolltest bei Linda pennen. Das hast du mir gesagt. Bitte, Lea. Warum? Die Wahrheit."

"Ich wollte raus. Mir wurde das alles zu viel." Gebe ich schließlich nach. Was anderes hätte er mit eh nicht geglaubt.

"Also wegen uns." Eine Feststellung. Keine Frage.

"Nein ich hatte bloß einen scheiß Tag und hab mich gefreut, dich zu sehen. Aber da kam ja dann was anderes."

"Also wegen mir."

"Nein. Wegen allem."

"Ich bin ein Teil davon."

"Mach dir bitte trotzdem keine Schuldgefühle." Bitte ich ihn und meine es auch so. Es tut mir immer so weh, wenn er Selbstzweifel oder ähnliches hat.

"Aber es ist doch so. Hätte ich das nicht zugelassen, dann wäre das alles nicht passiert." Und ich kann hören, das er wieder fast weint.

"Namjoon! Bitte. Es geht mir an sich ganz gut. Ich kann bald wieder raus. Und bald kommen wir zu euch."

"Aber es tut mir so leid..."

"Ich weiß. Und ich kann es verstehen. Aber es ist nun mal passiert also können wir es auch nicht ändern." Sage ich und versuche ihn ein wenig zu beruhigen.

"Okay. Ich versuch es zu vergessen. Aber ich vermiss dich trotzdem."

"Ich dich auch. Und ich freu mich dich zu sehen. 48 Tage nicht wahr?" sage ich schmunzelnd.

"46." Verbessert er mich lachend.

'Noch besser."

"Kannst du kannst du den anderen was ausrichten?" werde ich in einem ernsten Tonfall gefragt.

"Klar. Was denn?" frage ich neugierig. Ich höre, wie Namjoon das Handy weitergibt.

"Lea? Ich bins, Hobi."

"Hey." Sage ich nur. Ich weiß auch gar nicht, was ich Lindas Freund jetzt sagen soll.

"Kannst du Linda sagen, wie es wirklich war? So, wie Namjoon es dir erzählt hat? Und, dass ich sie liebe und das sie mir unglaublich viel bedeutet?"

"Ja. Mach ich. Sie vermisst dich auch."

"W-Wirklich?"

"Ja."

"Ich geb dir Kookie." Wieder wird das Telefon weiter gereicht.

"Lea. Hey. Ähm Kannst du ihr bitte sagen, dass es mir unglaublich leid tut und ich sie wie sonst was vermisse und sie über alles liebe und nicht... Omo ich heul gleich..." An der anderen Leitung höre ich ein Schluchzen.

"Jungkook. Alles wird gut. Sie liebt dich auch. Du bist ihre Luft." Versuche ich ihn zu beruhigen.

"O-okay. Und du musst ihr auch sagen, dass dass ich nicht ohne sie kann, okay?"

"Klar, Kookie. Mach ich."

"Danke. Danke, wirklich."

"Kein Problem. Kannst du mir bitte noch mal Joonie geben?"

"Klar. Warte kurz." Ich höre, wie er nach Namjoon ruft, der einen Moment später wieder mit mir redet.

"Na?" fragt er und ich kann ihn praktisch lächeln hören.

"Ich wollt dir nur noch was sagen."

"Okay schieß los."

"Ich liebe dich." Bei diesen Worten werde ich richtig knallrot. Obwohl ich das schon so oft zu ihm gesagt hab.

"Ich dich auch Baby, ich liebe dich auch."

U love me? [FF | BTS] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt